Landrat besucht Kunststoffexperten in Sachen Recycling
Raitenbuch – Die Kunststoffbranche ist eine der bedeutendsten Wirtschaftsbereiche innerhalb der Region, da zahlreiche Unternehmen
in dieser Branche aktiv sind. Wann immer es um das Thema „Recycling“ im Kunststoffbereich geht, kommt die Firma HP-T Höglmeier Polymer-Tech GmbH & Co. KG ins Spiel. Grund genug für Landrat Gerhard Wägemann, das Unternehmen einmal genauer kennenzulernen.
Seit nunmehr 25 Jahren werden technische Kunststoffe in Raitenbuch recycelt. Da zahlreiche Kunststoffunternehmen in der Region ihren Sitz haben und durch vorhandene Ausschussprodukte zwangsweise ein Bedarf für Kunststoffrecycling besteht, nutzte Höglmeier die Gunst der Stunde und eröffnete innerhalb dieses Spezialbereichs sein Geschäft. Seitdem beschäftigt sich seine Firma HP-T mit der Vermahlung, Regranulierung und Compoundierung von technischen Kunststoffen.
Der Erfolg gab Höglmeier Recht, denn bald wuchs das Unternehmen im beschaulichen Raitenbuch kontinuierlich an Größe. Dieser Prozess erreichte im Jahr 2012 seinen Höhepunkt, als der Betrieb nach Ellingen expandierte. Als ein großes und teilweise bereits fertig bebautes Gelände in direkter Nähe zur Bundesstraße 2 frei wurde, nutze der Geschäftsführer die Gelegenheit und erwarb somit einen neuen Firmensitz. Seitdem wurde auch im sogenannten „Werk II“ in Ellingen an der Weiterverarbeitung von Kunststoffabfällen gearbeitet.
Die Prozesse innerhalb des Produktionsbetriebes laufen dabei hochtechnisiert ab. Aufgrund des Einsatzes von modernen Mühlen können von kleinen Angüssen bis hin zu meterlangen Spritzgussteilen nahezu jede Art von Kunststoffteilen vermahlen werden. Ebenso können auch die Gehäuse von Elektrogeräten ohne Probleme zermahlen und zu dem sogenannten „Regranulat“ weiterverarbeitet werden. Dieses Regranulat aus dem Hause HP-T besticht durch seine hohe Qualität und wird von Stammkunden in Deutschland, Europa aber auch im asiatischen Raum gleichermaßen geschätzt. Um diese exzellenten Produkteigenschaften sicherstellen zu können, spielt das Qualitätsmanagement innerhalb des Unternehmens eine große Rolle. Hierzu wird in einem eigens entwickelten Vorgang von jedem produzierten Gebinde automatisch an den Mühlen bzw. den Extrudern eine Probeeinheit für das Labor entnommen. Die einzelnen Compounds und Polymerwerkstoffe werden dann im eigenen Labor mittels Spektrometer und anderen Analyseverfahren unter anderem auf vorhandene Fremdkörper geprüft.
Die 40 Mitarbeiter des Unternehmens gehen im Zusammenhang mit der Herstellung von individuellen Werkstoffen auf die jeweiligen Kundenwünsche ein. So bezieht ein namhafter Schreibgerätehersteller das spezielle schwarze Granulat für seine Stiftabdeckungen von HP-T und mit einem großen Automobilzulieferer der Region wurde eine komplette Eigenmarke entwickelt. Unter den eingetragenen Warenzeichen Hoegolen, Hoegerin und Hoegolup sind die von HP-T entwickelten Compounds auf dem Markt erhältlich. Diese Tatsache nahm auch Landrat Wägemann beeindruckt auf. „Eigene Ideen umzusetzen und daraus etablierte Produkte innerhalb eines großen Markts zu entwickeln zeugt von einer hohen Innovationskraft innerhalb des Unternehmens.“, stellte Wägemann fest. Neben der Vermarktung von Regranulaten ist das Unternehmen außerdem als Händler für Neuware aktiv.
Das Unternehmen von Harald Höglmeier bleibt dabei immer in Bewegung. Nachdem im Jahr 2014/2015 eine neue Halle auf dem Gelände in Raitenbuch gebaut wurde, strebt der Geschäftsführer wieder eine Zentralisierung an diesen Standort an. Deshalb wurde im Dezember letzten Jahres damit begonnen, die gesamte Verwaltung dorthin zu verlegen. Auch in Sachen Nachhaltigkeit ist HP-T ein Vorbild. „Das Solardach auf der neuen Lagerhalle liefert ca. 95% der Energie, die wir tagsüber für unsere Produktion und unseren Fuhrpark in Raitenbuch benötigen.“, erklärte Höglmeier. Aufgrund dieser strategischen Entscheidungen sieht er sein Unternehmen auch für die nächsten Jahre sehr gut gerüstet.
Quelle und Bild: Zukunftsinitiative altmühlfranken – Felix Oeder