Feuerwehr

Kreisfeuerwehr traf sich in Westheim

Westheim – In der Mehrzweckhalle Westheim fand die diesjährige Jahreshauptversammlung

(v. l. n. r.): Kreisbrandrat Werner Kastner, Bürgermeister Helmut Schindler, Kreisbrandinspektor Eduard Ott, Frauenbeauftragte des Kreisfeuerwehrverbandes Romy Huber, Landrat Gerhard Wägemann, Kreisbrandinspektor Norbert Becker.

des Kreisfeuerwehrverbandes Weißenburg-Gunzenhausen statt. Der Vorsitzende Kreisbrandrat Werner Kastner konnte erfreut auch zahlreiche Vertreter neuer Mitgliedfeuerwehren unter den rund 200 Teilnehmern begrüßen. Als Ehrengast unterstrich Landrat Gerhard Wägemann einmal mehr seine besondere Verbundenheit mit den Feuerwehren des Landkreises.
In seinem Grußwort stellte er den unschätzbaren Wert der Feuerwehrtätigkeit heraus: „Jedes Jahr erfordern zahlreiche schwierige Einsätze das schnelle und professionelle Handeln der Feuerwehr!“, so Gerhard Wägemann. Die passende und sachgerechte Ausstattung der Feuerwehr sei eine unabdingbare Voraussetzung für die Erfüllung der unzähligen Aufgaben, sei es bei Einsätzen nach extremen Wetterereignissen oder im alltäglichen Einsatzgeschehen mit seiner Vielzahl unterschiedlicher Ausprägungen. Für die Ausrüstung der Wehren seien sowohl die Gemeinden als auch der Landkreis in der Pflicht. Mit großem Stolz konnte der Landrat daher unter dem Beifall der anwesenden Einsatzkräfte den kürzlich vom Kreisausschuss getroffenen Beschluss verkünden, nach dem der Landkreis bis zum Jahr 2020 insgesamt 1,2 Millionen Euro in ein überörtliches Fahrzeugkonzept investiert. Mit dieser Summe wird eine ganze Reihe von neuen Fahrzeugen bezuschusst. Zum einen werden mit einem Tanklöschfahrzeug TLF 4000 am Standort Weißenburg und einem Gerätewagen für die Atemschutzunterstützung bei größeren Atemschutzeinsätzen am Standort Pleinfeld zwei wichtige Einsatzmittel neu in überörtliche Alarmierung aufgenommen, zum anderen erfolgt die Ersatzbeschaffung der beiden Rüstwagen RW 2 (Gunzenhausen und Weißenburg), des Gerätewagen Gefahrgut in Weißenburg und des Einsatzleitwagen ELW 2 der IuK-Einheit.
Nicht mit Lob sparte Gerhard Wägemann für die hervorragende Jugendarbeit. Die Motivation der jungen Menschen sei wichtig, „da auch in 10 oder 20 Jahren noch aktive Feuerwehrleute gebraucht werden, um den Schutz der Bevölkerung sicherzustellen“, so der Landrat. Kreisbrandrat Werner Kastner pflichtete ihm bei und zeigte sich überzeugt davon, dass die Nachwuchswerbung jede Anstrengung wert sei: „Ohne Feuerwehren sähe es schnell sehr düster aus!“
In diesem Zusammenhang ging der Kreisbrandrat auch auf die aktuelle Mitgliederwerbekampagne des Landesfeuerwehrverbandes Bayern e. V. (LFV) ein. Unter dem Motto „Frauen zur Feuerwehr“ sollen Frauen aus allen Altersklassen und Berufsgruppen für ein Engagement in der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr gewonnen werden. Bereits seit Jahren ist die Frauenbeauftragte des Kreisfeuerwehrverbandes, Romy Huber, in dieser Mission unterwegs. Sie versucht, durch ihre Überzeugungsarbeit bei den Wehren vor Ort den Frauenanteil weiter zu steigern und Interessentinnen bei ihrem Einstieg in die neue Aufgabe zu unterstützen. Bayernweit sind derzeit 26.000 von insgesamt 320.000 Feuerwehreinsatzkräften weiblich, Tendenz steigend.
Bürgermeister Helmut Schindler begrüßte als Hausherr die zahlreichen Gäste und besonderen Führungsdienstgrade. In seiner Rede hob er die wichtige gesellschaftliche Rolle der Feuerwehren hervor: „Die Feuerwehren tragen einen Großteil des Zusammenhaltes innerhalb der Gemeinde, und das weit über den Brandschutz- und Technischen Hilfsdienst hinaus.“ Er dankte den Feuerwehrleuten für ihr hohes Engagement im Einsatzdienst, Aus- und Weiterbildung und die Arbeit für die Bürgerinnen und Bürger.
In seinem Bericht skizzierte der Kreisverbandvorsitzende die Entwicklung des Kreisverbandes und zeigte die stetige Steigerung der Mitgliedfeuerwehren von 33 im Jahr 2009 auf nunmehr 100 zu Jahresbeginn 2015 auf. Da nunmehr der größte Teil der Wehren im Landkreis dem Feuerwehrverband angehören, ersetzt die Verbandsversammlung die bisherige Herbstdienstversammlung der Feuerwehrführungskräfte. Kritik übte Werner Kastner am Zögern einiger Wehren, den Feuerwehrverband mit einer Mitgliedschaft zu unterstützen: „Einzelne Feuerwehren werden anscheinend vom Beitrag abgeschreckt, obwohl dieser durchaus moderat ist. Das ist schade.“ Viele Gemeinden hingegen schätzen die Arbeit des Verbandes und übernehmen sogar die Beiträge für ihre Feuerwehren. Insgesamt sind derzeit 20 von 27 Gemeinden des Landkreises über ihre Feuerwehren im LFV Bayern vertreten und profitieren in hohem Maße von den erbrachten Leistungen.
Werner Kastner brachte dies auf den Punkt: „Die gezahlten Beiträge sind gut angelegtes Geld!“
Allein am Beispiel des neu eingeführten Digitalfunks zeige sich der hohe Wert der Arbeit des Feuerwehrverbandes ist für die kommunalen Sachaufwandsträger. Ohne die beharrlichen Forderungen des LFV wäre die staatliche Förderung weder in der derzeitigen Höhe noch in diesem Umfang geflossen, zeigte sich der Kreisbrandrat überzeugt. Allein die Förderung von zwei Digitalfunkgeräten für Feuerwehren mit Tragkraftspritzenanhängern bedeutet für den Staat aufgrund der ländlichen Struktur und damit weiten Verbreitung der Tragkraftspritzenanhänger einen enormen finanziellen Aufwand.
Als strukturschwach eingestufte Regionen Bayerns werden neuerdings auf Betreiben des Verbandes zudem mit einem 5 %-igen Bonus auf die Fahrzeugbeschaffungen berücksichtigt. Die generelle Erhöhung der Gerätehaus- und Stellplatzförderung um 20 % ist ebenfalls auf den Einsatz des LFV zurückzuführen. Auch an der Einführung des „Feuerwehrführerscheins“ für das Führen von Einsatzfahrzeugen mit einer Gesamtmasse von bis zu 7,49 Tonnen waren die Vertreter des Feuerwehrverbandes maßgeblich beteiligt. „Allein durch diese Maßnahmen wurden und werden den Kommunen im Landkreis viele tausend Euro jährlich erspart!“, wie Werner Kastner betonte. Die Feuerwehren profitieren darüber hinaus von einer ganzen Reihe einsatzunterstützender Projekte. So wird im September 2016 ein feststoffbefeuerter Brandübungscontainer des LFV und der Versicherungskammer Bayern für eine Woche in Westheim stehen und insgesamt 64 Atemschutzgeräteträgern eine „heiße Übung“ mit dem Kennenlernen einer Rauchgasdurchzündung ermöglichen. Am Fahrsimulator für die Fahrer von Einsatzfahrzeugen werden auch in diesem Jahr am Standort Weißenburg zahlreiche Feuerwehrmänner und -frauen brenzlige Situationen auf dem Weg zur Einsatzstelle trainieren. Ab dem Jahr 2017 steht den Wehren im Landkreis eine von LFV und Versicherungskammer Bayern gesponsorte Mini-Schaumübungsanlage für die Ausbildung zum Einsatz von Sonderlöschmitteln zur Verfügung. „Durch solche Unterstützungsleistungen und die kontinuierliche Verbesserung der staatlichen Geräteförderung lässt sich die Schlagkraft der Feuerwehren verbessern“, zeigte sich der Kreisbrandrat überzeugt. „Allerdings ist auch weiterhin eine starke Überzeugungsarbeit notwendig, um auch noch die restlichen 27 Wehren des Landkreises zu einer Mitgliedschaft im Feuerwehrverband zu bewegen“, wie er weiter ausführte.
Nach dem Bericht von Schriftführer Gerhard Gulden folgte der Kassenbericht von Kassier Peter Kränzlein. Die Kassenprüfer Georg Morgott und Werner Moßner hatten im Vorfeld die Kasse geprüft und dem Kassier eine einwandfreie Kassenführung bescheinigt. Die Entlastung der Vorstandschaft erfolgte daraufhin einstimmig per Akklamation.
Der Vorsitzende dankte in seinem Schlusswort der ausrichtenden Feuerwehr Westheim für die Organisation der Versammlung und wünschte den Feuerwehrleuten eine an Leib und Seele gesunde Rückkehr von allen Einsätzen.

Quelle und Bild: Kreisfeuerwehr Weißenburg-Gunzenhausen – Andreas Seegmüller

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