Enderndorf – Den Dreck anderer Leute weg zumachen gehört sicher nicht zu den schönsten Aufgaben, die man sich vorstellen kann. Aber trotzdem haben sich 19 hoch motivierte Schülerinnen und Schüler der Grund- und Mittelschule Absberg-Haundorf mit ihrer Lehrerin am Brückentag nach dem „Vatertag“ im Rahmen eines Projekttages auf den Weg gemacht, um sich in Enderndorf am Brombachsee mit dem Thema Müll zu beschäftigen. Begleitet wurde der Vormittag von drei Mitarbeitenden der LBV-Umweltstation Altmühlsee.
Nach einer kurzen Einführung rund um das Thema Müll, Abfallarten, Mülltrennung, Entsorgung Recycling und Müllvermeidung, Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt usw. teilten sich die Schülerinnen und Schüler (von der 3. bis zur 7. Jahrgangsstufe) in Kleingruppen auf. Ausgestattet mit Handschuhen, Müllgreifern, Müllsäcken und anderen Sammelbehältern machten sich die Kinder auf den Weg und sammelten vor allem am Strand, auf den Wiesen, auf dem Spielplatz und Wegen Müll ein.
Während sich die eine Gruppe um weggeworfene Flaschen kümmerte, zwei Gruppen nur Zigarettenkippen suchten (und zuhauf fanden) sammelten die übrigen drei Gruppen alles andere an Abfällen ein. Tatkräftig unterstützt wurden die fleißigen Sammler und Sammlerinnen auch von Dr. Norbert Schäffer, dem Schirmherren des Projektes und 1. Vorsitzenden des LBV –Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. (siehe unser Bild)
Beim eingesammelten Müll handelte es sich meist um kleinere Teile wie Taschentücher, Verpackungsschnipsel, Zigarettenstummel und Flaschen. Aber es gab auch spezielle Fundstücke wie einen Grillrost, eine Fahrradstange und sogar einen BH.
Fazit am Ende des Vormittages: „Wir hätten nach dem Vatertag sogar mehr Müll erwartet, sind aber natürlich froh, dass doch nicht so viel weggeschmissen wurde. Scheinbar beginnt das Konzept des müllfreien Sees Früchte zu tragen“ so Martina Widuch, Leiterin der LBV-Umweltstation Altmühlsee.
„Richtig erschreckend war jedoch die riesige Menge an achtlos weggeworfenen Zigarettenstummel. In den etwa zweieinhalb Stunden sind ca. 2.500 Kippen zusammengekommen.“ Diese sind in mehrfacher Hinsicht eine Gefahr. Problematisch ist nicht nur, dass die vielen in den Zigaretten enthaltenen giftigen Chemikalien in den Boden und ins Wasser gelangen und damit letztendlich auch wieder in unsere Nahrungskette, sondern auch die Tatsache, dass die Filter für noch mehr Mikroplastik in der Umwelt sorgen. Auch einige Tiere wie beispielsweise Vögel tragen zuweilen Kippen in ihre Nester ein oder nehmen diese mit der Nahrung auf und verenden so qualvoll.
Zusätzlich zur Müll-Sammelaktion befragten die Schülerinnen und Schüler auch einige der Passanten, ob sie das Projekt Brombachsee müllfrei kennen, wie sie das Konzept finden oder ob sie denn schonmal Müll einfach in die Natur geworfen haben. Den Rauchern überreichten die Kinder auch noch einige der zur Kampagne gehörenden Taschenaschenbecher.
Als kleines Dankeschön erhielt jedes der Kinder zum Schluss noch ein Eis und vom Zweckverband Brombachsee eine Mehrwegtasse geschenkt. Insgesamt war es ein gelungener Vormittag, der dazu motivieren sollte, dass jeder seinen Müll wieder mit nach Hause nimmt, denn hingetragen hat man ihn ja auch.
Quelle: LBV-Umweltstation Altmühlsee – Martina Widuch
Bilder H. Eckerlein LBV