Muhr am See – Zum 400-jährigen Jubiläum der Kirche St. Jakobus in Neuenmuhr besuchte Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm die Gemeinde Muhr am See zur Feier der Neuenmuhrer Kirchweih und des Festgottesdienstes für dieses besondere Kirchenfest.
Die Evangelische Kirche St. Jakobus wurde genau vor 400 Jahren geweiht und an dem Festgottesdienst für dieses außergewöhnliche Ereignis nahmen viele Besucher aus der Gemeinde und Vertreter der staatlichen und kirchlichen Verwaltung teil. Pfarrer Karl-Heinz Brendel freute sich neben dem Landesbischof Bedford-Strohm auch Dekan Mendel aus Gunzenhausen, Frau Blendinger als Präsidentin der Dekanatssynode, den stellvertretenden Landrat Günter Obermeyer, Bürgermeister Dieter Rampe und Herrn Willmer vom staatlichen Bauamt aus Ansbach zusammen mit den zahlreich erschienenen Gemeindemitglieder begrüßen zu können.
In seiner Predigt ging Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm besonders auf die Taufe als die bedingungslose Annahme Gottes für uns Christen ein. Durch die Taufe sind wir nicht mehr den Mächten des Bösen ausgeliefert erinnerte der Landesbischof seine Gemeinde, sonder unser Leben ist frei geworden von den Einflüssen der bösen Mächte. Besonders in diesen Zeiten mit Pandemien und Kriegen ist diese Erkenntnis besonders wichtig, mahnte er die Festgottesdienstbesucher. Die Taufe ist die DNA unserer christlichen Kirche. Durch das Taufwasser werden wir an Gott gebunden, versprach Bischof Bedford-Strohm und für Martin Luther war die Taufe ein Glaubensanker in seinen persönlichen Zweifeln. Für Heinrich Bedford-Strohm ist die Taufe wie eine Heiratsurkunde zwischen Gott und den Täuflingen. Die Bindung zwischen Gott und seinen Gläubigen muss wie in einer guten Ehe immer wieder neu lebendig gehalten werden, beschwor Landesbischof Bedford-Strohm die Gläubigen.
In ihren, den Festgottesdienst abschließenden Grußworten, würdigten der Stellvertretende Landrat Günter Obermeyer und Bürgermeister Dieter Rampe die gute Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und Kirchengemeinden. Für Obermeyer ist die Neuenmuhrer Kirche ein historischer Schatz des Landkreises der unbedingt erhalten werden muss. Die Kirchengebäude verkörpern für ihn dabei den Erhalt unserer christlichen Werte in der Gesellschaft.
Dekan Klaus Mendel aus Gunzenhausen beschäftige sich in seinem Grußwort in sehr launiger Form mit der Frage warum ein Gotteshaus überhaupt gebaut werden sollte und berichtet von den Geschehnissen in diesen „Häusern“. Dabei wurde schnell klar, dass Kirchen im Mittelalter für die Gemeinschaft als Zentrum wichtig waren und bis in die heutige Zeit noch wichtig sind. Um sich für Gott und die Kirche zu engagieren muss man verrückt sein, betonte Dekan Mendel, dieses Verrückt sein im Sinne des Verrückens zu verstehen um seine eigenen Interessen in die Interessen der kirchlichen Gemeinschaft zu rücken. Die musikalische Umrahmung des Festgottesdienstes übernahmen der Posaunenchor Muhr unter der Leitung des stellvertretenden Chorleiters Hans Holzinger und der Gemischte Chor unter der Leitung von Pfarrer i.R. Helmut Richter und dem Organisten Peter Rothenberger.
Im Anschluss an den Festgottesdienst begaben sich alle noch vor das Feuerwehrhaus der FFW Neuenmuhr um hier bei Weißwüsten und erfrischenden Getränken den Festakt mit vielen guten Gesprächen ausklingen zu lassen. Die musikalische Kirchweihstimmung wurde durch den Posaunenchor Muhr unter der Leitung ihres Chorleiters Thomas Uhlmann gewährleistet. Für das leibliche Wohl sorgten die Mitglieder der Muhrer Feuerwehren und das Gastro-Team von Bratwurst 89. Zum Abschluss überreichte der Geschäftsstellenleiter der Raiffeisenbank Muhr am See, Herr Jürgen Kleemann, einen Scheck in Höhe von 1.500 Euro an die evangelische Kirchengemeinde für die entstandenen Kosten bei der Renovierung der Jubiläumskirche St. Jakobus.
Weitere Bilder von dem Kirchenjubiläum in Neuenmuhr finden Sie auf unserer Facebook Seite altmuehlfranken.online.
(KH)
