Häusliche Gewalt ist kein Kavaliersdelikt – Jeder einzelne Fall ist einer zu viel!

Weißenburg – Wanderausstellung „Blick dahinter- Häusliche Gewalt gegen Frauen“ – noch bis zum 10. Dezember im Klinikum Altmühlfranken in Weißenburg zu sehen.

v. l. Landratsstellvertreter Robert Westphal, Leitung des Frauenhauses Schwabach Andrea Hopperdietzel, Kaufmännischer Direktor des Klinikums Altmühlfranken Weißenburg Stefan Leubert, Frauenhaus Ansbach Brigitte Guggenberger, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen Agnes Müller und Ines Dirsch

„Nach außen war alles heile Welt. Großes Haus, schicke Frau, wohlerzogene Kinder. Wie man sich das perfekte Image des erfolgreichen Geschäftsmannes eben vorstellt.
Meine blauen Flecken hat ja keiner gesehen.“ so berichtet eine betroffene Frau im Rahmen der Ausstellung.

Immer wieder lesen wir in der Zeitung über gewalttätige Familienväter, die Frau und Kinder über Jahre terrorisieren. Oft wollen wir glauben, dass dies seltene Ausnahmen sind. Häusliche Gewalt kommt aber leider viel häufiger vor.

Derzeit wird zum Thema Häusliche Gewalt eine Ausstellung des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration im Klinikum Altmühlfranken in Weißenburg gezeigt. Eröffnet wurde die Ausstellung am vergangen Freitag durch Landratsstellvertreter Robert Westphal und den kaufmännischen Direktor des Klinikums Altmühlfranken Stefan Leubert.

Häusliche Gewalt ist ein Thema, welches mit großen Emotionen verbunden ist. Wie fühlt sich eine betroffene Frau? Wie kommt es zu Gewaltausbrüchen und wie wirkt sich die Gewalt aus?
Anschaulich und sensibel vermitteln in der Ausstellung sogenannte Lenticularwände („Wackelbilder“) durch ihre wechselnden Bildmotive Schein und Wirklichkeit in den verschiedenen Alltagssituationen. Ergänzende Texte verdeutlichen, wie und warum Gewalt entsteht und welche Folgen sie für die Opfer hat.

Wer im wahrsten Sinne des Wortes einen Blick „unter den Teppich“ wagt, erfährt etwas über die so genannte Spirale der Gewalt. Zusätzlich können Besucher und Besucherinnen in einem aus liegendem Tagebuch blättern. Sie kommen darin auf sehr persönliche Weise mit dem gewalttätigen Alltag einer Frau und dem daraus entstehenden Leid in Berührung. Neben diesen optischen Anreizen spricht die Ausstellung auch den Hörsinn an: Betroffene Frauen und deren Kinder erzählen an Hörstationen aus ihrem Leben, von ihren Ängsten und Gefühlen.
Mit der Ausstellung sollen Vorurteile entkräftet, Ängste genommen und wichtige Informationen vermittelt.

Dazu bietet eine Informationssäule Hintergrundwissen über die Gesetzeslage, den Handlungsspielraum von Justiz und Polizei und die bestehenden Hilfsangebote wie zum Beispiel Frauenhäuser oder Notrufe. Denn nach wie vor liegt der Mantel des Schweigens über diesem Thema.

Als Fazit des Eröffnungsabend, nach den beiden Grußworten,dem Fachvortrag von Frau Andrea Hopperdietzel (Leitung „Anna Wolf“ Frauenhaus Schwabach) und der fachlichen Führung durch die Ausstellung von Frau Brigitte Guggenberger (Frauenhaus Ansbach) kann festgehalten werden, dass letztlich jeder in der Gesellschaft gefordert ist, den „Blick dahinter“ zu wagen und bei etwaigen Anzeichen von häuslicher Gewalt im Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis aktiv zu werden und einzugreifen.

Die Ausstellung „Blick dahinter- Häusliche Gewalt gegen Frauen“ ist für Besucher und Besucherinnen noch bis zum 10. Dezember 2017 im Klinikum Altmühlfranken (Foyer und Galerie im 1. Stock) in Weißenburg zu sehen.

Quelle und Bild: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen – Gleichstellungsbeauftragte –  Ines Dirsch

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