Der Landkreis WUG ist sicher

Weißenburg – „Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen lässt es sich sicher leben.“ So das Fazit von Kriminaldirektor Dieter Hegwein, Dienststellenleiter der Kriminalpolizeiinspektion Ansbach (KPI) während der Vorstellung der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2021. Wie in ganz Bayern ist auch im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ein Rückgang der Kriminalität zu verzeichnen, 2021 wurden erstmals mit 2.910 erfassten Straftaten die 3.000er Grenze unterschritten (-11,1 Prozent zum Vorjahr).


Vorstellung der polizeilichen Kriminalstatistik 2021: (v.li.) Bernd Oster (Sachgebietsleiter Landratsamt), Klaus Ziegler (PI Treuchtlingen), Bernd Groß (PI Gunzenhausen), Harald Eckert (PI Gunzenhausen), Rolf Rabus (PI Weißenburg), Dieter Hegwein (KPI Ansbach), Landrat Manuel Westphal.
(Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen)

Eine Spitzenstellung nimmt der Landkreis bei der Aufklärungsquote ein: ¾ aller zur Anzeige gebrachten Straften werden aufgeklärt (74,4 Prozent). Landrat Manuel Westphal bedankte sich daher bei dieser Gelegenheit auch bei den Vertretern der drei Polizeiinspektionen im Landkreis für die hervorragende Arbeit.

Während der Vorstellung erläuterte Dieter Hegwein auch die Entwicklung einzelner Deliktsbereiche. So verringerten sich die Verbrechen im Bereich der Sexualdelikte um 36,1 Prozent auf 92 Delikte. Die hohe Zahl des Vorjahres (144 Delikte) ist u.a. auf die Missbrauchsserie in einem Wassersportverein im Landkreis zurückzuführen. Einen Anstieg erfuhr der Bereich der Kinderpornographie (141,2 Prozent) auf 41 Fälle. Dies ist leider ein bundes- und bayernweites Phänomen. Allerdings ist dabei auch zu betonen, dass sich die Aufklärungsmöglichkeiten verbessert haben und die Ermittlungsbemühungen der Polizei massiv verstärkt wurden. Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen liegt die Aufklärungsquote in diesem Bereich bei 100 Prozent.

Im Bereich der Gewaltdelikte verzeichnet der Landkreis insgesamt einen Rückgang um 13 Prozent (561 Fälle). Auch bei Diebstahl- oder Einbruchsdelikten geht die Gesamtzahl an Straftaten zurück.

Bei den Betrugsstraftaten war ein Rückgang von 331 auf 302 Fälle (-8,8 Prozent) festzustellen. Dies spiegelt sich bei den Gesamtzahlen der Vermögens- und Fälschungsdelikte mit -3 Prozent wider.

Hierbei ist zu beachten, dass im Betrugsbereich (Cybertrading/Anlagebetrug, „falsche Polizeibeamter“, „Enkeltrick“, „MS-Support“) die Täter aus sog. Callcentern vom Ausland aus agieren. Nachdem die Statistikzahlen zwischen Inlands- und Auslandstaten unterscheiden, ist eine valide Zahl nicht darstellbar. Eine deutliche Steigerung in diesen Fallzahlen ist zu erkennen. Der Bereich Cybertrading wird der Wirtschaftskriminalität zugerechnet. Dieser Phänomenbereich führt zu immer weiter steigenden Schäden von Geldanlegern, welche mit Traumrenditen gelockt werden. Kriminelle Strukturen im Bereich der dafür notwendigen Geldwäsche wachsen in der Folge immer weiter an. Die KPI Ansbach bearbeitete 2021 dreißig solcher Straftaten mit einem Schaden von weit mehr als einer Million Euro. Derzeit bearbeitet die KPI Ansbach ein solches Sammelverfahren.

Die verstärkte Nutzung des Internets ist in allen Alters- und Gesellschaftsgruppen weiter in den Fokus gerückt (Home-Office, Home-Schooling, Social Media, Internethandel, usw.). Durch diese Verlagerung bot sich für Cyberkriminelle eine Vergrößerung der Angriffsfläche, die sich dabei auch „Corona“ zunutze machten, wie z.B. bei Phishingmails in Bezug auf Onlinebanking.

In 2021 wurden im Kommissariat 11 der KPI Ansbach insgesamt 795 Vorgänge mit Cybercrimebezug abschließend bearbeitet.

Eine vollumfängliche Darstellung der Computerkriminalität ist weiterhin nicht möglich, insbesondere da tateinheitlich begangene und mit höherer Strafe bedrohte Taten aus anderen Phänomenbereichen gem. den PKS-Richtlinien vorrangig zu melden sind (z.B. Ransomware als Erpressung und nicht als Computersabotage).

Insgesamt ist festzuhalten, dass es sich im Landkreis sicher leben lässt. Die Gefahr, Opfer einer Straftat zu werden ist vergleichsweise niedrig. Die Chance, dass begangene Straftaten aufgeklärt werden, ist hingegen sehr groß.

Quelle und Bild Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen – Claudia Wagner

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