Adipositas im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen häufiger als in ganz Bayern

Gunzenhausen – Zwischen 2018 und 2021 verzeichnet die AOK Bayern einen deutlichen Anstieg des behandlungsbedürftigen Übergewichts. „Die Adipositas, also starkes Übergewicht, ist in den vergangenen vier Jahren bei unseren erwachsenen Versicherten bayernweit um rund vier Prozent und bei den AOK-versicherten Kindern und Jugendlichen um 13,5 Prozent angestiegen“, fasst Claus Eitel, Direktor in der AOK Mittelfranken das Ergebnis der aktuellen AOK-Auswertung zusammen. In Bayern waren 2021 knapp 14,2 Prozent der erwachsenen AOK-Versicherten sowie 4,8 Prozent der versicherten im Kindes- und Jugendalter stark übergewichtig.

2021 stellten die behandelnden Ärztinnen und Ärzte im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen bei 15,43 Prozent der erwachsenen AOK-Versicherten die Diagnose Adipositas, bei den Kindern und Jugendlichen waren es 5,68 Prozent.

„Damit lag der Landkreis 2021 bei den Erwachsenen sowie (auch) bei Kindern und Jugendlichen über dem bayerischen Durchschnitt“, sagt Claus Eitel.

Leider hätten sich die Zahlen seit 2018 negativ entwickelt. Das bedeutet bei den Erwachsenen zwischen 2018 und 2021 ein Plus von 3,45 Prozent der Patientinnen und Patienten mit Adipositas, bei den Kindern und Jugendlichen (ebenfalls) ein Plus von 22 Prozent.

Nord-Süd-Gefälle bei Adipositas und anderen chronischen Erkrankungen

„In Bayern zeigt sich bei den Erwachsenen in Bezug auf die Adipositas ein Nord-Süd-Gefälle, das wir schon von den Indikationen Diabetes mellitus Typ 2 und Koronare Herzerkrankung kennen“, sagt Claus Eitel. Die höchste Adipositas-Häufigkeit ist jeweils im Norden Bayerns zu finden: Spitzenreiter ist die Stadt Hof mit 22,8 Prozent von Adipositas betroffenen AOK-versicherten Erwachsenen im Jahr 2021, gefolgt von den Landkreisen Haßberge (20,4 Prozent) und Hof (20 Prozent). Die drei Kreise mit der niedrigsten Adipositashäufigkeit der Erwachsenen liegen alle im Süden Bayerns: Dies sind die Landkreise Starnberg (8,6 Prozent), Miesbach (10,3 Prozent) und Garmisch-Partenkirchen (10,5 Prozent). Bei den AOK-versicherten Kindern und Jugendlichen ist dieses Gefälle allerdings deutlich geringer ausgeprägt.

Prävention bei Kindern stärken

„Die Weichen für eine Adipositas werden meist schon im frühen Kindesalter gestellt“, so Claus Eitel. Prävention sei daher ein wichtiger Faktor. Die AOK Bayern engagiert sich deshalb mit verschiedenen Präventionsprogrammen, die bei Kindern und Jugendlichen die Gesundheitskompetenz für gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung fördern sollen. Diese Themen bringt die AOK mit „JolinchenKids“ in die Kindertagesstätten im Freistaat. In Schulen ist die Gesundheitskasse zum Beispiel mit dem AOK-Zuckerkompass, der „GemüseAckerdemie“ oder der „Philipp Lahm Schultour“ präsent.

Quelle: AOK Bayern – Martin Kamm

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