Ausstellung „Botschafter Spatz – Gebäudebrüter als Anzeiger der Stadtnatur“

Weißenburg – Vor Kurzem hat ein Informations- und Ehrungsabend zu der noch bis 15. Juli laufenden Wanderausstellung des Naturschutzverbandes LBV (Landesbund für Vogelschutz i. Bay. e.V.) „Spatz als Botschafter der Stadtnatur“ im Foyer des Landratsamtes stattgefunden. Zu der Veranstaltung hatten das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen zusammen mit der Kreisgruppe des LBV geladen. Die Idee zur Kooperation kam bereits vor zwei Jahren, als die Untere Naturschutzbehörde zusammen mit ihren damaligen Absolventen des freiwilligen ökologischen Jahres das Projekt „Schutz von Gebäudebrütern“ gestartet hat. Im Rahmen der Veranstaltung ehrte das Landratsamt einige Naturschutzwächter für ihren langjährigen Einsatz

Der Vorsitzende der LBV-Kreisgruppe Sebastian Amler sensibilisierte die Zuhörerinnen und Zuhörer für den Schutz der Gebäudebrüter.
 (Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen)

„Durch die Ausstellung wollen wir die Bevölkerung für die schwierige Situation der Gebäudebrüter sensibilisieren“, merkte Landrat Manuel Westphal, der die Ausstellung im Landratsamt eröffnet hatte, an. Die Ausstellung stellt die wichtigsten Gebäudebrüter und ihre Lebensweise vor und zeigt Vorschläge zur Erhaltung ihres Lebensraums.

Den Worten des Landrats schloss sich auch der Vorsitzende der LBV-Kreisgruppe Sebastian Amler an: „Früher galten unsere Gebäudebrüter wie Schwalben und Mauersegler als Glückboten. Wir wollen den Menschen wieder zeigen, dass das nicht nur eine blose Floskel ist, sondern Artenschutz an und in unseren Häusern auch wirklich glücklich machen kann!“

Für manche Arten sind Gebäude die einzige Möglichkeit, einen Brutplatz oder ein Quartier zu finden. Sie nutzen Nischen und Öffnungen, die ihrem Nachwuchs ein Dach über dem Kopf bieten. Einschlupfmöglichkeiten gibt es vor allem noch an älteren Häusern. Durch die Sanierung von Gebäuden gehen viele Brutplätze verloren.

Der Verlust von Brutplätzen, der starker Rückgang von Insekten als Nahrungsquelle, die Aufgabe von Nutztierhaltung und mangelnde Toleranz haben dazu geführt, dass viele Gebäudebrüter-Arten auf der Roten Liste stehen. Selbst der Spatz, der früher als „Allerweltsvogel“ galt, hat in seinen Beständen stark abgenommen.

Weitere spannende Informationen über Mauersegler, Schwalben, Turmfalken und andere Gebäudebrüter präsentierte der LBV-Kreisvorsitzende Sebastian Amler während seines Vortrages.

Passend zum Thema nutzte Landrat Manuel Westphal die Infoveranstaltung zur Ehrung verdienter Persönlichkeiten in Sachen Naturschutz. So wurde Karl Buckel aus Westheim für seine insgesamt 24-jährige Tätigkeit als Naturschutzwächter geehrt und in den Ruhestand verabschiedet. Landrat Manuel Westphal bedankte sich für dessen stets vorbildliches Engagement in der Naturschutzwacht rund um Westheim und Polsingen.

Weiter konnten die Naturschutzwächter Wolfgang Schießl aus Weißenburg und Wolfgang Zischler aus Treuchtlingen für ihre langjährige Treue zur Naturschutzwacht des Landkreises geehrt werden. Beide können auf über 25 Jahre Dienstzeit als Naturschutzwächter zurückblicken. Schießl ist darüber hinaus auch als Biberberater, Wiesenbrüterberater und Hornissen- und Wespenberater im Landkreis engagiert, wofür er besondere Anerkennung erhielt. Zischler setzt seinen Schwerpunkt auf die Fließgewässer, von denen es im Stadtgebiet Treuchtlingen einige gibt. Als langjähriges Mitglied im Fischereiverein kann er die dort erworbenen Kenntnisse gut für die Tätigkeit als Naturschutzwächter verwenden.  

An dem Termin leider nicht persönlich anwesend sein konnten Josef Aigner und Friedrich Mathes. Aigner legte zum Jahreswechsel seinen Dienst als Naturschutzwächter nieder und wurde nun offiziell verabschiedet. Landrat Westphal bedankte sich bei dem Gunzenhäuser für seine 21-jährige Tätigkeit im Bereich Gunzenhausen, Muhr a. See, Haundorf und Absberg. Mathes, welcher rund um den gelben Berg, der steinernen Rinne bei Wolfsbronn und der Buchleite eingesetzt ist, ist seit 25 Jahren fester Bestandteil der Naturschutzwacht und erhielt zu diesem Jubiläum ebenfalls Dank und Anerkennung.

Zu den Aufgaben der Naturschutzwacht gehört es, vor Ort aufzuklären, zu beraten und den Menschen die Arten und Biotope nahezubringen. Die Ehrenamtlichen zeigen aber auch Grenzen auf, die zum Schutze der Natur nötig sind. Durch ihre Präsenz stellen sie ein wichtiges Bindeglied zwischen der Bevölkerung vor Ort und der Naturschutzbehörde dar. 

Landrat Manuel Westphal stellte die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für den Naturschutz im Landkreis heraus. Wenn auch Sie Interesse an der ehrenamtlichen Tätigkeit als Naturschutzwächter oder -wächterin haben, dann können Sie sich bei Luisa Wörlein von der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes melden (Tel. 09141 902-331, E-Mail: luisa.woerlein@landkreis-wug.de)

Die Ausstellung zu den Gebäudebrütern kann noch bis zum 15. Juli 2022 im Landratsamt besucht werden. Zudem können Interessierte am 9. Juli 2022 in Weißenburg (Treffpunkt Landratsamt, Bahnhofstraße 2, 91781 Weißenburg i. Bay.) um 10.00 Uhr eine Führung zum Thema „Gebäudebrüter – Botschafter der Stadtnatur“ besuchen. Um Voranmeldung unter weissenburq@lbv.de wird gebeten.

Quelle: Landratsamt Weißenbrug-Gunzenhausen – Claudia Wagner

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