Landkreis vergibt die Abfallentsorgung neu

Weißenburg – Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen hat die Abfallentsorgung neu ausgeschrieben. Den Zuschlag für die Jahre 2019 bis mindestens 2024 erhielt der bisherige Dienstleister, die im Landkreis ansässige Firma Ernst aus Gunzenhausen.

Vielen ist es sicher schon aufgefallen, dass die diesjährigen Abfuhrtermine für die Tonnenleerungen nur bis Mai 2019 im Abfallkalender des Landkreises eingetragen sind. Hintergrund ist die Neuvergabe der Abfallentsorgung des Landkreises, da alte Verträge ausgelaufen sind.

Ausgeschrieben und neu vergeben wurden die Leerung der Bio-, Papier- und Restmülltonnen (sogenannte Holsysteme), die Sammlung und Verwertung von Haus- und Sperrmüll, Altpapier, -holz, -metall und Agrarfolien an den 23 Recycling- und Wertstoffhöfen, die Sperrmüllabholung auf Antrag sowie die mobilen Sondermüllsammlungen (sogenanntes Bringsystem).

Den Zuschlag für die oben genannten abfallwirtschaftlichen Dienstleistungen ab Juni 2019 erhielt wieder die Firma R. Ernst Städtereinigung GmbH & Co. KG aus Gunzenhausen. Auch wenn der Dienstleister gleich bleibt, ändert sich für die Bürgerinnen und Bürger doch einiges:

Bislang erfolgte die Abfallentsorgung durch ein Müllfahrzeug mit Seitenlader. Mit Hilfe eines Greifarmes, der die Mülltonnen direkt vom Gehsteig fasst, wurden die Tonnen geleert. Für das Entleeren war außer dem Fahrer kein weiterer Mitarbeiter mehr notwendig. Allerdings mussten die Tonnen in der richtigen Stellung an den Gehsteigrand gestellt werden, was in der Bevölkerung oftmals Unmut auslöste. Außerdem kam es bei diesem System oft zu Fehlwürfen, die bei der Verwertung vor allem beim Bioabfall und Altpapier zu massiven Problemen führte.

Die Firma Ernst wird deshalb auf das Heckladersystem umstellen, wie es in der Ausschreibung des Landkreises auch vorgegeben war. Der Fahrer wird dabei von zwei Personen am Heck unterstützt, die die rund 92.000 Mülltonnen pro Woche per Hand zum Müllfahrzeug ziehen. Fehlwürfe werden dadurch leichter erkannt und auch nah parkende Autos stellen dann keine größeren Probleme mehr dar.

Darüber hinaus wird aus Umweltschutzgründen für die Fahrzeuge die Schadstoffklasse EURO VI gefordert. Aufgrund von gestiegenen Lohnkosten, höheren Treibstoffpreisen, Mautgebühren, steigenden Entsorgungskosten, fallenden Einnahmen aus der Verwertung und wegen des Umstiegs vom Seiten- auf das Heckladersystem ist mit einem Anstieg der Abfallgebühren im Landkreis zu rechnen. Der Zeitpunkt und die genaue Höhe der Gebührensteigerung sind derzeit noch nicht bekannt.

Die Landkreisverwaltung wird aufgrund der deutlich steigenden Kosten eine Neukalkulation der Müllgebühren vornehmen. Auf dieser Basis müssen dann der Umweltausschuss und der Kreistag entscheiden, ob die Neukalkulation zu einer Änderung der Gebührensatzung und damit der Gebührenhöhe führen wird. Letztmalig wurden die Abfallgebühren im Jahr 2014 um gut 20 Prozent gesenkt.

Durch die Neuvergabe kommt es auch zu Änderungen in der Tourenplanung. So wird es in einigen Gemeinden und Gemeindeteilen zu anderen Abfuhrtagen der Bio- und Restmülltonnen kommen. Sobald die neuen Abfuhrtermine ab Juni 2019 stehen, werden diese über das Amtsblatt, die regionale Presse, die Homepage des Landkreises und die AbfallApp Altmühlfranken veröffentlicht.

Quelle: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen – Lena Kagerer

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