Von E-Sport bis zur bayerischen Landgans

Bechhofen – An einem „pädagogischen Wallfahrtsort“, nämlich der Grund- und Mittelschule Bechhofen, fand am vergangenen Donnerstag ein ganz besonderer Lenkungsausschuss ‚Projekte‘ der Region Hesselberg statt. In einer abwechslungsreichen Sitzung diskutierten die Teilnehmenden nicht nur angeregt über die Zukunft der Lokalen Aktionsgruppe und den Fachkräftemangel in der Region, sondern auch über spannende Projekte, die nicht unterschiedlicher sein könnten.

Ausflug in die Werkstatt – die Teilnehmenden begutachten gemeinsam mit Bürgermeister Helmut Schnotz die Ausstattung der Werkräume in der Grund- und Mittelschule Bechhofen
(Bildrechte: ERH)

Im Vorfeld der Sitzung wurde zum dritten Mal ein regionales Vorzeigeprojekt vorgestellt. Als mittlerweile gut eingespieltes Duo präsentierten Rektor Gerhard Bräunlein und Bürgermeister Helmut Schnotz den Teilnehmenden die Grund- und Mittelschule, die vor rund zwei Jahren nach einem innovativen pädagogischen Konzept umgestaltet wurde. Statt langen, leeren Fluren gibt es Nischen, Bühnen oder Marktplätze, die die Schüler zur selbstständigen Arbeit in ihrem eigenen Lerntempo nutzen können. Die offenen Räumlichkeiten und der Ansatz des projektorientierten Lernens überzeugten die Anwesenden von dem modernen Schulkonzept, das in Bechhofen erfolgreich gelebt wird.

Auf einem dieser „Marktplätze“ zwischen den Klassenräumen begann anschließend die Sitzung mit einem Rückblick auf den Bilanzworkshop der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) im vergangenen April. „Wir müssen die LAG wieder lebendig gestalten und dazu auch neue Zielgruppen ansprechen“, fasst Thomas Kleeberger, Vorsitzender der LAG, eine Erkenntnis des Workshops zusammen. Darüber hinaus soll auch eine Umschichtung des Budgets vorgenommen und eine Kommunikationsstrategie erarbeitet werden.

In einem Vortrag zum Thema Fachkräftemangel zeigte Frank Dommel, Unternehmer und Vorsitzender der Hesselberg AG, welche Herausforderungen die aktuelle Vollbeschäftigung für die Region und ihre Unternehmer bereithält. Neben den Unternehmen, seien auch die Kommunen in der Verantwortung bei Unternehmensansiedlungen das Thema Fachkräfte von Anfang an zu mitzudenken. Die Region müsse außerdem weiterhin an ihren „weichen“ Standortfaktoren arbeiten, also dem Lebensumfeld, um für Arbeitnehmer attraktiv zu sein.

Als Beispiele dafür, wie dieses Lebensumfeld gestaltet und verbessert werden kann, präsentierten sich zum Ende der Sitzung drei Projekte, die durch das LEADER-Projekt „Bürgerschaftliches Engagement“ gefördert werden sollen: Eine E-Sport-Mannschaft aus Röckingen möchte ein regionales Onlineturnier aufsetzen und benötigt dafür Unterstützung für Marketingmaßnahmen und Preisgelder. Für die mittelfränkische Waldarbeitermeisterschaft in Villersbronn möchten die örtlichen Vereine einen Stromanschluss auf dem Festplatz errichten. Um den Erhalt der vom Aussterben bedrohten bayerischen Landgans zu fördern, möchte Familie Kaiser aus Limbach Käfige zur Geflügelschau anschaffen. Alle drei Projekte wurden von den Teilnehmenden intensiv diskutiert und letztlich dem LAG-Vorstand zur Vergabe empfohlen.

Die Sitzung war nicht nur ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig ein intensiver Diskurs bei Projekten ist, sondern auch dafür, wie vielfältig Projekte sein können, die einen Beitrag zur Verbesserung des Lebensumfelds leisten können.

Quelle und Bild: Entwicklungsgesellschaft Region Hesselberg mbH – Anuschka Mlodzik

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert