Einsatz alternativer Antriebsarten auf der Bahnlinie Pleinfeld-Wassertrüdingen sowie Dombühl-Wilburgstetten

Weißenburg – Die beiden Landräte Manuel Westphal, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, und Dr. Jürgen Ludwig, Landkreis Ansbach, haben sich Anfang des Jahres mit einem gemeinsamen Schreiben an die bayerische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer gewandt, um sich für alternative Antriebsarten auf der Bahnlinie Pleinfeld – Gunzenhausen – Wassertrüdingen und weiter zwischen Dombühl und Wilburgstetten im Landkreis Ansbach stark zu machen. Die Verkehrsministerin hat den beiden Landräten dazu nun geantwortet.Grundsätzlich ist das Ziel der Ministerin bis zum Jahr 2040, die Dieselzüge im bayerischen Schienenpersonennahverkehr nach und nach vom Gleis zu bringen. Die „Bayerischen Elektromobilitätsstrategie“ sieht dafür mehr Elektrifizierung des bayerischen Streckennetzes vor, aber auch den Umstieg auf emissionsfreie Fahrzeuge mit innovativen Antrieben. Für die Bahnlinie Pleinfeld – Gunzenhausen – Wassertrüdingen bietet sich ein Akku-Oberleitungs-Hybridtriebwagen, wie von den beiden Landräten gefordert, an.

Allerdings sind die Verkehrsleistungen der Bahnlinie Pleinfeld – Gunzenhausen (Seenlandbahn) mit der Reaktivierungsstrecke nach Wassertrüdingen mit Dieseltriebwagen vertraglich bis 2031 fixiert. Im laufenden Vertrag ist ein Wechsel auf lokal emissionsfreie Neufahrzeuge nicht möglich. Für die nächste Ausschreibung der Verkehrsleistung sieht das Ministerium aber die Abkehr von den Dieselzügen vor.

Als Teilmaßnahme der „Bayerischen Elektromobilitätsstrategie“ soll aber auf der Seenlandbahn ein Akku-Hybrid-Testwagen erprobt werden. Die Strecke bietet sich nach Angaben des Ministeriums an, da sowohl in Gunzenhausen als auch in Pleinfeld eine Oberleitung zum Nachladen des Akkus vorhanden ist. Leider verzögert sich das Pilotprojekt derzeit, da die Zulassung des Zuges mehrfach verschoben wurde. „Nach letzter Ankündigung von Herstellerseite soll nun voraussichtlich im Herbst dieses Jahres ein Vorführfahrzeug vom Typ „Bombardier Talent 3“ einsatzfähig sein“, teilt die Ministerin in ihrem Schreiben mit.

Das Ministerium geht dann von einem mehrmonatigen Einsatz an den Wochenenden aus. Ein dauerhafter Probebetrieb ist nach Angaben des Ministeriums leider nicht möglich, da auch andere Strecken für einen Probebetrieb genutzt werden sollen.

Aufgrund vertraglicher Bindungen können im Fall einer Reaktivierung der Strecke Wilburgstetten – Dombühl im Landkreis Ansbach erst ab dem Jahr 2031 lokal emissionsfreie Fahrzeuge eingesetzt werden.

Die beiden Landräte werden sich weiterhin dafür stark machen, dass auf der Seenlandbahn und auch weiter nach Wassertrüdingen innovative Antriebstechnologien, speziell ein Akku-Oberleitungs-Hybridtriebwagen, schnellstmöglich und vor allem langfristig eingesetzt wird. „Wir sind zunächst natürlich froh, dass eine Reaktivierung der Strecke bis nach Wassertrüdingen zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 umgesetzt wird. Doch werden wir weiterhin fordern, dass schnellstmöglich die Dieselzüge durch eine emissionsfreie Antriebsart ersetzt werden“, so Landrat Manuel Westphal und Landrat Dr. Jürgen Ludwig unisono.

Quelle: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen – Claudia Wagner

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