Unfairer Umgang mit Landwirten!  

Ansbach – Besorgt hat der CSU-Landtagsabgeordnete Alfons Brandl die Veröffentlichung der neuen „roten Gebiete“ zum Schutz des Grundwassers vor Verunreinigungen im Freistaat zur Kenntnis genommen: „17 Prozent der Agrarfläche im Freistaat ist laut der neuen Gebietskulisse als ‚betroffen‘ ausgewiesen. Das sind 5 Prozent mehr als noch 2021. Ich halte den bisherigen Weg der Ausweisung und die Konsequenzen daraus für falsch.“

Die bisherige Praxis fordert von den Landwirten in den roten Gebieten eine deutliche Verringerung des Einsatzes von Gülle und Kunstdünger, um den Nitratgehalt zu senken.

Brandl kritisiert: „Heute wird das ‚Bauer sein‘ in roten Gebieten bestraft, statt fehlerhaftes Handeln der Landwirtschaft! Es kann nicht sein, dass alle Bauern und Bäuerinnen in den betroffenen Gebieten pauschal über einen Kamm geschert werden. Es werden ja auch nicht alle Autofahrer, die sich gleichzeitig in einem Tunnel befinden, bestraft, nur weil ein Autofahrer darin mit zu hoher Geschwindigkeit geblitzt wird. Bauern und Bäuerinnen haben sich über Jahrzehnte an die gesetzlichen Vorgaben angepasst, haben die neuesten Empfehlungen aus Forschung und Wissenschaft umgesetzt. Dennoch stehen diese heute als Umweltsünder am Pranger. Weisen Landwirte nach, dass sie nach ihren Nährstoffbilanzen korrekt düngen, dürfen sie nicht weiter in Kollektivhaftung genommen werden und unter die 20 %-Reduzierung fallen.“ Brandl ist überzeugt davon, dass die Landwirte zu einer solchen Kontrolle ihrer Arbeit bereit seien, denn diese hätten nichts zu verbergen.

Bei den nun erweiterten Gebietskulissen spielen die Messstellen eine übergeordnete Rolle. Es kann nicht sein, dass eine oder zwei Messstellen nun über noch größere Gebiete und ihre Einstufung entscheiden. „Auch wenn sich die Wasserwirtschaftsämter in den letzten zwei Jahren bemüht haben, weitere Messstellen zu etablieren, bedarf es der Einrichtung neuer Messpunkte, damit man wirklich flächendeckende verbindliche Aussagen hat und Zufallsentscheidungen mangels Netzdichte in den Gebietskulissen ausgeschlossen werden können“, bemängelt der Landtagsabgeordnete die bisherigen Vorgaben.

Brandl verweist darauf, dass die Landwirte bereits sehr viel tun, um die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen. „Wer aber kontrolliert zum Beispiel private Gartenbesitzer, die ohne jeglichen Sachkundenachweis Dünger großzügig in Bau- und Gartenmärkten kaufen können?“ Zu prüfen sei auch, weshalb sogar der Wald als Nitratquelle einen Beitrag zum Problem liefere.

„Wo bleibt das Vertrauen der Gesellschaft gegenüber unseren Bauern und Bäuerinnen, die einen wertvollen Beitrag leisten. Trauen wir ihnen doch bitte auch was zu“, so Brandl abschließend.

Quelle: Alfons Brandl – MdL (CSU)

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