Neue Eisenbahnüberführung in Niederpappenheim

Niederpappenheim – Nach rund dreijähriger Bauzeit konnten die sehr komplexen Bauarbeiten an der neuen Eisenbahnüberführung in Niederpappenheim jetzt weitgehend abgeschlossen werden. Neben der neuen Eisenbahnüberführung mit Grundwasserwanne und dem Straßenbau mit Gehweg und Galerie, erfolgte nunmehr der Abbruch der alten Eisenbahnüberführung sowie die Fertigstellung der neuen Entwässerungseinrichtungen. Die Kreisstraße WUG 9 in Niederpappenheim konnte vorab aufgrund der Fertigstellung der Straßenbauarbeiten bereits im April 2021 für den Verkehr freigegeben werden. Mit der neuen höhenfreien Eisenbahnüberführung wurde an dieser Stelle nicht nur der Verkehrsfluss, sondern auch die Verkehrssicherheit deutlich verbessert.

WUG 9 – Ansicht Eisenbahnüberführung aus Richtung
Niederpappenheim/Langenaltheimer Straße
(Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen)

Die Realisierung der Gesamtmaßnahme erfolgte dabei in verschiedenen Bauphasen, die jeweils in Bauabschnitte und Baugewerke unterteilt waren. Im Herbst 2018 begannen die Baufeldräumungen mit Abbrucharbeiten, um die Baumaßnahme vorzubereiten. Anschließend wurde bis ins Frühjahr 2019 von der Stadt Pappenheim als eigene vorgezogene Baumaßnahme eine barrierefreie Fußgängerrampe zum westlichen Bahnsteig (Gleis 3) erstellt. Von Januar 2019 bis Juli 2020 wurde die neue Eisenbahnüberführung mit Grundwasserwanne gebaut. Diese Baumaßnahme wurde durch den Kreuzungspartner DB Netz AG geplant, ausgeschrieben und betreut. Leider kam es bei der Bauausführung dieses Bauwerks zu gravierenden Qualitätsmängeln, die zunächst untersucht, kontrolliert und schließlich zeitaufwendig saniert werden mussten. Dadurch kam es zu Bauzeitverzögerungen, welche den ursprünglich für Herbst 2019 vorgesehenen Baubeginn der Straßenbauarbeiten um fast 10 Monate verzögerten.

Die erforderlichen Kanalumverlegungen mit Neuordnung der grundwasserwannenbedingten Ableitung des anfallenden Oberflächenwassers, die Erstellung von provisorischen Baustraßen sowie die Umverlegung der Gas- und Wasserleitung konnten im Zeitraum von April 2019 bis Juli 2019 trotz sehr schwieriger Verkehrsführung, Leitungsführung und Bauablauftaktungen parallel zum Bau der Eisenbahnüberführung bewerkstelligt werden.


Die Straßenbauarbeiten und Entwässerungsarbeiten, die im Zeitraum von August 2020 bis Oktober 2021 erfolgten, wurden durch den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen geplant und in der Ausführung betreut. Hier konnte durch den gut koordinierten Bauablauf der Straßenbauarbeiten eine frühzeitige Verkehrsfreigabe im April 2021 erreicht werden.



Die Errichtung der Entwässerungsanlagen sowie der Lückenschluss für den neu trassierten Wirtschaftsweg, welcher gleichzeitig den Altmühltalradweg aufnimmt, bildeten hierbei den Abschluss der Straßenbauarbeiten. Bei der Fachplanung unterstützte ein örtliches Ingenieurbüro dabei den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und erstellte eine wirtschaftliche, betriebskostensparende Umsetzung.


Die Geländer-, Zaun-, Toranlage- und Schlosserarbeiten erfolgten im Zeitraum von April 2020 bis Dezember 2021.


Auch der Abbruch der alten Eisenbahnüberführung mit Bahndammwiederherstellung ist nunmehr abgeschlossen. Der Rückbau der alten Eisenbahnüberführung stellte dabei noch einmal eine Herausforderung dar. Für die Abbrucharbeiten musste die Strecke gesperrt und der Bahndamm geöffnet werden. Dieser sowie die Gleisanlage mussten anschließend wiederhergestellt werden. Die Abbruchmaßnahme wurde durch die DB Netz AG betreut und ohne gravierende Störungen bzw. Schäden an der teilweise fertiggestellten Infrastruktur durch die beauftragte Baufirma umgesetzt.


Zum endgültigen Abschluss der Restarbeiten im Bauumfeld müssen jetzt noch Einfriedungsarbeiten ausgeführt werden. Diese sind witterungsabhängig für das Frühjahr 2022 vorgesehen.


Die Tiefbauverwaltung des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen bedankt sich ausdrücklich für das konstruktive Mitwirken aller Baufirmen, von Anliegern, Gewerbebetrieben, Grundstückseigentümern und der Stadt Pappenheim sowie dem federführenden Kreuzungspartner der DB Netz AG und allen am Bau Beteiligten
(Spartenträgern, Ingenieurbüros, Behörden usw.).
Die Koordination und Bauabwicklung dieser in bautechnischer Hinsicht sehr anspruchsvollen Großbaumaßnahme führte auch innerhalb der Tiefbauverwaltung des Landratsamtes zu einem hohen personellen Aufwand und verlangte dem technischen Personal sehr viel Engagement und Einsatzbereitschaft ab.

Mit der Projektfertigstellung wird im südlichen Landkreis ein infrastruktureller Lückenschluss im Kreisstraßennetz für die nächsten Generationen geschaffen. Der Bahnhof in Pappenheim erhielt mit dem im Zuge der Gesamtbaumaßnahme entstandenen barrierefreien Bahnsteigzugang, dessen Kosten anteilig von der Stadt Pappenheim getragen wurden, eine dringend erforderliche zeitgemäße Aufwertung. Zudem profitiert die Stadt Pappenheim von der neuen Eisenbahnüberführung auch als Gewerbe- und Industriestandort, da die neue höhenfreie Eisenbahnüberführung für einen verbesserten Verkehrsfluss der LKWs, Anlieger und Kunden der in Niederpappenheim ansässigen Firmen sorgt.

Artikelbild: WUG 9 – Ansicht Eisenbahnüberführung aus Richtung Altmühl/Bahnhofstraße
(Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen)

Quelle und Bilder: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen – Sabrina Huf und Claudia Wagner

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