Altmühlsee

Der Altmühlsee wird gereinigt

Altmühlsee – Mit der Reinigung des Altmühlsees von den angesammelten Sedimentablagerungen

durch einen Saugbagger betritt das Wasserwirtschaftsamt in diesem Jahr Neuland berichteten der Leiter des Wasserwirschaftsamtes Ansbach Thomas Keller und der Abteilungsleiter für den Bereich des Altmühlsees Thomas Liepold bei der Vorstellung der aktuellen Aktion am Altmühlsee. Die Sedimente die sich in den vergangen dreißig Jahren im Altmühlsee angesammelt haben werden mit Hilfe eines Saugbaggers durch eine Spezialfirma dieses Jahr erstmals aufwendig entfernt.

Der Altmühlsee hat die wasserwirtschaftliche Aufgabe die Hochwässer der oberen Altmühl aufzufangen und dient als Zwischenspeicher bis zur Weiterleitung in den Brombachsee und die nördlichen Gewässer Regnitz und Main beziehungsweise der Rückführung in die Altmühl. Dabei gelangen bei jedem Hochwasser erhebliche Mengen an Schwebstoffen und Sedimenten in den See, die sich dann am Grund ablagern. Der sich daraus resultierende durchschnittliche Eintrag an Sedimenten von 25.000 bis 30.000 Kubikmetern erzeugt einen jährlichen Zuwachs von knapp einem Zentimeter im See. Durch die relativ geringe Wassertiefe von 2 bis 2,5 Metern hat dieser Zuwachs gravierende Auswirkungen auf die Freizeitnutzung und die Wasserqualität des Altmühlsees, da mit den Sedimenten auch reichlich Nährstoffe in den Altmühlsee mit eingebracht werden. Um den Freizeitbetrieb auch weiterhin zu ermöglichen müssen die Sedimente regelmäßig entfernt werden damit der See nicht im Laufe der Jahre seine Wassertiefe einbüßt und langsam verlandet.

Projektleiter Heiko Moßhammer stellte mit Beginn der Reinigungsarbeiten das neue Konzept der Sedimentbehandlung vor. Da sich in der sogenannten „Auslauftuple“ mit einer Wassertiefe von bis zu 6 Metern bereits 25.000 Kubikmeter Sediment angesammelt hat, wurde dieses Jahr dieser Bereich des Sees zur Reinigung in Angriff genommen. Im Vorfeld wurden dafür zwei Absetzbecken neben dem Überleiter mit einem Fassungsvermögen von 33.000 Kubikmetern gebaut. In diese Becken werden die durch den Saugbagger aufgesammelten Sedimente über eine 2,5 Kilometerlange schwimmende Rohrleitung zur Entwässerung abgelagert. Die Feststoffe des entnommenen Sediment-Wassergemisches setzen sich in den Becken ab und das überstehende Klarwasser fließt über Mönche in den Heidweihergraben zur Altmühl zurück. Es wird damit gerechnet, dass das Sediment nach 6 -10 Monaten sich so ausreichend entwässert hat, dass es wegen der hohen Stickstoff- und Phosphatwerte in der Landwirtschaft zur Bodendüngung wieder eingesetzt werden kann. Die Ausbringung des Restsedimentes erfolgt für die Landwirte kostenfrei durch das Wasserwirtschaftsamt auf den Ackerflächen.

Durch die Sedimente werden auch Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor dem See entnommen und damit Grundlagen für das Algenwachstum genommen. Das Wasserwirtschaftsamt erhofft sich dadurch langfristig eine positive Auswirkung auf die Wasserqualität der Fränkischen Seen.

Für den Bau der beiden Absetzbecken sind Kosten von rund 1 Million Euro entstanden. Die jährliche Sedimententnahme durch die Saugbagger wird durch das Wasserwirtschaftsamt mit 200.000 – 250.000 Euro veranschlagt . Die Kosten für die weitere Verwendung des entwässerten Sediments und die Ausbringung auf den landwirtschaftlichen Flächen sind nach Aussage des Amtes noch nicht realistisch einschätzbar. Sie werden aber auf mehrere 100.000 Euro pro Jahr geschätzt.

Der zuständige Abteilungsleiter Thomas Liepold betonte bei der Vorstellung des neuen Projektes, dass am Altmühlsee damit Neuland betreten wird und alle Beteiligten sich noch in einem Lernprozess befinden bei dem durch verschiedene Versuche immer wieder neue Erkenntnisse gewonnen werden, die dann unverzüglich in der Praxis umgesetzt werden, damit der wasserwirtschaftliche Auftrag und der immer wichtiger werdende Freizeitwert der Fränkischen Seen auch in Zukunft weiter erhalten bleibt.

(KH)

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