Fit für die Schule?

Weißenburg – Das Gesundheitsamt des Landratsamtes hat rechtzeitig vor dem Schulstart 2019/2020 den Entwicklungsstand aller angehenden Erstklässler aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen untersucht. Eltern erhalten hilfreiche Tipps und Fördermöglichkeiten.

Aufatmen bei den sozialmedizinischen Assistentinnen des Gesundheitsamtes – alle angehenden Erstklässler im Landkreis wurden rechtzeitig vor dem ersten Schultag am 10. September 2019 untersucht. Es wird unter anderem auch ein Sehtest durchgeführt. (Bildnachweis: Lena Kagerer/Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen)

Mit der Einschulung beginnt für Kinder und Eltern ein neuer, aufregender Lebensabschnitt. Damit sich die Kinder in der Schule zurechtfinden, sind verschiedene Fähigkeiten, Voraussetzungen und Kriterien wichtig. Mit der Schuleingangsuntersuchung überprüft das Gesundheitsamt, ob gesundheitliche Beeinträchtigungen, Behinderungen oder Entwicklungsverzögerungen vorliegen und ob eine Förderung vor dem Start in die erste Klasse notwendig ist.

Die sozialmedizinischen Assistentinnen kontrollieren insbesondere die Grob- und Feinmotorik, die Sprache, die Hör- und Sprachwahrnehmung, die Selbstständigkeit, Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit. So sollte zum Beispiel ein Vorschulkind die Formen „Kreis, Quadrat, Dreieck und Raute“ mit ausreichender Feinmotorik abmalen können. Dabei wird darauf geachtet, ob das Kind locker aus dem Handgelenk malt und wie es den Stift hält. Außerdem werden die Impfdokumente sowie das „Gelbe Vorsorgeheft“ eingesehen und bei allen Kindern wird ein apparativer Seh- und Hörtest durchgeführt. Abschließend erhalten die Eltern eine Beratung und Empfehlung für eventuelle Fördermöglichkeiten.

Die Zahl der Kinder mit Auffälligkeiten nimmt zu. Vor allem die Konzentrations- und Aufnahmefähigkeit wird zunehmend schlechter. Ein Grund hierfür könnte das veränderte Mediennutzungsverhalten sein. Die Eltern erhalten zu den festgestellten Auffälligkeiten konkrete Tipps, wie sie den Beeinträchtigungen entgegen steuern können, zum Beispiel mit dem Kind regelmäßig Memory spielen oder gemeinsam einen Teig kneten.

Das Gesundheitsamt am Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen hat von November 2018 bis Mai 2019 knapp 1.000 Schuleingangsuntersuchungen durchgeführt. Damit konnten alle angehenden Erstklässler rechtzeitig vor dem ersten Schulbeginn untersucht werden. Dies ist besonders erfreulich, denn das ist nicht überall so. Eine steigende Geburtenzahl, ein im Vergleich zu früher höherer Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund sowie ein wachsender Beratungs- und Förderbedarf führen dazu, dass manche Gesundheitsämter mit der Arbeit nicht nachkommen und die Kinder nicht rechtzeitig vor dem ersten Schultag untersucht werden können.

„Auch bei uns waren die Umstände aufgrund von Personalwechsel und Elternzeit schwierig, doch es ist uns gelungen, alle Kinder vor dem Schulstart zu untersuchen. Die Mitarbeiterinnen sind dabei an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gegangen und manch andere Aufgabe musste später erledigt werden“, erläutert der hiesige Amtsarzt Dr. Johannes Rank. Die rechtzeitige Schuleingangsuntersuchung ist wichtig, damit eine zeitgerechte Beratung zu Einschulung, Zurückstellung oder den verschiedenen Fördermöglichkeiten stattfinden kann.

Quelle: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen – Lena Kagerer

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