Gunzenhäuser SPD wählt neuen Vorstand

Gunzenhausen – In dem ein oder anderen Verein mag eine Jahreshauptversammlung mehr Pflicht als
Inhalt sein, bei einer politischen Partei allerdings geben solche Versammlungen den Anlass, auch Gäste, Meinungen und Standpunkte zu Wort kommen zu lassen. So waren die Mitglieder der Gunzenhäuser SPD zu ihrer Jahreshauptversammlung zahlreich vertreten. Sie durften sich nicht nur auf Neuwahlen freuen, sondern auch auf Matthias Dornhuber, der bei der kommenden Europawahl für die SPD ins Rennen geht. Seinem Redebeitrag folgten die Genossinnen und Genossen mit großer Aufmerksamkeit. Er sprach nicht nur von den populistischen Konservativen und ihren Methoden, die unsere Gesellschaft spalten, sondern auch von einem Europa, dass uns allen seit vielen Jahren Frieden gebracht hat. „Die Europäische Union ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte, die uns Frieden, Wohlstand und eine blühende kulturelle Vielfalt gebracht hat.“, so der Kandidat aus Fürth. Dornhuber weiter: „Wir wollen sie weiterbauen: Vom erfolgreichen Friedens- und Wirtschaftsprojekt muss Europa zu einem Projekt auch der sozialen Gerechtigkeit werden.“

Die neu gewählten Vorsitzenden der SPD in Gunzenhausen von links nach rechts:
Mirjam Eischer, Paul Pfeifer und Bianca Bauer

Dem konnte Mathias Hertlein als Fraktionsvorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion als zweiter Redner nur zustimmen. Er stellte außerdem fest, dass eine sich auf der Sachebene bewegende Diskussion oft nicht mehr möglich ist. „Auch auf der Kreisebene stellen wir zunehmend einen alternativen Umgang mit Fakten fest“, so der Kreisrat. Hertlein nahm explizit vor allem auf das gescheiterte Projekt „Chance.Natur“ Bezug, nannte aber auch die aus dem Ufer gelaufenen Diskussionen zu Center Parcs und Hetzner Online als Beispiel. „Wir haben es als Gesellschaft verlernt, wie man einen demokratischen Diskurs führt.“, so Hertlein abschließend.

Nach den zwei Redebeiträgen folgten zwei nicht weniger interessante weitere Berichte: Der Bericht aus dem Ortsverein selbst und aus der Stadtratsfraktion. Beide Vorträge führte Bianca Bauer aus, die bis dato noch den Sozialdemokraten in Gunzenhausen vorsaß. Auch wenn sie sich inhaltlich kurzfasste, so wurde doch deutlich, dass der veränderte politische Ton auch in der Altmühlstadt angekommen ist. „Auch wir müssen im Stadtrat einen raueren Ton hinnehmen, was wir erst kürzlich bei der Causa Gutmann wiederholt feststellen mussten.“, so die Fraktionsvorsitzende. Hier wäre eine sachliche Arbeit doch zielführender, so Bauer weiter.

Bei den anschließenden Wahlen zeigten sich die Gunzenhäuser Sozialdemokraten dann demokratieerprobt. Die Wahlgänge gingen zügig über die Bühne und die Ergebnisse waren eindeutig. Bianca Bauer, die die Partei seit 2017 anführte, stand nicht wieder zur Wahl. „Wir brauchen in der örtlichen Parteiarbeit neue Ideen und frischen Wind.

Außerdem muss die anfallende Arbeit auf mehrere Schultern verteilt werden, damit wir für die Zukunft gut aufgestellt sind.“, so die Oberwurmbacherin in ihren Ausführungen. Deswegen wählten die Mitglieder eine Doppelspitze, die aus Mirjam Eischer (bisherige Stellvertreterin) und den Stadtrat Paul Pfeifer zu den neuen Vorsitzenden der SPD in Gunzenhausen. Beide erhielten 100 Prozent der Stimmen, genau wie ihre neue Stellvertreterin Bianca Bauer. Kassier Hartmut Röhl, die Revisoren Rita Baumbeck und Gerd Rudolf, und Schriftführer Alfred Müller wurden auf ihren Positionen bestätigt. Als Beisitzer vervollständigen Irene Dänzer, André Ekama, Stefan Hentschl, Daniel Hinderks, Peter Lischnewski, Cornelia Röhl und Matthias Witte den Vorstand des Ortsvereins.

Zusätzlich wurden noch zahlreiche Delegierte gewählt, die die Gunzenhäuser Partei in Parteiversammlungen vertreten – für die Sozialdemokratische Partei ein wichtiges Instrument der Demokratie innerhalb ihrer Partei.

„Ich bedanke mich für das Vertrauen und freue mich auf diese neue Aufgabe. Insbesondere wünsche ich mir, dass wir mit vielen Nachbarn, Freunden und Mitmenschen ins Gespräch kommen, um gemeinsam etwas für unsere Stadt zu bewegen. Gerne auch ohne Parteibuch!“, so die neue Vorsitzende Mirjam Eischer in ihrem Abschlussworten. Paul Pfeifer rief zur Mitarbeit auf: „Natürlich bedanke ich mich für das entgegengebrachte Vertrauen und möchte gleich alle Genossinnen und Genossen zur Mitarbeit aufrufen. Wir als Sozialdemokratische Partei leben davon, dass alle ihre Meinung kundtun und um den richtigen Weg der eigenen Partei ringen!“

Quelle und BIld: SPD-Gunzenhausen – Paul Pfeifer

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