Volkstrauertag in Muhr am See

Muhr am See – Die Gemeinde Muhr am See gedachte am Volkstrauertag traditionell den Opfern von Gewalt und Krieg in der ganzen Welt. Die Festreden von der zweiten Bürgermeisterin Doris Schicke in Vertretung von Bürgermeister Dieter Rampe, dem VdK Ortsgruppenvertreter Andreas Knödl und Kirchenvorstand Andreas Thiede standen ganz unter den Eindrücken der andauernden Kriege in der Welt und dem Aufruf zur Versöhnung der Völker und Kulturen in unserer Welt.

Doris Schicker und der Vertreter der VdK Ortsgruppe Andreas Knödl legten im Beisein von einigen GemeindebürgerInnen und einer Abordnung des Gemeinderats jeweils zwei Kränze an den beiden Ehrenmalen nieder. Der Schützenverein und die beiden Feuerwehren aus Neuen- und Altenmuhr nahmen mit Fahnenabordnungen an den Feierlichkeiten teil.

Für Doris Schicker ist der Volkstrauertag ein besonderer Tag des Gedenkens an die Toten und Vermissten aus den beiden Weltkriegen. Unter dem Motto „nie wieder Krieg, Gewalt und Unrecht“ gedenken wir an diesem Tag aber auch den Opfern von Kriegen in der ganzen Welt. Insbesondere an die aktuellen Kriegsopfer in Palästina und der Ukraine. Unsere Gedanken sind auch bei den zahlreichen Bundeswehrsoldaten in der ganzen Welt die fast alle traumatisiert von ihren Einsätzen zurückkehren und bei allen Opfern von Terrorismus, Extremismus, Antisemitismus und Rassismus auch in unserem Land.

Wir haben alle nur eine Welt und Naturkatastrophen suchen uns immer wieder heim erinnerte sie in ihrer Ansprache. Es leiden immer die Ärmsten und Schwächsten darunter.
Die Grundsätze der Menschenrechte, der Würde des Einzelnen und der Demokratie müssen erhalten bleiben forderte Dorisch Schicker. Der Volkstrauertag ist aber nicht nur ein Gedenktag, sondern auch ein Tag des Dialogs und der Solidarität. Der Dialog zwischen Nationen, Kulturen und Menschen ist der einzige Weg um in unserer Weltgemeinschaft uns weiter positiv zu entwickeln stellte die zweite Bürgermeisterin fest.

Auch für Andreas Knödl ist es eine Verpflichtung im Namen der Opfer in der Ukraine zu sprechen. Alle wünschen sich den Frieden und fragen sich ob er nur durch Krieg ermöglicht wird. Friedensarbeit bedeutet für ihn die Kriegsfolgen zu mildern wie dies auch zahlreiche Deutsche mit ihrem ehrenamtlichen Engagement tun. Friedensarbeit bedeutet aber auch sich an die Opfer der Kriege zu erinnern, betonte er. Für das Ende des Krieges gibt es kein Patentrezept ist er sich sicher. Er wird von Menschen gemacht und nur Menschen können ihn mit diplomatischen Mitteln wieder beenden.

Der Volkstrauertag hat für ihn eine neue Bedeutung mit dem Gedenken an die Kostbarkeit eines Lebens in Frieden erhalten sagt er und bedauerte, dass die radikalen Störungen durch Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus in Deutschland immer stärker werden. Der soziale Frieden ist in Deutschland wackeliger geworden, bedauerte er. Der Schwerpunkt der Sozialpolitik muss daher in der Armutsbekämpfung und -vermeidung liegen. Wir müssen wieder im Zeichen der Hoffnung und Versöhnung leben forderte Andreas Knödl im Namen des VdK die Politik auf.

Für Kirchenvorstand Andreas Thiede hat jede Generation ihre eigenen Herausforderungen. Leider müssen in diesen Tagen wieder Kinder, Mütter und alte Menschen in den Luftschutzkellern Schutz vor den anhaltenden Bombenangriffen suchen. Der Lektor Wilhelm Ortner aus Unterwurmbach bat in seinem Gebet zum Volkstrauertag um einen Weg des Friedens für alle Menschen in der Welt.

Es war gut das die Gedenkfeier mit den Kranzniederlegungen auch dieses Jahr in der traditionellen Form am Kriegerehrenmal in Altenmuhr durchgeführt wurde. Die musikalische Umrahmung übernahm wieder der Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde unter der Leitung von Anne Ströhlein. Die kleine Feierstunde garantierte wieder eine sehr intime aber dennoch würdige und nachhaltige Form des Gedenkens und würdigte damit die zahlreichen Opfer aller bisherigen kriegerischen und terroristischen Auseinandersetzungen.

(KH)

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