Stadt- und Schulbücherei setzt auf Leseförderung

Gunzenhausen – Welchen Titel könnte ein Buch haben, das selbst wenig lese begeisterte Kinder sofort aufschlagen? Die Münchner Kinderbuchautorin Charlotte Habersack hatte da eine geniale Idee für einen Buchtitel: „Bitte nicht öffnen – bissig!“ Bei ihrer Lesereise berichtete die Bestseller-Autorin von ihrem erfolgreichen Konzept: „Garantiert werden solche Bücher aufgemacht! – Und auch gelesen!“

Charlotte Habersack (Foto: Babett Guthmann)

Die Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen hat die zweitägige Lesereise organisiert und es fanden sechs Lesungen vor jeweils drei Schulklassen, unter anderem für die Stephani-Grundschule, die Grundschule Süd sowie für die Grundschule Muhr am See statt. Die Begegnung mit der Autorin wurde so für rund 360 Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klassen zu einem Erlebnis und sie erhielten Einblick in das Leben und Arbeiten einer Schriftstellerin.

Charlotte Habersack versteht es, die Kinder mit ihrer Art zu lesen und zu erzählen in den Bann zu ziehen. Mit besonderen Effekten wie zum Beispiel mit dem Zünden eines Theaterfunkens und einem sich wie von selbst bewegenden Paket erzeugt sie Spannung und nimmt die Kinder von Anfang an in die Geschichte mit.

Die Schriftstellerin hat ihre bislang zwei Geschichten um geheimnisvolle Pakete in der kleinen Stadt Boring angesiedelt. „Das Spannendste, was hier passiert, ist, dass mittwochs die Müllabfuhr kommt!“

Nemo, der Held der Geschichte, ist deshalb ziemlich gelangweilt. Jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Postbote das geheimnisvolle Paket abgibt: fest eingewickelt und mit der eindeutigen Warnung versehen: „Bitte nicht öffnen – bissig“.

Gemeinsam mit seinen Freunden wagt er es, das Paket zu öffnen. Ein lebendiges Kuscheltier springt heraus, ein Yeti. Gleichzeitig beginnt es zu schneien. Die Stadt scheint im Schnee zu versinken und die Kinder wissen: Sie müssen das Schneemonster schnellstmöglich wieder loswerden. Doch leichter gesagt, als getan: Mit jeder Minute wird das Kuscheltier größer.

Eine absurde Situation, drei ganz unterschiedliche Freunde und spritzige Dialoge: Das Konzept von Charlotte Habersack geht auf und während ihrer Lesung wird viel gelacht!  Besonders als die Autorin eine Passage aus dem zweiten Band der Reihe vorliest. In „Bitte nicht öffnen – schleimig“ erhalten die Freunde nämlich wieder ein lästiges Paket, diesmal mit einem sprechenden Schleimi, der sich wie ein anhängliches Baby verhält.

Viele Fragen gab es im Anschluss an Charlotte Habersack und diese erzählte bereitwillig: Schon mit sieben Jahren habe sie ihr erstes Buch geschrieben und auch selbst Bilder dazu gemalt. Seit 17 Jahren schreibt sie Romane für Kinder und hat bislang 45 Bücher veröffentlicht. Ende Mai wird der dritte Band von „Bitte nicht öffnen“ herauskommen und dann gibt es eine neue Warnung: „Durstig!“

Quelle: Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen

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