Landrat lernte ein breit aufgestelltes Bauunternehmen in Ellingen kennen

Ellingen – Vor allem in der Baubranche gab es in den letzten Jahren einen großen Wandel, von Auftragsknappheit bis hin zum jetzigen Bauboom. Grund genug für Landrat Gerhard Wägemann, sich ein solches Unternehmen während eines Betriebsbesuches vorstellen zu lassen.

Geschäftsführer Klaus Weber (links) führte Landrat Gerhard Wägemann (rechts) durch das Betriebsgelände der Firma Kamm Bau in Ellingen
(Bildnachweis: Zukunftsinitiative altmühlfranken)

Die Wahl fiel auf die Firma Kamm Bau in Ellingen, welche in ihrer über 50 jährigen Firmengeschichte zahlreiche Phasen durchlebt hat. Gegründet im Jahre 1961 als Bauunternehmen Kamm, entwickelte sich über die Jahre ein modernes Handwerksunternehmen, welches seit 1998 von Brigitte Weber und deren Mann Klaus geführt wird. Der gelernte Maurermeister und heutige Geschäftsführer empfing den Landrat und seine Mitarbeiter gerne in seinen Büroräumen in Ellingen.

Bei einem vertieften Gespräch wurde deutlich, dass sich innerhalb des Bausektors ein erheblicher Strukturwandel vollzogen hat. Waren früher einige große Baufirmen mit hohen Mitarbeiterzahlen im Landkreis ansässig, so findet man heute eher kleinere Betriebe in der Region. Auch die Firma Kamm Bauunternehmung GmbH & Co. KG, welche zu ihren Hochzeiten fast 80 Mitarbeiter beschäftigte, hat diese Entwicklung mitgemacht, sodass heute eine Stammbelegschaft von 15 Handwerkern die Arbeiten ausführt. Und in dieser Hinsicht ist der Betrieb breit aufgestellt. „Wir haben uns schon früh nicht nur auf den reinen Wohnungsbau beschränkt, sondern verteilen unser Leistungsspektrum auf mehrere Säulen.“, erklärte Klaus Weber. So gehören zum Bauunternehmen zusätzlich ein Transportbetonwerk sowie ein Baggerbetrieb, um zusätzliche Leistungen anbieten zu können.

Auch in Sachen Betriebsführung wird bei Kamm Bau fortschrittlich gedacht. „Man darf alten Handwerkstraditionen nicht nur nachweinen, sondern muss sich auf neue Entwicklungen einlassen!“, betonte Weber. Durch sinnvolle Arbeitsumstellungen und moderne Maschinen haben sich die Arbeitsbedingungen auf Baustellen deshalb erheblich verbessert, so wurde unter anderem das Gewicht der obligatorischen Zementsäcke im Vergleich zu früher deutlich nach unten begrenzt. Zudem werden im modernen Mauerwerksbau die Steine heutzutage geklebt, was eine weitere Erleichterung darstellt.

Nichtsdestotrotz mangelt es wie fast überall im Handwerk an Nachwuchs und Fachkräften. Während in den Krisenzeiten nach dem Finanzcrash 2007 zahlreiche Arbeitsplätze in der Baubranche gestrichen werden mussten, werden diese fehlenden Arbeitskräfte heute händeringend gesucht. Hier engagiert sich Klaus Weber vor allem ehrenamtlich in verschiedenen Funktionen, so fungiert er als Obermeister in der Bauinnung sowie als stellvertretender Kreishandwerksmeister und bringt das Thema Nachwuchsgewinnung regelmäßig in verschiedenen Gremien an. Um den Beruf auf Informationsveranstaltungen und Messen greifbarer darzustellen, wurde kürzlich ein Baggersimulator angeschafft, außerdem stellt die Innung Werkbänke an Kindergärten zur handwerklichen Frühförderung zur Verfügung, um so schon im Kindesalter die Vorzüge des Handwerks zu präsentieren.

Dass es diese gibt, davon sind Klaus Weber sowie der Landrat gleichermaßen überzeugt. „Der etwas in die Jahre gekommene Spruch ‚Das Handwerk hat goldenen Boden‘ wird derzeit wieder top aktuell.“, ist sich Gerhard Wägemann sicher. Auch Weber versucht diese zukunftsträchtige Entwicklung weiterzugeben, weshalb er bei den regelmäßigen Freisprechungsfeiern der Gesellen gerne darauf hinweist. „Aktuell gibt es viermal so viele Architekturstudenten wie Maurerlehrlinge, die dann die Gebäude bauen sollen.“, diesen denkwürden Fakt bringt er immer wieder. Durch diesen Mangel an ausgebildeten Handwerkern und die mittlerweile eingeführte Durchlässigkeit des Bildungssystems stehen den Fachkräften zahlreiche Wege für eine erfolgreiche Karriere offen. Die erste Sprosse auf dieser Karriereleiter können interessierte Jugendliche übrigens auch bei Kamm Bau in Ellingen erklimmen, das Unternehmen bildet selbstverständlich seit vielen Jahren Maurerlehrlinge aus.

Quelle und Bild: Zukunftsinitiative altmühlfranken – Felix Oeder

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