Muhr am See feierte den 65. Geburtstag der katholischen Kirche St. Walburga

Muhr am See – Nach der Zeit der Reformation gab es kaum katholische Christen in Muhr. Die wenigen im 20. Jahrhundert ansässigen Katholiken besuchten die Gottesdienste in Gunzenhausen, Mörsach und Ornbau. Als mit Ende des zweiten Weltkrieges viele Heimatvertriebene in den Ort kamen, insgesamt 320 Katholiken sollen darunter gewesen sein, wurde der Gottesdienst zuerst in einem Privathaus im Judenhof 33 bei der Familie Seitz abgehalten und ab 1950 im Saal des Gasthauses „Zum Schwan“. 1954 stellte die evang. Kirchenstiftung die St. Jakobuskirche Neuenmuhr für den katholischen Gottesdienst zur Verfügung, der dann dort im 14-tägigen Rhythmus abgehalten wurde. 1957 erfolgte die Grundsteinlegung für ein eigenes Gotteshaus, 1958 die Weihe der neuen Kirche St. Walburga. Die Einrichtung ist eher schlicht. Auffallend ist der eindrucksvolle Wandbehang hinter dem Altar, der 1972 von Dillinger Franziskanerinnen gefertigt wurde. Die Gestaltung des Kirchplatzes hin zum Baugebiet Jägerluck, wie die Errichtung des Walburga-Brunnens erfolgte im Rahmen der Dorferneuerung durch die Gemeinde im Jahr 1993.

m Festgottesdienst ging Pfarrer Martin Seefried darauf ein, dass man eine Kirche nicht alleine bauen kann, sondern das dafür sehr viele Menschen und Zeit benötigt werden. Für ihn ist der Festgottesdienst auch eine Fürbitte für die zahlreichen noch Lebenden und bereits Verstorbenen Gönner und Förderer der Kirche St. Walburga, betonte er.

Diakon Manfred Schart ging in seiner Predigt auf die Briefe des Apostels Paulus an die christliche Gemeinde in Korinth ein. Es ist für eine Gemeinde nicht damit getan eine Kirche zu bauen, sondern sie muss auch mit Leben gefüllt werden, stellte er klar. Die Kirche lebt am Ort und entfaltet dort auch ihre volle Wirklichkeit. Eine Kirche ist dabei nicht am Ort für sich allein isoliert sondern in der festen Verbindung mit allen anderen Kirchen und christlichen Gemeinden in der Welt. Wer sich das Bekenntnis zu Jesus Christus zum Leitspruch seines Lebens macht repräsentiert die Kirche. St. Walburga in Muhr ist für ihn dafür ein sichtbares Zeichen. Die Kirche ist ein Ort der Einkehr und Besinnung und auch ein Ort des Lebens und der Gemeinschaft. Die Kirchengemeinde in Muhr entscheidet selbst darüber, ob St. Walburga ein hohles Gebäude bleibt oder ein Gemeinschaftsort, der mit Leben erfüllt wird, erklärte er in seiner Predigt.

Nach dem Festgottesdienst, der von Heinz Horst an der Orgel und dem Gemischten Chor aus Altenmuhr musikalisch begleitet wurde versammelte sich die Gemeinde und ihre Gäste noch vor der Kirche zu einem kleinen Umtrunk mit Schnittchen, die von der Metzgerei Krug und der Bäckerei Herzog gespendet wurden. Als besondere Überraschung und als Gastgeschenk für die Glückwünsche der Evangelischen Kirchengemeinde Muhr am See spielte der Posaunenchor aus Muhr vor der Kirche ein Geburtstagsständchen.

Pfarrer Karl-Heinz Brendel betonte in seinen Grußworten die gute Gemeinschaft zwischen den beiden christlichen Konfessionen in Muhr am See und wünscht der katholischen Gemeinde alles Gute für die Zukunft.

Pfarrer Martin Seefried ließ es sich beim Empfang nach dem Gottesdienst nicht nehmen den evangelischen Posaunenchor selbst bei einem Stück zu dirigieren und damit seinen Dank an die Musikerinnen und Musiker auszudrücken.

(KH)

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