Landrat Wägemann besuchte einen Marktführer für Spezial-Drahtgestricke

Ein weiterer Unternehmensbesuch führte Landrat Gerhard Wägemann zu einem Weißenburger Traditionsunternehmen. Die Rhodius GmbH, die bereits 1925 gegründet wurde, hat sich zu einem Spezialisten für Automotive-Komponenten und Drahtgestricke entwickelt.

(v. l. n. r.): Erwin Appel, Leitung Technik, Landrat Gerhard Wägemann und Sascha Kuflik, Geschäftsbereichsleiter
(Bildnachweis: Zukunftsinitiative altmühlfranken)

Seine Ursprünge hat die Firma Rhodius in der Herstellung von Topfreinigern, der Markenname „Pongo“ dürfte den alteingesessenen Landkreisbürgern durchaus noch ein Begriff sein. Ein altes Werbeplakat aus dieser Zeit hängt bis heute im Besprechungsraum des Unternehmens, sodass sich die heutige Geschäftsleitung seiner geschichtlichen Herkunft durchaus bewusst ist. In den Jahren 1968 bzw. 1970 folgten dann die großen Meilensteine in der Weiterentwicklung, denn zum einen wurde der heutige Hauptgeschäftsbereich gestartet und weiterhin die ersten Tropfenabscheider gebaut, welche ebenfalls bis heute Bestandteil der Produktpalette sind.

Die aktuelle Situation wurde Landrat Wägemann von Juanita Klunk, Sascha Kuflik sowie Erwin Appel vorgestellt, allesamt Mitglieder der Geschäftsleitung. Schnell wurde klar, dass mit der Rhodius GmbH ein hochspezialisiertes Unternehmen in Weißenburg ansässig ist. Den aktuell größten Geschäftsbereich macht die Produktion von mechanischen Komponenten und Modulen für die Airbag-Industrie aus, wobei hier vor allem die drei weltgrößten Airbag-Produzenten beliefert werden. Hergestellt werden von Rhodius spezielle Filter sowie Rohrumformungen, die das pyrotechnische Material zur Zündung enthalten bzw. Schadstoffe und Wärme abhalten. „Wir produzieren millionenfach Filter und heiß geformte Rohre pro Jahr. Sie können also davon ausgehen, dass in jedem Auto weltweit ein Bauteil von Rhodius vorhanden ist!“, erklärten die Fachleute. Diese Mengen können freilich nicht mehr nur von den derzeit mehr als 100 Mitarbeitern in Weißenburg produziert werden, außerdem verlangt die Automobilindustrie eine gewisse Nähe zu den eigenen Werken. Aus diesem Grund wurde bereits 2002 eine vollautomatisierte Produktionsanlage in Mecklenburg-Vorpommern eröffnet, Niederlassungen in Ungarn und China folgten.

Bei all der Globalisierung sitzt das konzernweite Know-how aber nach wie vor in Weißenburg, denn hier werden in den Laboren der F&E-Abteilung die innovativen Produkte entwickelt. „Wir versorgen von Weißenburg aus unsere anderen Standorte mit unserer Expertise, von der Idee bis zur Serienreife.“, machte der technische Leiter Erwin Appel deutlich. So konnte Rhodius zum Beispiel im Jahr 2016 in die hochkomplexe Herstellung von kalt geformten Rohren einsteigen, wobei diese in vielen aufwendigen Schritten entstehen und für die Straffung des Gurts im Auto dienen. Auch die verschiedenen Maschinen, die zur Produktion der Produkte nötig sind, werden vom Unternehmen selbst entworfen und gebaut, sodass derzeit mehrere 100 verschiedene Anwendungen in Weißenburg durchgeführt werden können.

Der zweite Geschäftsbereich liegt im Unternehmen bei „kms – knitted mesh & separation“, also der Herstellung von Drahtgestricken und Separationslösungen. Die Gestricke können beispielsweise durch Druck in jede beliebige Form gebracht werden und übernehmen im Anschluss vom Abdichten bis zum Isolieren eine Vielzahl von verschiedenen Aufgaben. Auch als Vandalismusschutz oder zur Auskleidung von Rohren sind die Gestricke aus Draht, Textil oder Kunststoff einsetzbar. Der mögliche Durchmesser der Werkstoffe geht dabei von Drähten, die dünner als ein menschliches Haar sind, bis hin zu Dickdrähten, bei deren Verarbeitung Rhodius sogar Weltmarktführer ist. Die Abscheidelösungen des Unternehmens werden vor allem im Industriebereich zur Trennung von Gasen oder Flüssigkeiten eingesetzt.

Das über die Jahre aufgebaute Expertenwissen ist für Rhodius ein großer Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Diese verfahrenstechnische Expertise kann aufgrund von eigenen Laboren und Technika auch von anderen Unternehmen genutzt werden, sodass die Rhodius GmbH zusätzlich als Industriedienstleister tätig ist.

Von all diesen Fakten und den Eindrücken während der Betriebsbesichtigung zeigten sich Landrat Gerhard Wägemann und die Mitarbeiter der Wirtschaftsförderung begeistert. „Wir haben mit Rhodius einen echten Hidden Champion im Landkreis, der seine Produkte in der ganzen Welt vertreibt!“, freute sich der Landrat. Für das selbst gesteckte Ziel, weiter in Größe und den Märkten zu wachsen, wünschte er den Unternehmensvertretern alles Gute.

Quelle und Bild: Zukunftsinitiative altmühlfranken

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