Gerechte Punkteteilung nach Handballkrimi

Gunzenhausen – Im ersten von vier Spitzenspielen zum Ende der laufenden Bezirksligasaison schafften die Handballer aus Gunzenhausen gegen den TV Roßtal in der letzten Spielsekunde den verdienten Ausgleich zum 22 : 22.

TV Gunzenhausen – Handball – Erste Männermannschaft (Foto:TV 1860 Gunzenhausen – Handball)

Von Beginn an war klar, dass dieses Spiel, auf Grund der aktuellen Tabellensituation (erster gegen zweiten), wieder etwas ganz Besonderes wird. Beide Mannschaften mussten unbedingt gewinnen, um sich weiterhin Aufstiegschancen in die Bezirksoberliga offen zu halten. Für Roßtal geht es in dieser Saison darum, mit allen Männermannschaften den Aufstieg in die nächsthöhere Liga für die kommende Spielrunde zu erreichen. Die erste Mannschaft hat sich bereits verlustpunktfrei für den Aufstieg in die Landesliga qualifiziert. Gleiches gilt für das 3. Team, welches aktuell die Bezirksklasse als Spitzenreiter anführt. Lediglich die 2. Männermannschaft kämpft noch um den Aufstieg aus der Bezirksliga in die Bezirksoberliga. Aus diesem Grund war es auch nicht verwunderlich, dass Roßtal alles Menschenmögliche daran gesetzt hat, die wichtige Partie gegen Gunzenhausen zu gewinnen. Angefangen von einer sehr gut besuchten Halle und der damit verbunden lautstarken Unterstützung für die Heimmannschaft von den Rängen, bis hin zu sage und schreibe 5 Spielern, die normaler Weise in der Roßtaler Ersten auf Torejagd gehen, war alles geboten um Gunzenhausen die 2 Punkte streitig zu machen.

Nachdem die Gunners leider selbst auf 2 wichtige Stützen verzichten mussten, waren die Vorzeichen alles andere als gut. Die Vorgabe lautete somit ganz klar, dass aus einer massiven Deckung versucht werden soll, zu einfachen Toren über Konter zu gelangen. Die erste der beiden Vorgaben wurde auch hervorragend umgesetzt. Die Deckung in Verbindung mit einem super aufgelegten Torhüter Marco Tiefenthaler ließ in der ersten Halbzeit lediglich 8 Tore zu. Im Gegenzug schaffte es Gunzenhausen aber nicht, das ebenfalls starke Abwehrbollwerk von Roßtal entscheidend zu beschäftigen und erzielte selbst nur 7 Tore im ersten Spieldurchgang. Der Halbzeitstand von 8 : 7 drückte auch genau den Spielverlauf aus. Kurzfristige Ein-Tore-Führungen, egal welcher Mannschaft, wurden postwendend wieder ausgeglichen.

Nach der Halbzeitpause, ging die Partie ähnlich weiter, wie sie geendet hatte. Ein ständiger Wechsel der Führung wurde erstmalig ab der 40sten Spielminute unterbrochen. Hier ging die Heimmannschaft mit 2 Toren in Führung und schaffte es sogar bis zur 50. Spielminute, diesen Vorsprung auf 3 Tore zum Stand von 19 : 16 auszubauen. Nachdem der zweite, sehr starke Torhüter aus Gunzenhausen, Patrick Beck, den 4. von bisher 4 Siebenmetern vom Gegner entschärfen konnte, ging noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft. Man wollte sich nicht kampflos ergeben. Durch ein nochmaliges Zusammenrücken im Team wurden die letzten Kraftreserven mobilisiert und so führte der Glaube an die eigene Spielstärke zu schnellen Kontertoren und zu einer toll gespielten erste Welle. Durch diese Spielweise schafften es die Gunners in der 59. Spielminute durch Armin Butz erstmals in der 2. Halbzeit wieder den Ausgleich zu erzielen. Der darauf folgende schnelle Angriff vom Gegner wurde unsanft durch einen gunzenhäuser Spieler gestoppt. Die Konsequenz aus dieser Aktion war eine rote Karte für Gunzenhausen und ein 7-Meter für Roßtal. Dieser 7-Meter, war der erste, den Roßtal in diesem Spiel verwandeln konnte. Beim Stand von 22 : 21 in Spielminute 59:15 gingen die Gunners in den letzten Angriff. Für alle Beteiligten sowie für das Publikum war es nicht mehr an Spannung zu überbieten…dachte man bis hierher. Nachdem es beim Handballen für die letzte Spielminute spezielle Regeln gibt, werde die richtigen Vorgehensweisen in Trainingseinheiten speziell geschult. Gunzenhausen schaffte es, die Zeit von der Uhr zu spielen und in aussichtsreicher Position einen Freiwurf zu erhalten. Der abschließende Torwurf wurde von der Roßtaler Abwehr regelwidrig innerhalb vom 6-Meter-Raum geblockt. Dies wurde vom Feldschiedsrichter richtig erkannt, jedoch vom Torschiedsrichter nicht geahndet. Bis es zwischen den beiden Unparteiischen zu einer Entscheidung kommen konnte, war das Spiel bereits durch das automatische Horn der Hallenuhr beendet. Die Schiris waren nach dem Spielende immer noch in Diskussion und entschieden abschließend, regelkonform, auf 7-Meter für Gunzenhausen.

Die Dramatik war in diesen Minuten an nichts mehr zu überbieten. Auf die Spitze wurde das Ganze dann noch getrieben, als plötzlich der Spielball nicht mehr auffindbar war. Nach weiteren nervenaufreibenden Sekunden, die sich wie Minuten anfühlten, wurde der Ball wieder „gefunden“. Mateusz Albingier, bekannt für seine Nerven aus Drahtseilen, ging an den 7-Meter-Strich und verwandelte sicher zum verdienten Ausgleich. Dieser sehr späte Punktgewinn wurde von Gunzenhausen in fremder Halle ausgiebig besungen und gefeiert. Das Team bedankte sich auch bei den 30 mitgereisten Fans, die die Mannschaft in jeder Spielzeit lautstark unterstützt und angetrieben haben.

Durch diesen Punktgewinn hat sich Gunzenhausen eine wunderbare Ausgangslage für das nächste Spitzenspiel verschafft. Bereits am kommenden Samstag treffen die Gunners in der Gymnasiumhalle ab 19.30 Uhr auf die HG Ansbach II (aktuell 4. der Bezirksliga) und können mit einem Sieg den Aufstieg in die BOL perfekt machen. Zu dieser Begegnung haben sich die Handballer etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Im Rahmen der „red night!“ wird dem Gunzenhäuser Publikum eine super Samstagsabendveranstaltung geboten.

Quelle: TV 1860 Gunzenhausen – Handball – Christian Rieger

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