Treuchtlinger Stadtrat war „in Klausur“

Treuchtlingen – Direkt nach der Kommunalwahl im vergangenen März war von mehreren Seiten im
Treuchtlinger Stadtrat gewünscht worden, dass man sich hinter verschlossenen Türen im Rat zusammensetzt und zu verschiedenen Themen „Fahrpläne“ formuliert und sich auf gemeinsame Zielsetzungen verständigt. Diese Klausur ging bei ausgesprochen harmonischer Stimmung am vergangenen Wochenende im Kloster Heidenheim über die Bühne.

Stadtrat und Mitarbeiter aus der Verwaltung tagten im Kloster Heidenheim, um die
Stadtentwicklung gemeinsam anzupacken. (Bildnachweis: Stadt Treuchtlingen)

Das Gremium aus Treuchtlingen wurde im Kloster Heidenheim von der dortigen Bürgermeisterin Susanne Feller begrüßt, die ihre Gemeinde und das Klosterprojekt vorstellte. Dieses erwies sich für die Klausur als geeigneter Standort. Neben dem Stadtrat, der fast komplett war, nahmen an der Klausur auch einige Vertreter der Stadtverwaltung teil, die Ansprechpartner für die Sondierungsthemen sind.

Angesichts der Corona-Krise hatte sich die Klausur verzögert und war schließlich von zwei auf einen Tag verkürzt worden. Gemeinsam hatten sich die Fraktionen auf drei Themenblöcke verständigt, für die eine Herangehensweise sondiert werden sollte: „Tourismus“, „Bauen“ sowie „Verkehr“.

Diese drei Themenblöcke, die allesamt wichtige Bausteine der Treuchtlinger Stadtentwicklung darstellen, sind selbstverständlich für sich genommen so umfangreich, dass sie nicht in wenigen Stunden in Arbeitsgruppen abschließend bearbeitet werden können. Ziel war es, Meinungen und Zielvorgaben zu sondieren und möglichst ein einvernehmliches Vorgehen in Stadtrat und Verwaltung für die weitere Bearbeitung festzulegen. Eine Klausur bietet dazu die Möglichkeit, sich außerhalb des
Sitzungsalltags in anderer Atmosphäre zu begegnen und auszutauschen.

In die Arbeitsgruppen hatten die Stadträte erste Zahlen aus der Bürgerbefragung zur Standort- und Tourismusentwicklung mit auf den Weg bekommen, die für alle drei Themenbereiche relevant waren. Nach einem diskussionsfreudigen Arbeitstag unter der Leitung von Moderator Erwin Fellner wurde ein sehr positives Fazit gezogen. In allen drei Themenfeldern wurden Akzente gesetzt und auch einige schnell umsetzbare Maßnahmen ausgearbeitet (Berichte folgen).

Über der gesamten Diskussion schwebte die Frage, wie man die Stadtentwicklung ausrichten können, um die Stadt Treuchtlingen „sexy zu machen“, so Dritter Bürgermeister Hubert Stanka, damit sich Neubürger ansiedeln, die sich Treuchtlingen als Wohnort wählen, um von hier aus zum Beispiel zum Arbeitsplatz zu pendeln. Dasselbe gilt für Gewerbetreibende, die gute Bedingungen für einen Start oder eine Umsiedlung vorfinden sollen, denn, so Bürgermeisterin Kristina Becker, „wir müssen unbedingt an der Einnahmesituation der Stadt etwas ändern und uns zusätzlich zum Tourismus noch mindestens ein weiteres Standbein schaffen“. Zwar sei der touristische Bereich schon sehr gut aufgestellt und in vielen Teilen weit entwickelt, dennoch müsse man das Augenmerk auf eine mit dem Tourismus verträgliche, gewerbliche Entwicklung lenken, zum Beispiel im Dienstleistungs- und/oder IT-Sektor, damit sich die finanzielle Lage der Stadt langfristig verbessere. Treuchtlingen soll auch für Urlauber ein Ort mit hervorragendem Image sein, wofür demnächst ja ein Markenworkshop mit Bürgerbeteiligung startet. Die Lebensqualität vor Ort für Bürger und Besucher spielt für alle diese Fragen eine große Rolle.

Quelle und Bild: Stadt Treuchtlingen – Marina Stoll

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