Von Gunzenhausen in die weltweite Automobilindustrie

Gunzenhausen – Landrat Manuel Westphal besuchte gemeinsam mit den Wirtschaftsförderern des Landkreises Sabine Unterlandstaettner und Tobias Ander das Werk des weltweit agierenden Schaeffler-Konzerns in Gunzenhausen. Der Standort, welcher im Jahr 1994 von der Schaeffler Gruppe übernommen wurde, feierte erst im vergangenen Juli sein 60-jähriges Bestehen im Rahmen eines kleinen Festakts, zu welchem auch der Aufsichtsratsvorsitzende und Familiengesellschafter Georg Schaeffler sowie der Vorstandsvorsitzende Klaus Rosenfeld nach Gunzenhausen reisten. Beim nun erfolgten Unternehmensbesuch informierte Werksleiter Benjamin Koszorus über aktuelle Prozesse und Herausforderungen im Rahmen eines Gesprächs sowie einem Rundgang durch das Werk.

Jakob Rummel, Abteilung Umweltschutz am Schaeffler-Standort Gunzenhausen, Andreas Schmid, Betriebsratsvorsitzender der Schaeffler Technologies AG & Co. KG Gunzenhausen, Benjamin Koszorus, Werksleiter der Schaeffler Technologies AG & Co. KG Gunzenhausen, Manuel Westphal, Landrat sowie Sabine Unterlandstaettner, Wirtschaftsförderung des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen (von links nach rechts) im gemeinsamen Dialog am Schaeffler-Standort Gunzenhausen
 (Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen)

„Aufgrund der bereits seit vielen Jahren bestehenden Fokussierung auf die Fertigung von Kugellagern besitzt das Werk hier in Gunzenhausen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Das vorhandene Knowhow wird von Kunden aus der ganzen Welt geschätzt, sodass statistisch davon auszugehen ist, dass in etwa jedem dritten
produzierten Fahrzeug weltweit mindestens ein Bauteil aus Gunzenhausen stammt, stellt Benjamin Koszorus, als vor Ort verantwortlicher Werksleiter der Schaeffler Technologies AG & Co. KG Gunzenhausen, fest. Der Kundenstamm deckt nahezu die gesamte Bandbreite der Automobilbranche ab.

Der Standort in Gunzenhausen konzentriert sich zum einen auf den Bereich des Aftermarkets, bei welchem die gefertigten Komponenten als Ersatzteile vertrieben werden. Ein Großteil der produzierten Bauteile wird zudem für andere Standorte des Konzerns gefertigt. Als Zulieferbetrieb in der Automobilbranche werden die vor Ort
produzierten Bauteile passgenau für die jeweiligen Hersteller ausgeliefert. Neben den
in etwa 140.000 hergestellten Kugellagern pro Tag, werden vor Ort auch noch bis zu 18.000 Riemenspanner sowie 30.000 Umlenkrollen mit einer Ummantelung aus Kunststoff, welche direkt im Werk gespritzt wird, hergestellt. Pro Tag werden hierfür rund 14 Tonnen Stahl benötigt, welcher überwiegend national sowie in europäischen Nachbarstaaten eingekauft wird. „Bereits bei unseren Lieferanten achten wir auf nachhaltige Produktionsabläufe und Lieferketten“, erklärt Jakob Rummel, Verantwortlicher der Abteilung Umweltschutz am SchaefflerStandort Gunzenhausen stolz. Der gesamte Strombedarf des Werks wurde bereits vor einiger Zeit auf eine Versorgung mit regenerativen Energiequellen umgestellt. Als nächstes großes Ziel wird eine vollständige CO2neutrale Produktion angestrebt.

Landrat Manuel Westphal, welcher selbst die CO2Neutralität auf Landkreisebene erreichen möchte, begrüßt diese Vorhaben ausdrücklich: „Große Konzerne, wie die Schaeffler Gruppe können hier eine Vorreiterrolle einnehmen und den vielen kleineren Betrieben in Altmühlfranken Hilfestellungen in der Umsetzung bieten, denn die Zielsetzung der Klimaneutralität ist nur gemeinsam zu schaffen“. Dass gerade Kugellager auch in den Motoren der Elektrofahrzeuge verbaut werden, kann eine zukunftsweisende Chance für den Gunzenhausener Standort sein, welcher diese Produktionssparte in den kommenden Jahren weiter ausbauen möchte.

Ein wichtiges Standbein für die Zukunft des Werks ist aber sicherlich auch die eigene Ausbildungswerkstatt, welche im Jahr 2014 wieder vollständig nach Gunzenhausen zurückgeholt wurde, nachdem sie in den Vorjahren zeitweise in einer Verbundausbildung mit einem Partnerbetrieb durchgeführt wurde. Insgesamt werden hier derzeit 16 Auszubildende in den Berufen des Industriemechanikers, des Maschinen & Anlagenführers sowie des Mechatronikers ausgebildet. Für das kommende Jahr werden auch wieder interessierte Neueinsteiger gesucht, um eine Ausbildung bei Schaeffler in Gunzenhausen zu beginnen.

Artikelbild: Landrat Manuel Westphal (li.) und Werksleiter der Schaeffler Technologies AG
& Co. KG Gunzenhausen Benjamin Koszorus (re.) bei der Besichtigung der Fertigungshallen am
Standort des SchaefflerKonzerns in Gunzenhausen

Quelle und Bilder: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen – Claudia Wagner

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