Altmühlfranken2030: Ergebnisse der ersten Zukunftstalks

Weißenburg – Bei den ersten beiden virtuellen Zukunftstalks im Rahmen von Altmühlfranken 2030 wurden die Themen „Daseinsvorsorge, Nahversorgung und Ortsentwicklung“ sowie „Nachhaltigkeit, Klimaschutz und regionale Ressourcen“ diskutiert. Bei beiden Videokonferenzen haben zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aus Altmühlfranken teilgenommen und brachten ihre Ideen aktiv ein.

An Videokonferenzen hat man sich zwar während der Corona-Pandemie zunehmend gewöhnt, doch war es für alle Beteiligten sehr spannend, die ersten beiden Zukunftstalks im Rahmen von Altmühlfranken 2030 in diesem Format abzuhalten. Die Technik spielte mit und so konnten beim ersten Zukunftstalk zum Thema „Daseinsvorsorge, Nahversorgung und Ortsentwicklung“ über 60 Personen mitdiskutieren.

Das Büro Lilienbecker, das den Regionalentwicklungsprozess begleitet, gab zu Beginn gemeinsam mit Landrat Manuel Westphal einen Einblick in Zukunftstrends und Prognosen. Schnell konnte man in die Diskussion mit den Teilnehmenden einsteigen, wobei nicht nur Probleme beschrieben wurden, sondern auch erste Ideen und mögliche Lösungen aufgezeigt wurden. Grundsätzlich zeigte sich, dass der Landkreis beliebt zu sein scheint, denn immer mehr Menschen möchten nach Altmühlfranken (zurück-)ziehen. Sowohl jüngere Menschen als auch ältere sind auf der Suche nach Wohnraum in Altmühlfranken. Um hier dem Bedarf nachzukommen, sollten nicht nur neue Bauplätze entstehen, sondern vor allem auch die Innenentwicklung vorangetrieben werden. Die Einflussmöglichkeiten des Landkreises sind in dieser ureigenen Gemeindeaufgabe natürlich begrenzt, doch könne er unterstützend tätig werden, beispielsweise durch ein landkreisweites Leerstandsmanagement oder durch den Einsatz von Innenentwicklungslotsen. Dies waren u.a. Ideen der teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger.

Im Bereich der Nahversorgung wurde festgestellt, dass die Situation im Landkreis aktuell noch recht gut sei und sich Altmühlfranken durch seine Lebensmittelhandwerksvielfalt auszeichnet. Doch der drohende Generationenwechsel und die zunehmende Discounter-Konkurrenz erschwere die Arbeit. Letztlich wurde festgestellt, dass die Bevölkerung für den regionalen Einkauf sensibilisiert werden müsse, zum Beispiel über Hofläden und Direktvermarkter in Altmühlfranken. Als Idee für die Zukunft wurde eine stärkere Vernetzung dieser Akteure angeregt, was man auch über das bestehende Onlineportal www.in-altmuehlfranken.de erreichen möchte, das mit der landkreisweiten Lieferung hierzu einen Beitrag leisten kann.

Das regionale Einkaufen und der Konsum von regionalen und saisonalen Lebensmitteln war dann auch Thema beim zweiten Zukunftstalk „Nachhaltigkeit, Klimaschutz und regionale Ressourcen“. Auch daran nahmen rund 50 Personen aus dem gesamten Landkreis teil.

Landrat Manuel Westphal stellte zu Beginn das Arbeitsprogramm des Landratsamtes zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit vor, das bereits etliche Ansätze und Initiativen beinhaltet. Im Zukunftsprozess Altmühlfranken 2030 sollen diese Ansätze noch weiterentwickelt werden, um diese Herausforderung zu meistern und gleichzeitig die hohe Lebensqualität im Landkreis zu erhalten.

„Wir können nur dann erfolgreich sein, wenn wir über Grenzen zusammenarbeiten“, blickte Landrat Manuel Westphal voraus und hob hervor, dass Kooperationen für die Nachhaltigkeit eine wesentliche Rolle spielen, beispielsweise zwischen dem Landkreis, den Gemeinden, der Wirtschaft und der Landwirtschaft.

Eine solche Kooperation stellte der Geschäftsführende Direktor der Alfmeier Präzision SE Andreas Gebhardt mit UNNA, der Unternehmerinitiative Nachhaltigkeit und CO2-Neutralität für Altmühlfranken vor. Mehrere Betriebe der Kunststoff- und Automobilzuliefererindustrie haben sich im vergangenen Jahr zusammengeschlossen, um u.a. eine CO2-neutrale Produktion zu erreichen.

Weitere Bereiche, die diskutiert wurden, war die Nutzung von Erneuerbaren Energien oder erneuerbarer Wärme. Bei Ersterem ist der Landkreis sogar schon sehr gut aufgestellt, da der Anteil von grünem Strom landkreisweit bereits bei über 100 Prozent liegt. Die vielen Nahwärmenetze im Landkreis tragen weiter zur Verbesserung der Klimabilanz bei.

Ein Ziel für die Zukunft solle ein klimaneutraler und autarker Landkreis sein. Da es jedoch schwer einzuschätzen ist, ab wann die Klimaneutralität für die Region tatsächlich erreicht werden kann, muss zuerst eine Klimabilanz als fundierte Basis erstellt und berechnet werden, erklärte Landrat Manuel Westphal. Konkrete Maßnahmen seien dafür natürlich erforderlich sowie auch Kooperationen mit den Gemeinden im Landkreis.

Fazit beider Zukunftstalks war, die Region hat einiges an Potenzial, das gehoben und verbunden werden muss! Einige Initiativen wurden in den vergangenen Jahren oder Monaten bereits ergriffen, weitere Maßnahmen, die nun auch im Rahmen von Altmühlfranken 2030 entwickelt werden, sollen in Zukunft umgesetzt werden.

Der nächste Zukunftstalk steht am 1. Juli an. Thematisch wird es dabei um „Gesundheit und Soziales“ gehen.

In den nächsten Wochen wird Landrat Manuel Westphal in jeder Stadt und Gemeinde sowie auch bei Betrieben, Einrichtungen und Netzwerken im Landkreis bei der Zukunftsreise zu Gast sein, um Ideen direkt vor Ort mitzunehmen. Am 1. Oktober 2021 sollen die Diskussionsergebnisse dann in einer Zukunftskonferenz mit Projektwerkstatt zusammengefasst werden. Den Abschluss wird eine Kreistagssitzung im 4. Quartal bilden, in der das Zukunftspapier Altmühlfranken 2030 verabschiedet wird.

Wer sich beim Prozess beteiligen möchte, kann Ideen online einbringen über www.altmuehlfranken2030.de. Dort kann man sich auch für einen Newsletter anmelden, um immer aktuell über die Zukunftsreise informiert zu sein. Weiterhin kann man dort auch seine eigenen Zukunftsideen hinterlassen, sich für die Zukunftstalks anmelden und am Jugendwettbewerb teilnehmen. Wer analog seine Ideen einbringen will, kann dies mit einer Postkarte erledigen, die zum Beispiel im Landratsamt abgeholt werden kann.

Aufgrund der derzeit bestehenden Lockerungen der Corona-Regelungen können die nächsten Zukunftstalks vielleicht auch als Präsenzveranstaltung stattfinden. Das Landratsamt wird darüber entsprechend noch informieren.

Quelle und Bild: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen – Claudia Wagner

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