Die Maß Festbier kostet 10,20 Euro in Gunzenhausen

Gunzenhausen – Lange hatten die Macher der Kirchweih in Gunzenhausen geschwiegen, mehr als Andeutungen über den Bierpreis waren ihnen nicht zu entlocken. Jetzt gab Festwirt Christian Papert das Geheimnis preis. Und erklärte auch, warum die Maß so viel kosten muss.

Foto: Robert Renner

Auf dem Schießwasen lagen am Sonntag schon die ersten Teile, aus denen in den nächsten Tagen das große Festzelt zusammengebaut wer- den sollen. 2.750 Sitzplätze wird es haben, „und etwa 500 im Biergarten“, sagt Christian Papert, der derzeit mit einem Zelt auf dem Nürnberger Herbstvolksfest vertraten ist. Und er beantwortet auf Nachfrage des „Altmühl-Boten“ auch die für viele Kirchweihgänger wohl wichtigste Frage: „Die Maß Festbier wird bei uns 10.20 Euro kosten – das ist eine faire Sache.“

Ohne die „vielen Krisen“, mit denen die Welt zurzeit kämpft, „wäre auch ein Bierpreis unter 10 Euro möglich“, sagt der Festwirt. Aber wegen der Inflation, der Energiepreise und der Personalknappheit sei das eben nicht zu machen. Im Vergleich zum vergangenen Jahr steigt somit der Tarif für den Liter Kirchweihbier, das die Braumeister aus Spalt exklusiv für Gunzenhausen einbrauen, um 60 Cent. Verglichen mit dem ein oder anderen Gastwirt in der Region eine – im Wortsinne – „maßvolle“ Preiserhöhung.

Weißenburg ist „kein Beispiel“

Die Weißenburger Kirchweih, die am gestrigen Sonntag zu Ende ging, sei für ihn „kein Beispiel“, sagt Papert. Mit 9,20 Euro sei dort das Festbier „das billigste in ganz Deutschland, noch billiger als in Dachau“, wo man immer stolz auf seinen bundesweiten Tiefstpreis war.

Er könne sich nicht vorstellen, dass der Festwirt in der Großen Kreisstadt – pikanterweise sein im Streit von Gunzenhausen geschiedener Kollege Andreas Widmann – bei dieser
Kalkulation noch Geld verdienen könne: „Es sei denn, er kriegt das Bier von der Brauerei geschenkt“, sagt er augenzwinkernd. Dabei hat Widmann im Vergleich zu 2022 sogar 90
Cent aufgeschlagen – also deutlich mehr als in Gunzenhausen.

Mit den 10,20 Euro sieht Papert die Gunzenhäuser Bierfreunde jedenfalls noch sehr gut bedient: In Nördlingen, Dinkelsbühl und Feuchtwangen zahlt man 10,50 Euro, am Erlanger „Berch“ waren es 11,20 und in Nürnberg werden gerade auf dem Herbstvolksfest 11,50 fällig. Vom Münchner Oktoberfest und seinen Mondpreisen will er am liebsten gar nicht reden.

Aber es verwundert den Unternehmer aus Bechhofen schon, wie er sagt, dass sich „die Leute hier bei uns über die Bierpreise beschweren, aber dann zur Wiesn fahren, dort 14 Euro zahlen – und auch noch ein schönes Trinkgeld geben“.

Er jedenfalls ist überzeugt, dass der Gunzenhäuser Bierpreis in Ordnung ist, zumal „wir im Zelt ein geiles Programm mit super Bands haben“.

Und in der Tat: Die Unterhaltungskünstler, die im Paper‘schen Festzelt aufspielen haben Rang und Namen. Zum Auftakt am Samstag, 9. September, lassen es nach dem Bieranstich durch Bürgermeister Karl-Heinz Fitz die „Partyräuber“ richtig krachen,
tags darauf spielt die Stimmungsband Apolonia unter dem Motto „Volks…Rock…Party…Spaß“.

Am Montag, 11. September, kommen nach dem großen Kirchweihumzug Blasmusikfreunde mit der „Blaskapelle Dittenheim“ auf ihre Kosten, und am Dienstag heißt es „Keep it Country“ mit der „Yukon River Band“ – inklusive Tanzfläche vor den Bühne für Line Dancer.

Beim Abend der Stadt Gunzenhausen spielen am Mittwoch „May und die Schlagerfürsten“, die von einem echten Star unterstützt werden: „Olaf der Flipper“, einer der Originalsänger
der legendären „Flippers“, gibt sich die Ehre – die Fans des Schlagers wird’s freuen. Den Abend der Verein am Donnerstag, 14. September, gestalten die „Blechstreet Boys“ und
die Kultband „Die Dorfrocker“, und am Samstag stehen die „Störzelbacher One & Six“ auf der Bühne. Zum Kirchweih-Ausklang dann am Sonntag spielt die Party-Band „K7“.

Ein Programm, von dem auch der Spalter Bürgermeister Udo Weingart, als Chef der Stadtbrauerei quasi der oberste Bierlieferant der Gunzenhäuser Kirchweih, ausgesprochen angetan ist: „Da langt der Festwirt richtig hin“, lobt er, „da können sich die Gunzenhäuser wirklich freuen.“ Womit er sicher auch sein Bier meint – und dessen Preis.

Quelle: Altmühl-Bote – Jürgen Eisenbrand

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