Informationen der Regierung von Mittelfranken zum Schuljahresbeginn 2023/24

Ansbach – Steigende Schülerzahlen sind erfreulich, erhöhen jedoch den Lehrerbedarf. Die Nachwuchswerbung und die Personalakquise bleiben eine wichtige Aufgabe aller Beteiligten. Insbesondere die Staatlichen Schulämter und Schulleitungen verdienen höchste Anerkennung für ihr Engagement hinsichtlich der Anbahnung von Verträgen für Schulpersonal.

V.l.n.r.: Örtliche Personalratsvorsitzende des Staatlichen Schulamtes Nürnberg Sandra Schäfer, stellv. Leiterin des Staatlichen Schulamtes Nürnberg Monika Ettl, Leiter des Staatlichen Schulamtes Nürnberg Thomas Reichert, Bereichsleiter Schulen der Regierung von Mittelfranken Johannes-Jürgen Saal, Referentin für Schulen und Sport der Stadt Nürnberg Cornelia Trinkl
(Quelle: Martin Hartnagel / Regierung von Mittelfranken)
Grund- und Mittelschulen

An den Grundschulen in Mittelfranken steigen die Schülerzahl gegenüber dem Vorjahr um 2.169 Schülerinnen und Schüler, was einem Zuwachs von 3,22 % entspricht. An den Mittelschulen sind die Schülerzahlen mit einem Zuwachs von 122 Schülerinnen und Schülern (+ 0,42 % gegenüber dem Vorjahr) stabil. Die Klassenzahl steigt gemäß dem Schülerzuwachs in ähnlicher Weise (Grundschulen 80 Klassen mehr als im Vorjahr, +2,72 %, Mittelschule 9 Klassen mehr, + 0,64 %).

Die Personalversorgung weist Mittelfranken für den Bereich der Grund- und Mittelschulen einen ausgeglichenen Saldo auf. Wie bereits in den Vorjahren wurden vom Freistaat Bayern alle ausgebildeten Grund- und Mittelschullehrkräfte bis zur Examensnote 3,5 eingestellt. Zur Abdeckung der benötigten Personalkontingente waren auch heuer wieder zahlreiche Beschäftigungsverträge notwendig. Erfreulicherweise ist es gelungen, bereits im zweiten Halbjahr des vergangenen Schuljahres viele dieser Verträge anzubahnen, so dass mit derzeit 631 Verträgen für Unterrichtskräfte und 647 Verträgen für Unterstützungskräfte an Schulen die Grundversorgung und das Pflichtangebot aller Schulen sichergestellt werden konnte, viele Schulen erhielten auch Lehrerkapazitäten für zusätzliche Förderangebote, Arbeitsgemeinschaften usw. Auch die Aufstockung der Mobilen Reserve ist ebenfalls gut vorangeschritten und wird im Verlauf des Schuljahres weiter ausgebaut. Hier arbeitet die Regierung gemeinsam mit den Staatlichen Schulämtern intensiv daran, die offenen oder noch entstehenden Kontingente zu füllen. Darüber hinaus wirken die vom Kultusministerium und der Regierung von Mittelfranken angestoßenen Maßnahmen der Nachwuchswerbung (z. B. die Mittelschulbotschafter und die Initiative „Vor Ort“) und der Möglichkeiten zum Quereinstieg (z. B. die Sondermaßnahme „Im Herzen Lehrer“ positiv als mittelfristige Unterstützung für die künftige Lehrerversorgung.

Bei einer steigenden Zahl von Unterrichtenden ohne einschlägige Lehrerausbildung ist die fachliche und pädagogische Weiterqualifizierung dieser Personen besonders wichtig. Dazu werden in diesem Schuljahr berufsbegleitende Fernlehrgänge und Fortbildungsveranstaltungen der Schulämter und der Regierung angeboten. Auch die betroffenen Schulen werden diese Lehrkräfte bei ihrem Berufseinstieg so gut wie möglich unterstützen.

Förderschulen und Berufsschulen zur sonderpädagogischen Förderung

Im Schuljahr 2023/2024 werden ca. 11.660 Schülerinnen und Schüler die Volksschulen und Berufsschulen zur sonderpädagogischen Förderung besuchen, ebenso viele wie im vergangenen Jahr. Wie in den letzten Jahren fällt die Zunahme der Schwere von Behinderungen und Störungen auf, insbesondere im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung. Auffällig sind auch die ansteigenden Schülerzahlen im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. In den Schulvorbereitenden Einrichtungen, in den Schulen für körperliche und motorische Entwicklung sowie in den Förderzentren mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung wird angezeigt, dass die Zahl der Kinder mit multiplen Förderbedarfen ansteigt.

Die private Förderberufsschule Förderschwerpunkt Lernen der Rummelsberger Diakonie in Weißenburg hat zum Ende des letzten Schuljahres ihren Betrieb eingestellt. Die private Förderschule mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung Regina Stein in Nürnberg wurde durch eine gemeinsame, intensive und zügige Kooperation aller beteiligten Institutionen in ein staatliches Förderzentrum überführt und findet nun zunächst in den Räumlichkeiten in der Bartholomäusstraße in Nürnberg ein neues Zuhause. Es ist gelungen, dem vormals privaten Personal ein staatliches Beschäftigungsverhältnis anzubieten. Die Regierung von Mittelfranken dankt an dieser Stelle ausdrücklich der Stadt Nürnberg als Sachaufwandsträger für die vertrauensvolle Zusammenarbeit bei der guten Lösung zum Wohle der Schülerinnen und Schüler.

Ab dem Schuljahr 2023/24 bietet Bayern eine neue zweijährige Ausbildung zur Fachlehrkraft Sonderpädagogik an. Sie besteht aus einem Jahr Vorbereitungsdienst mit schulischem Einsatz in der jeweiligen Region und einer Ausbildung am Staatsinstitut IV in Ansbach. Mit dem neuen Ausbildungsangebot entwickelt Bayern die Qualifizierung von Heilpädagogischen Unterrichtshilfen und Heilpädagogischen Förderlehrern weiter und bieten den Beschäftigten an Förderschulen attraktive Aufstiegsmöglichkeiten. Die neuen Fachlehrkräfte Sonderpädagogik unterrichten eigenverantwortlich und übernehmen weitere schulische Aufgaben – wie etwa das Führen von Beratungsgesprächen. Das neue Ausbildungsangebot richtet sich an Erzieher, Heilpädagogen und Heilerziehungspfleger, die mindestens drei Jahre in einem Förderzentrum in Bayern gearbeitet und eine Eignungsprüfung erfolgreich abgelegt haben.

Berufliche Schulen

Die Schülerzahlen an staatlichen und kommunalen Berufsschulen sind in Mittelfranken um ca. 3 % zurückgegangen. Dies korrespondiert mit den noch zahlreichen offenen Ausbildungsplätzen, die den Jugendlichen derzeit eine sehr gute Auswahl an Berufsmöglichkeiten ermöglichen. In das Bayerische Erziehungs- und Unterrichtsgesetz wurde als Aufgabe aller Schularten die Vermittlung einer berufsorientierten Bildung zusätzlich mit aufgenommen. Gerade das auch in Bayern bewährte System der dualen Berufsausbildung und die schulischen Ausbildungsmöglichkeiten in Berufsfachschulen ermöglichen erfolgversprechende und attraktive berufliche Karrieren für die Schulabgänger der allgemeinbildenden Schulen.

An den mittelfränkischen Berufsschulen werden zu Beginn des Schuljahres 2023/24 ca. 40 berufsvorbereitende Vollzeitklassen eingerichtet, die Mehrheit davon in der Stadt Nürnberg. Darüber hinaus ist die Einrichtung von über 80 Klassen der Berufsintegration für berufsschulpflichtige Asylbewerber und Flüchtlinge vorgesehen.

Quelle und Bild: Regierung von Mittelfranken – Pressestelle

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