Von Altmühlhexen und anderen Mordfällen im Altmühltal

Gunzenhausen – Kriminacht in der Stadt-und Schulbücherei mit dem Regionalkrimi-Autor Richard Auer und vielen Überraschungen.

Krimiautor Richard Auer bei seiner Lesung in der Stadt- und Schulbücherei in Gunzenhausen (Foto: Stadt Gunzenhausen)

Der Eichstätter Regionalkrimiautor Richard Auer unterhielt das Publikum bei der Kriminacht in der Stadt- und Schulbücherei mit einer Tour durch seine bislang fünf Altmühltal-Krimis. Humor bewies er zudem bei einem als Einstellungstest für die bayerische Polizei umfunktionierten Interview mit Babett Guthmann.

Ihren detektivischen Spürsinn konnten die Gäste in der Bücherei beim Krimiquiz unter Beweis stellen, wobei das Team „Krautnasen“ am Ende die Nase vorn hatte. Eine eigene Attraktion war das von Nicole Kehrstephan und Ulrike Zatschker als Tatort dekorierte Buffet.

Richard Auers Ermittler-Duo mit Oberkommissar Mike Morgenstern und seinem Kollegen Peter Hecht hat bei Regionalkrimi-Fans mittlerweile Kultstatus – so formulierte es Büchereileiterin Carolin Bayer. Sie dankte Richard Auer herzlich dafür, so kurzfristig für den erkrankten Helmut Vorndran in die Bresche gesprungen zu sein, denn sonst hätten die mehr als 80 Gäste wieder nach Hause geschickt werden müssen.

Viel Lokalkolorit, realitätsnahe Mordfall-Ermittlungen und Schauplätze mit Wiedererkennungseffekt – das ist es, was Richard Auers Kriminalromane auszeichnet. Seine Plots sind meist mit einem Konfliktfeld verknüpft, das im Altmühltal und rund um Eichstätt ohnehin für Diskussionsstoff sorgt: Mal ist es ein Fossiliendiebstahl, mal ein Mord im Denkmalschutz-Milieu, mal nicht ganz einwandfreies Altmühltaler-Lammfleisch oder die Aufarbeitung der nicht sehr rühmlichen Vergangenheit der Diözese Eichstätt und ihrem Hexenjäger Fürstbischof Johann Christoph von Westerstetten.

Richard Auer ist beim Donaukurier als Journalist für den Bayernteil tätig und – so berichtet er aus seiner Autorenwerkstatt – die Ideen zu seinen Mordfällen sind in der Regel mit tatsächlichen Besonderheiten und historischen Schmankerl seiner Heimatregion verbunden. So führt er die Zuhörer beim Vorstellen des neuesten Falls für Mike Morgenstern „Altmühlhexen“ in den Eichstätter Dom zum geschändeten Grabmal des Fürstbischofs. Was hat die blutverschmierte Grabplatte mit der verkohlten Leiche des CSU-Politikers Nikolaus von Westerstetten, einem Nachfahren des Fürstbischofs zu tun? – Mit dieser Frage und mit recht neuzeitlichen Hexen muss sich Auers Kommissar im Fortgang des Falls auseinandersetzen.

Einen Abstecher weg vom Krimi-Genre machte Richard Auer, als er aus seinem Führer „111 Orte im Altmühltal und Ingolstadt, die man gesehen haben muss“ den Beitrag über den Wettelsheimer Keller vorlas. Dem Märzen aus der Brauerei Strauß hat er hier in schriftstellerisches Denkmal gesetzt. Dazu lobte er auch die Wettelsheimer Kellerküche: Gerichte, die wegen ihrer Deftigkeit und der Portionsgröße „jedem verantwortungsbewussten Ernährungsberater die Tränen in die Augen treiben“! Gerade die Bemerkungen zur fränkischen Küche gefielen dem Publikum in der Bücherei, denn auch für die in dem Krimi „Walpurgisöl“ servierte, im wässrigen Sauerkraut geplatzte Blutwurst gab es einen Sonderapplaus.

Die beste Werbung für den mit mehr als 500 Exemplaren bestückten Regionalkrimi-Bestand der Stadt-und Schulbücherei! Und natürlich auch für die Auer-Krimis, die im Anschluss am Büchertisch des Buchhauses Dr. Schrenk bei Melena Renner erworben werden konnten. Richard Auer genoss die anschließende Signierrunde und war voll des Lobes für das begeisterungsfähige Kriminacht-Publikum.

Quelle und Bild: Stadt Gunzenhausen – Pressestelle

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert