Gunzenhausen

Das Projekt der „Streitschlichter“ an den Schulen wird beibehalten

Gunzenhausen – An der Stephani-Mittelschule und an der Altmühlfranken-Schule in Gunzenhausen üben aktuell 16 Jungen und Mädchen den verantwortungsvollen

Die aktiven Streitschlichter in diesem Schuljahr
Die aktiven Streitschlichter in diesem Schuljahr

Dienst als Konfliktlotse aus.

Zudem konnte nun mit 13 motivierten und interessierten Schülern aus den siebten sowie achten Jahrgangsstufen in eine neue Ausbildung gestartet werden. Die Sozialpädagogen Denise Mayer (Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen) und Thomas Pfaffinger (Diakonisches Werk Weißenburg-Gunzenhausen) leiten diese an und begleiten die Teenager während ihrer Tätigkeit.

Die Streitschlichter an den beiden Schulformen sind dafür da, ihre Mitschüler im Streitfall bei der Suche nach einer gewaltfreien Lösung zu unterstützen. Dies geschieht ganz ohne Beteiligung von Erwachsenen. Damit bleiben für die Schüler auch Strafen wie Verweise oder Mitteilungen aus. „Ein Vorteil, den sowohl die Schüler als auch die Lehrer sehr zu schätzen wissen“, schildern die Sozialpädagogen ihre Erfahrungen. „Als Gleichaltrige kennen die Mediatoren zudem die aktuellen Schwierigkeiten und können diese oft besser verstehen.“

Konflikte sind schließlich ganz normal, gehören zum Leben und damit auch zum Alltag an einer Schule dazu. Wo viele Menschen zusammen kommen, herrschen unterschiedliche Einstellungen vor und es kommt rasch zu Meinungsverschiedenheiten. Die Art, wie mit diesen Konflikten umgegangen wird, ist letztlich das entscheidende. Hier setzen die Streitschlichter mit ihrem Dienst an: Als ausgebildete Mediatoren kennen sie Methoden wie aktives Zuhören, haben darüber hinaus Strategien gelernt, wie eine erfolgreiche Lösungssuche gelingen kann. Jeweils drei Jungen und Mädchen gehen anhand eines Wochenplans ihrer Tätigkeit am Pausenhof nach. Hier sind sie für ihre Mitschüler greifbar, falls es zu Spannungen und verbalen wie körperlichen Auseinandersetzungen kommt.  Dabei handeln sie im Fall einer Schlichtung als Vermittler zwischen den Streitenden, nehmen eine neutrale Schlichter-Rolle ein. Das große Ziel einer jeden Schlichtung ist eine „win win-Lösung“, d.h.  am Ende sollen sich beide Streitende als Gewinner fühlen und mit einem guten Gefühl zurück in den Unterricht gehen. Um dies zu erreichen, steht den Konfliktlotsen in ihrem eigenen Zimmer ein System mit fünf Tafeln zur Verfügung. Hiermit  gilt es, den aktuellen Streit und insbesondere dessen Hintergründe zu erfassen. Gelingt es, die Kontroverse mit all seinen Facetten zu verstehen, kann letztlich auch eine gute Lösung erreicht werden.

Diese Jugendlichen lassen sich zu Streitschlichter ausbilden
Diese Jugendlichen lassen sich zu Streitschlichter ausbilden

Um ihren Dienst zielgerichtet durchführen zu können, erfahren die Jugendlichen eine anspruchsvolle mehrmonatige Ausbildung mit regelmäßigen Treffen und einem vertiefenden viertägigen Seminar-Wochenende. Die Streitschlichter-Auszubildenden werden dabei auch anhand eines Patensystems durch die aktiven Konfliktlotsen geschult und an die Schlichtungen herangeführt. Als Konfliktlotse ist es nämlich besonders wichtig, mit den Kollegen im Team zusammen zu arbeiten. Während der Ausbildung wird daher durch die Sozialpädagogen auch besonders viel Wert auf Übungen zur Stärkung der Kooperationsfähigkeit gelegt.

Quelle und Bilder: Diakonisches Werk Weißenburg-Gunzenhausen – Thomas Pfaffinger

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert