Landkreis WUG

Projekt Leihoma – Leihopa

Weißenburg – Seit guten zwei Jahren gibt es im Landkreis Weißenburg – Gunzenhausen das Projekt Leihoma – Leihopa.  Das Konzept der Leihgroßeltern ist zur Unterstützung von Familien

Foto: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen
Foto: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen

mit Kindern von 0 bis 3 Jahren gedacht, die selbst keine Angehörigen in der Nähe haben.

Unsere Wunschgroßeltern, wie sie sich selbst gerne nennen, treffen sich regelmäßig alle 6 Wochen im Großelterncafe in den Räumen des Landratsamtes Weißenburg – Gunzenhausen. In gemütlicher Runde bei Gebäck und Kaffee wird über verschiedene Themen  gesprochen. Ein  immer wiederkehrender Punkt stellt  die Kindererziehung von heute im Vergleich zu früher dar.

Aus diesem Grund wurde Fr. Hauf von der Eltern- und Jugendberatungsstelle der Diakonie Weißenburg – Gunzenhausen  von Vanessa Hüttinger ,  Dipl.Päd.(Univ.) und  Koordinatorin des Projektes Leihoma/-opa eingeladen , um weitere Aspekte von dem heutigen Verständnis von Erziehung zu beleuchten und gemeinsam darüber zu diskutieren.

Bei dem  ersten Besuch von Fr. Hauf wurde darüber gesprochen, welch große Rolle es spielt, wie wir selbst erzogen wurden; manche Dinge heißen wir für gut und übertragen sie auf die Erziehung unserer eigenen Kinder, andere Dinge lehnen wir ab und wollen diese auf keinen Fall übernehmen.

Auch sind jedem von uns noch bestimmte“ Floskeln“  präsent, die im Elternhaus des Öfteren gesagt wurden  z.B. „bei Tisch wird erst aufgestanden, wenn der Teller leer ist“ oder „solange du die Füße unter meinem Dach hast, habe ich das sagen“.

Diese Erfahrungen haben uns geprägt und beeinflussen nun den eigenen Erziehungsstil, auch wenn man sich dessen oft erst bewusst werden muss.

Auch Aussagen wie ein „Klaps auf den Po oder eine Ohrfeige haben noch keinem geschadet“ sind uns noch gegenwärtig.

Aber so weit darf es nicht kommen. Anfang Juli beschloss der Bundestag ein neues Gesetz zur Ächtung von Gewalt in der Erziehung. Die Änderung des §1631 des BGB besagt nun, dass Kinder ein „Recht auf gewaltfreie Erziehung“ haben. Darüber hinaus wird dieser Paragraph verschärft: „Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig“.

Aber was kann ich tun, wenn die Kinder wieder nicht hören wollen?

Um den Wunschgroßeltern „Handwerkszeug“ mit auf den Weg zu geben wurde bei dem zweiten Treffen mit Fr. Hauf der Film „ Die Brüllfalle“ behandelt.  Dieser Film zeigt, wie man auch ohne Gewaltanwendung Konflikte in der Erziehung bewältigen kann.

Naturgemäß steigt die Aggression mit jedem Mal, an dem man ignoriert wird, also wird man lauter. Und wenn die Kinder trotz letzter Warnung immer noch nicht hören, schreit man eben los.

Den Wunschgroßeltern wurde gezeigt, wie sie sich in solchen Situationen anders verhalten können. Vorgestellt wurde z.B. die Methode des Kontaktens: Wenn wir bemerken, dass sich Situationen über Distanzen nicht klären lassen, müssen wir unsere Tätigkeit unterbrechen und für unsere Kinder sichtbar werden. Nur dann ist die Ernsthaftigkeit unseres Anliegens spürbar. Konsequent angewendet, wird das Kontakten helfen, sich bei den Kindern durchzusetzen, ohne in die Brüllfalle zu tappen.

Die Teilnehmer  zeigten sich alle sehr interessiert und nahmen aktiv auch an der anschließenden Diskussionsrunde teil.

Es werden dringend weitere Wunschgroßeltern aus dem gesamten Landkreis Weißenburg – Gunzenhausen gesucht, die etwas Zeit zu verschenken haben.Interessierte Personen ab etwa 40 Jahren, auch wenn sie selbst keine oder noch keine Großeltern sind, aber gerne welche sein möchten, können sich bei der Projektkoordinatorin Vanessa Hüttinger unter der Telefonnummer 09141/902412 oder per mail (Adresse: leihoma-leihopa@altmuehlfranken.de) melden.

Quelle: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen – Vanessa Hüttinger

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