Das Ensemble der Altmühlseefestspiele begeisterte das Publikum auch bei der dritten Premiere der Spielzeit mit dem Stück „Momo“ von Michael Ende

Muhr am See – Mit der Inszenierung des bekannten Familienstückes „Momo“ von Michael Ende schaffte es Intendant Harald Molocher bereits zum dritten Mal in dieser Spielzeit das Premierenpublikum der Altmühlseefestspiele zu begeistern.

von links: Momo (Lena Handschke) vergnügt sich in der Ruine des alten Amphitheaters mit ihren Freunden (Rilana Nitsch, Nele Molocher, Christina Schmiedel und Marin Schülke)

Auf einmal ist sie da und lebt im Amphitheater der kleinen Stadt: Momo. Aus der Zeit gefallen, ein wunderliches Mädchen, das sofort alle Herzen der Einwohner erobert, denn sie kann eines ganz einmalig: zuhören. Doch dann ziehen dunkle Nebelschwaden auf, denn die grauen Herren treiben ihr Unwesen und überreden alle Menschen, Zeit zu sparen. Schon bald wandelt sich alle Fröhlichkeit in eine hektische Arbeitswelt. Nur Momo scheinen die grauen Herren nichts anzuhaben – und genau deshalb sind sie hinter ihr her. Zum Glück kann die Schildkröte Kassiopeia das Mädchen rechtzeitig zu Meister Hora in Sicherheit bringen, der Momo die Geheimnisse der Zeit lehrt. Doch die grauen Herren geben nicht auf und es beginnt ein spannendes Wettrennen, nicht gegen, sondern um die Zeit selbst!

In Zeiten von immerwährender Beschleunigung, Dauererreichbarkeit, Digitalisierung und Burnout ist Michael Endes Geschichte von der Zeit bereits seit über 30 Jahren eine fortwährend aktuelle Erinnerung daran, dass Zeit eben doch keine Währung ist.

Lena Handschke beeindruckte in der Titelfigur mit ihrer perfekten Mimik mit der sie die sich immer wieder ändernde Gefühlswelt von Momo perfekt dem Publikum vermittelte und Gerhard Jilka beeindruckte wie bereits im Stück „Er ist wieder da“ als Grauer Herr der Zeitsparkasse mit seiner Bühnenpräsenz und ausdrucksstarken Stimme. Es verdienten sich aber auch dieses Mal wieder alle 8 Schauspieler Bestnoten für ihre Leistung. Sie zeigten dem Publikum dass es wichtig ist seine Zeit auch für sich persönlich und seine Bedürfnisse einzusetzen und man nicht nur nach Terminen hetzen muss um auch persönlich erfolgreich und glücklich zu sein.

Wegen der regnerischen Witterung über den ganzen Premierentag hinweg wurde die Aufführung in den Saal des AIZ verlegt. Dadurch kamen die vielen verschiedenen Licht und Bühneneffekte noch besser zur Geltung als dies auf der sonnigen Freilichtbühne möglich gewesen wäre. Bürgermeister Dieter Rampe bedankte sich beim Ensemble um Intendant Harald Molocher für die außergewöhnliche Leistung und hoffte dass für die begeisterten Zuschauer der Abend keine „verlorene Zeit“ war.

Die Premierenvorstellung zeigte, dass auch Momo immer einen Besuch mit der ganzen Familie wert ist. Alle drei bisher gezeigten Stücke beeindruckten durch ihre hohe künstlerische Qualität und und Ausdruckskraft. Sie können ohne Bedenken jeden Theaterfan zum Besuch empfohlen werden.

Weitere Bilder finden Sie auf unserer Facebookseite altmühlfranken.online.

(KH)

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