Vertraut den neuen Wegen

Hesselberg – Es pilgerten wieder rund 10.000 Gläubiger am Pfingstmontag auf den Hesselberg um gemeinsam den Bayerischen Kirchentag zu feiern. Die Worte „vertraut den neuen Wegen“ des Reformators Martin Luther waren das Motto der Veranstaltungen auf dem Gelände des Evangelischen Bildungszentrums Hesselberg und die Aufbruchsstimmung Martin Luthers prägte den ganzen Tag.

10.000 Besucher kamen am Pfingstmontag zum 66. Bayerischen Evangelischen Kirchentag auf den Hesselberg

Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm wählte die Berufungsgeschichte des kleinen Jungen Samuel aus dem alten Testament als Grundlage für seine Predigt für den Festgottesdienst aus. Für ihn ist diese alttestamentarische Geschichte nicht nur eine Geschichte über eine Berufung durch Gott, sondern auch eine Geschichte der Gottesbegegnung und des Hören lernen. Genau dies ist auch der Grund dafür, dass bereits zum 66. Mal am Pfingstmontag 10.000 Gläubige sich auf den Hesselberg aufmachen umd den Geist des Pfingstfestes gemeinschaftlich zu erleben und aus den vielen Stimmen, die am laufenden Band auf uns einströmen, die Stimme Gottes zu hören. Es geht aber heute nicht mehr darum wie vor 3000 Jahren Stimmen zu hören oder Erscheinungen zu haben, sondern es geht darum wieder verstärkt geistlich zu hören. Unter den vielen Reizen und Impulsen, die in der heutigen Turbogesellschaft jeden Tag auf uns einprasseln, noch die Stimme Gottes zu hören, das ist das, was wir als einzelne Menschen, aber auch unsere ganze Kirche, heute am dringendsten braucht stellte der Landesbischof fest. Für ihn waren die 200.000 Menschen auf dem Kirchentag in Berlin und die 120.000 Menschen auf der Festwiese in Wittenberg ein Ausdruck der Kraft, die in unserer Kirche steckt. Ebenso sind dies auch die 10.000 Menschen am Pfingstmontag auf dem Hesselberg und es tut ihn persönlich und allen Gläubigen auch gut angesichts mancher Verfallsdiagnosen in den Medien für die Zukunft der Kirche, immer wieder sinnlich zu erfahren, wie viele Menschen die Kirche bilden. Für Heinrich Bedford-Strohm sind alle Gläubigen eine Gemeinschaft der Berufenen. Sein Traum wäre es, wenn daraus eine Gemeinschaft der aus der Kraft Christi Begeisterten entstehen würde. Er ist sich aber sicher dass es eine Gemeinschaft der Gesegneten bereits ist. Gott lässt uns dieses Gesegnet sein immer wider spüren. Das wir Kraft bekommen, den Pfingstgeist spüren und aufbrechen schloss der Landesbischof seine Predigt.

6 Landwirtschaftliche Familienberater in ihr Amt eingeführt

Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm führte die neuen Landwirtschaftlichen Familienberater in ihr neues Amt ein

Mit Heinz Dornberger aus Langenaltheim, Friedrich Heinz aus Fürth, Gerlinde Limbacher-Einzinger aus Wolframs-Eschenbach, Christine Paul aus Schwabsoien, Richard Sapper aus Wachenroth und Friedrich Völklein aus Hüssingen wurden beim Festgottesdienst auf dem Hesselberg sechs neue landwirtschaftliche Familienberater von Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm in ihr Amt eingeführt. Die Nachfrage nach dieser Art christlicher Unterstützung hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Damit wende sich die Kirche Menschen im ländlichen Raum zu, die in Not sind und um Hilfe bitten. Die Berater gehen dafür zu den Menschen und sind für sie da wenn ihnen in landwirtschaftlichen Familien die Arbeit über den Kopf wächst, wichtige Entscheidungen auf dem Hof anstehen, Streit das Leben schwer macht,finanzielle Schwierigkeiten zu bewerkstelligen sind oder sie einfach jemanden brauche, bei dem siei sich einmal aussprechen können. Die Helferinnen und Helfer haben sich für diese verantwortungsvolle Aufgabe 11/2 Jahre lang in Gesprächsführung, systematische Familienberatung, Konfliktbegleitung und vielen anderen mehr ausbilden lassen bevor sie ihre ehrenamtliche Tätigkeit antreten konnten.

Bundesminister Christian Schmidt spendete 6.000 Euro für die Ausbildung der Jungbläser in den Posaunenchören in Bayern.

Regionalbischöfin Oberkirchenrätin Gisela Bornowski freute sich zum Abschluss des Gottesdienstes neben dem Bundesminister für Landwirtschaft und Ernährung, Christian Schmidt, auch die Bundestagsabgeordneten Artur Auernhammer und Josef Göppel, sowie den Landtagsabgeordneten Manuel Westphal, den Bezirkstagspräsidenten Dr. Thomas Bauer, den stellvertretenden Landrat des Landkreises Ansbach Kurt Unger und zahlreiche Bürgermeister der benachbarten Gemeinden und viele Vertreter der Evangelischen Landeskirche beim Kirchentag begrüßen zu können.

Die musikalische Umrahmung des Festgottesdienstes und der Hauptversammlung am Nachmittag übernahmen die Vereinigten Posaunenchöre unter der Leitung von Dieter Wendel, der Bayerische Landesjugendposaunenchor unter der Leitung von Kerstin Dickhof und die Band „LUXERIÖS“. Dabei war es für die Bläserinnen und Bläser der Vereinigten Posaunenchöre eine besondere Freude den Bundesminister am Hesselberg begrüßen zu können. Wie der Vorsitzende des Fördervereins „Blechschatz“ Thomas Engelbrecht berichtete, hat Christian Schmidt an den Verein für die Förderung der Jungbläserausbildung in Bayern eine Spende von 6.000 Euro diese Jahr überwiesen, wofür sie sich nochmals persönlich beim Bundesminister bedankten. Das Geld stammt von der Berliner Landwirtschaftlichen Rentenbank und sind ein Teil der Aufwandsentschädigungen die Christian Schmidt als stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender von der Bank erhielt.

Am Nachmittag lag der Schwerpunkt der Hauptversammlung in den beiden Referaten von Pfarrer Dr. Norbert Roth aus München und Julia Landgraf von der Evangelischen Jugend Bayern. Dabei stellte Pfarrer Roth fest, dass in der Jugend etwas Neues heranwächst, da sie die Gabe der Kühnheit besitzen. Für ihn braucht die Gesellschaft einen Kern von Menschen, die die Logik des Marktes nicht annehmen wollen, sondern den Menschen Gnade anbieten und zuhören. Auch Julia Landgraf die über ihre langjährige Tätigkeit in der Evangelischen Jugend Bayern berichtete forderte die Gemeinden auf zu sehen wie stark sich die Jugendlichen in der Kirche einbringen wollen und dabei neue Wege ausprobieren möchten. Die Kirche muss für diese neuen Wege aber auch offen sein und die Jugendlichen ihre Erfahrungen damit machen lassen forderte sie. Der Kern der Jugendarbeit in der Evangelischen Kirche ist für sie der Wunsch der Jugendlichen in der Gemeinschaft das Leben mitzugestalten.

Mehr Bilder vom Kirchentag auf dem Hesselberg 2017 finden sie auf unserer Facebookseite altmuehlfranken.online.

(KH)

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