Gunzenhausen ehrt mit Andreas Osiander einen großen Sohn der Stadt

Gunzenhausen – Andreas Osiander wurde am 19. Dezember 1498 in Gunzenhausen geboren, war ein großer Theologe und Reformator. Die Stadt Gunzenhausen errichtete nun auf Initiative von Bürgermeister Karl-Heinz Fitz ein Denkmal zu Ehren des berühmten Sohnes der Stadt, welches vor seinem Geburtshaus in der Rathausstraße 6 aufgestellt wurde.

von links: Wolfgang Osiander, Pfarrer Claus Bergmann, Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, der Künstler Christian Rösner und Stadtarchivar Werner Mühlhäußer

Nach seinem Theologiestudium in Ingolstadt wurde Osiander 1520 in Eichstätt zum Priester geweiht. Danach wirkte er als Hebräischlehrer am Augustinerkloster zu Nürnberg wo er mit Luthers Lehre in Berührung kam. Aufgrund seiner reformatorischen Gesinnung wurde er 1522 als Prediger an die Nürnberger Lorenzkirche berufen.

Osianders Einsatz für Durchführung des Abendmahls in beiderlei Form, die Ausarbeitung der Leitartikel zum Nürnberger Religionsgespräch – die Grundlage zur Einführung der Reformation in der Reichsstadt – und die Beteiligung am Aufbau einer evangelischen Kirchenordnung waren ausschlaggebend für seine herausragende Stellung als Reformator. Als der Rat entschied eine dem kaiserlichen „Augsburger Interim“ entsprechende Gottesdienstordnung einzuführen folgte Andreas Osiander 1548 einem Ruf Herzog Albrechts von Preußen als Professor der theologischen Fakultät nach Königsberg. Dort sind seine letzten Lebensjahre geprägt von zahlreichen theologischen Auseinandersetzungen die als „Osiandrischer Streit“ in der Geschichte bekannt wurden. Andreas Osiander starb am 17. Oktober 1552 in Königsberg.

Am vergangenen Freitag wurde das Denkmal, das von dem Nürnberger Künstler Christian Rösner erschaffen wurde, vor dem Geburtshaus von Andreas Osiander in der Rathausstraße feierlich enthüllt. Bürgermeister Karl-Heinz Fitz konnte dazu neben dem stellvertretenden Landrat Robert Westphal, dem Künstler Christian Rösner und Wolfgang Osiander auch zahlreiche Mitglieder des Stadtrats und des kulturellen Lebens der Stadt begrüßen. Er freute sich das mit dem Denkmal der berühmte Sohn der Stadt endlich eine gebührende Würdigung im Stadtbild findet. Pfarrer Claus Bergmann sieht in dem Denkmal ein Bekenntnis der Stadt zu ihrer reformatorischen Geschichte und ist daher dem Stadtrat für dieses Denkmal sehr dankbar.

Für Christian Rösner war bei der Erschaffung der Büste der Blick Osianders nach oben in die unbekannte Weite wichtig. Er schuf bereits die Skulptur am Saumarkt für die Stadt und hat sich in den letzten 6 Monaten intensiv mit dem Leben und Wirken von Andreas Osiander auseinandergesetzt um diese Büste zu erschaffen.

(KH)

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