Nostalgie mit Lerneffekt

Gunzenhausen – Wie alt muss man sein, um sich noch an den „Kartendienst“ zu erinnern… Die Ausstellung „Historische Schulwandkarten“ nimmt ein an den meisten Schulen ausgedientes Unterrichtsmittel in den Fokus. Bis zum 28. Juni 2024 sind 19 großformatige Karten aus den Bereichen Biologie, Geschichte, Religion und Geografie zu sehen. Allesamt sind Leihgaben aus der Sammlung von Ralf Loos.

Foto: Stadt Gunzenhausen/Babett Guthmann

Mit dabei ist eine Wenschow-Reliefkarte von Mittelfranken aus den 1950er Jahren. Gunzenhausen soll laut Karte damals deutlich kleiner als Weißenburg gewesen sein, die Altmühl war noch nicht begradigt und vom Seenland gab es selbstverständlich keine Spur.

Detailreich gestaltet sind die „Bildkarte des Heiligen Landes mit Stationen aus dem Leben Jesu“ und die „Bildkarte vom Alten Testament“. Biblische Ereignisse hat der künstlerische Gestalter Siegfried Waschner auf den Karten verortet und kleine Bildszenen eingesetzt.

Beliebt waren bis in die 1970er Jahre auch Darstellungen zur Geschichte. Historische Momente werden eingefangen, wie bei der Abbildung von „Martin Luther auf dem Reichstag“. In Worms war er vor den Kaiser zitiert worden und sollte seine Lehren widerrufen. Sozusagen „historische Wimmelbilder“ hat der Gewerbemaler Fritz Beyle um 1950 umgesetzt. In der Ausstellung findet sich eine Wandkarte zum Dreißigjährigen Krieg und eine Karte „Im Hafen einer Hansestadt“.

Lebensnahe Naturdarstellungen zu den Entwicklungsstadien von Kohlweißling, Frosch oder Maikäfer bereicherten einst den Naturkunde-Unterricht. Beim Betrachten der Schulwand-Karten werden aber nicht nur Erinnerungen an die eigene Schulzeit geweckt, auch heute noch dienen sie ihrem eigentlichen Zweck, der Wissensvermittlung.

Quelle: Stadt Gunzenhausen – Mmanuel Grosser

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