Gunzenhausen – Trotz der Tatsache, dass die Bezirksliga-Handballer von Gunzenhausen mit einer angeschlagenen Rumpfmannschaft gegen die SG Schwabach/Roth II spielen mussten, da die gegnerische Mannschaft einer Spielverlegung nicht zugestimmt hatte, konnte der TV einen weiteren Sieg einfahren und das Spiel letztlich mit 27 : 23 für sich entscheiden.
Die Vorzeichen zu dieser Partie waren mehr als schlecht. So fehlten nicht nur 3 Stammspieler der „ersten Sechs“, sondern es gingen auch noch 3 weitere Spieler angeschlagen in dieses Spiel. Schwabach, angereist mit der vollständigen 2. Mannschaft, kam zu Beginn der Partie besser ins Spiel und führte bis zur 5 Spielminute immer mit einem Tor. Dies lag u.a. auch an der Tatsache, dass freie Torwürfe vom TV nicht mit dem letzten notwendigen Einsatz abgeschlossen werden konnten und häufig vom gut aufgelegten gegnerischen Torwart entschärft werden konnten. Diese Abschlussschwäche war jedoch auch den bestehenden Verletzungen geschuldet. So ist es schwierig, mit geschwollenen Ellenbogen und lädierten Schultern den letzten, entscheidenden Schub auf das Spielgerät zu bekommen. Hierbei ist es immer wieder erstaunlich, was Adrenalin alles bewirken kann. Nachdem die Mannschaft nämlich einige Spielminuten hinter sich hatte, waren viele Schmerzen vergessen und die Abschlüsse klappten besser. Beim Stand von 5 : 5 in der 13. Spielminute konnte Gunzenhausen erstmalig den Ausgleich erspielen. Ab diesem Zeitpunkt schaffte es der TV immer wieder 2 – 3 Tore vorzulegen. Leider konnte er sich aber nicht weiter entscheidend absetzten. Schwabach schaffte es immer wieder, sich heran zu kämpfen und glich beim 8 : 8 (23 Spielminute) und beim 10 : 10 (27 Spielminute) aus. So wurde mit einer Eintoreführung beim Stand von 13 : 12 die Seiten gewechselt.
Die 10minütige Halbzeitpause wurde von Gunzenhausen unter anderem dazu verwendet, um die geschundenen Körper für den 2. Durchgang zu pflegen. Den besseren Start in Durchgang 2 erwischte auch der TV und führte nach kurzer Spielzeit bereits wieder mit 3 Toren. Schwabach ließ sich aber weder durch den zwischenzeitlichen Spielstand noch durch die gute Stimmung vom wieder einmal zahlreich erschienenen Gunzenhäuser Publikum beeindrucken. Die Gastmannschaft aus der Goldschlägerstadt kämpfe erneut in das Spiel zurück und schaffte ein weiteres Mal den Ausgleich (44. Spielminute). Eine Manndeckung gegen den stärksten Gunzenhausen Spieler Franz brachte für den Gegner nicht den gewünschten Erfolg. So nutzten die anderen TV-Spieler jetzt die größeren Räume in der gegnerische Abwehr und erspielten sich weiter Tor um Tor. Eine zusätzliche Umstellung auf Seiten vom TV zog dem Gegner endgültig den Zahn. So konnte Schwabach weder mit der defensiven 6 : 0 Abwehr, die bombensicher stand, noch mit einem 2. Kreisläufer im Angriff, der für zusätzliche Optionen im Kleingruppenspiel sorgte, zurecht kommen. Die logische Konsequenz hieraus war dann auch das hoch verdiente Endergebnis von 27 : 23.
Als eines der Highlights aus diesem Spiel muss die 53. Spielminute heraus gestellt werden. Beim Stand von lediglich 23 : 21 erhielt Schwabach einen 7-Meter-Strafwurf zugesprochen. Zu diesem Strafwurf bekam der 17jährige Can Kozar (Torhüter der eigenen A-Jugend) seine erste Einsatzzeit im Team der 1. Männermannschaft. Er wurde mit lautem trommeln und starkem Applaus vom Publikum auf der Spielfläche begrüßt. Als er dann auch noch durch sein Stellungsspiel den Gegner so beeinflussen konnte, dass dieser lediglich die Latte traf, war die Freude sehr groß. Der TV freut sich auf weitere erfolgreiche Einsatzzeiten von ihm. Sehr positiv aus dieser Partie bleibt außerdem festzuhalten, dass der TV offensichtlich auf einem so guten Niveau angekommen ist, dass er selbst mit einer „2. Garde“ gegen Spitzenteams der aktuellen Bezirksliga- Runde gewinnen kann.
TV 1860 Gunzenhausen : SG Schwabach/Roth II 27 : 23 (13:12)
Es spielten: Ballenberger, Kozar, M. Butz (1), Zatschger (1), Watzlawik (1), Wolf, A. Butz (4), Franz (8), Szmal (6), Binder, Feuchtmaier, L. Hanselmann (3), Albingier (3)
Quelle: TV 1860 Gunzenhausen – Handball – Christian Rieger