Vorstellung für weiteren Prozess für Center Parcs am Brombachsee

GunzenhausenKeinen konkreten Plan, aber den weiteren Prozess für den Bau eines Feriendorfs am Brombachsee hat das Unternehmen Center Parcs in Gunzenhausen vorgestellt. Eine Skizze wie der Park genau aussehen soll wurde bislang noch nicht vorgelegt.

Landrat Manuel Westphal stellte die Verfahrensschritte für das Genehmigungsverfahren vor

In der Stadthalle Gunzenhausen haben gestern das Unternehmen Center Parcs und der zuständige Landrat von Weißenburg-Gunzenhausen, Manuel Westphal (CSU), die nächsten Schritte vorgestellt wie es mit den Planungen um eine Ferienanlage von Center Parcs auf dem alten Munitionsgelände bei Langlau am Brombachsee weiter gehen soll. Klar wurde: Es wird ein langer, kostspieliger Prozess.

Schwieriges Gelände – langwieriger Prozess

„Es soll erst in Erfahrung gebracht werden, was auf dem Gelände überhaupt möglich ist“, hieß es von Center Parcs-Geschäftsführer, Frank Daemen. Es gebe keinen Masterplan der in der Schublade liege und auf jeden Standort angewendet werden könne, daher wurde zunächst der zeitliche Ablauf vorgestellt, denn bis es tatsächlich losgehen soll, könnten noch bis zu drei Jahre vergehen.

Drei Verfahren stehen an

Im Vorfeld muss das Vorhaben drei eigenständige Verfahren durchlaufen. Als erstes steht das Raumordnungsverfahren, dann das Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans und abschließend das Aufstellungsverfahren für den Bebauungsplan an. Erst wenn diese drei Verfahren durchlaufen wurden könne es zu einer Baugenehmigung für den Park kommen, sagte Weißenburg-Gunzenhausens Landrat Manuel Westphal (CSU). Bei den verschiedenen Verfahrensschritten hätten auch immer wieder unterschiedliche Interessengemeinschaften wie die Gemeinde Pfofeld, der Zweckverband Brombachsee sowie betroffene Wirtschaftsverbände und Naturschutzvereine die Möglichkeit mitzusprechen, versichert Westphal.

Kostspielige Entsorgung von Altlasten

Aktuell wurde eine Nürnberger Firma mit einer Umweltverträglichkeitsprüfung beauftragt. Bis zum 15. Oktober solle laut Projektmanager Jan Janssen eine abschließende Einschätzung vorliegen wie hoch die Kosten sind, um das Gelände baureif zu machen. Nach derzeitigem Stand geht Center Parcs von einer Verunreinigung durch Altlasten wie Munition, Asbest und Kerosin von mindestens 70 Prozent des Geländes aus. Dafür müsse nach bisherigen Schätzungen ein zweistelliger Millionenbetrag aufgewendet werden um die Verunreinigungen zu beseitigen, so Janssen weiter. Klar sei auch jetzt schon, dass voraussichtlich 30-50 cm der Erde abgetragen werden müsse, da sie mit Schadstoffen belastet sei. Eine Förderung des Freistaats Bayern gebe es dafür nicht, dementierte Janssen eine mögliche Umlage auf den Steuerzahler.

Kritiker kamen zu Wort

Kritik an dem gesamten Vorgehen und fehlender Transparenz kam von der Stellvertreterin des Bezirkstagspräsidenten, Christa Naaß. Sie machte deutlich, dass bereits im Jahr 2018 auf die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zugegangen wurde und erste Verhandlungen geführt worden seien ohne die Bevölkerung in Kenntnis zu setzen. Hätten die Bürgerinnen und Bürger davon im Vorfeld erfahren hätte die Region selbst Vorschläge machen können wie man die alte Munitionsanstalt Langlau weiterentwickeln hätte können.

Auch Spalts Bürgermeister, Udo Weingart (CSU), meldete sich zu Wort und mahnte, dass man den Center Park in Leutkirch im Allgäu nicht mit dem Fränkischen Seenland vergleichen könne. Im Allgäu hätte es vor Center Parcs keinen so ausgeprägten Tourismus gegeben wie am Brombachsee. Hier gebe es eine völlig andere bestehende Struktur.

Quelle: BR-Studio Franken/Laura Grun

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