Tierschutz

Tierrechtler protestierten gegen die Tierhaltung beim Circus Krone

Gunzenhausen – Vor der Nachmittagsvorstellung am Samstag versammelten sich 60 – 80 Tierschützer

Fast 80 Personen demonstrierten gegen die Tierhaltung beim Circus Krone
Fast 80 Personen demonstrierten gegen die Tierhaltung beim Circus Krone

vor der Stadthalle um gegen die Vorführung und Haltung von Wildtieren im Circus Krone zu protestieren. Mit dabei waren rund 20 Personen aus der Region. Davon auch Vertreter der regionalen Tierschutzorganisationen, der Linken und von Bündnis 90/die Grünen. Sie sind der Meinung, dass eine artgerechte Haltung der Wildtiere wie Elefanten, Raubkatzen und Nashörner in einem reisenden Zirkus nicht möglich ist und die Tiere in der Manege durch die Menschen mit psychischer und körperlicher Gewalt zu Kunststücken gezwungen werden die nicht ihren natürlichen Lebensbedingungen in der freien Wildbahn entsprechen. So soll der Circus Krone nach Aussage der anwesenden Tierschützer vor Ort bei der Elefantendressur sogenannte „Elefantenhaken“ einsetzen, die den Tieren erhebliche Schmerzen und Verletzungen zuführen. Die Elefanten werden im Circus Krone nach Aussage der Tierrechtler bis zu 18 Stunden in ihren Stallungen angekettet. Ein Elefant würde in der Natur niemals freiwillig einen Kopfstand machen.

Es werden den Kindern durch den Besuch einer Zirkusvorstellung mit Wildtieren fragwürdige Werte vermittelt, da das unnatürliche Verhalten ein verzerrtes Bild der Tiere darstellt und aufzeigt, dass es legitim ist sich über eine schwächere Lebensart zu stellen.

Auf den langen Transportwegen müssen die Tiere stundenlang in ihren engen Transporten ausharren und werden bei Hitze und Kälte über laute Autobahnen gekarrt.

Der Circus Krone wiedersprach diesen Anschuldigungen vehement. Bei einem Rundgang über das Gelände berichtete der bekannte und mehrfach ausgezeichnete Tiertrainer Martin Lacey jr. und der Tierschutzbeauftragte des Unternehmens Frank Keller, dass leider ein sachliches Gespräch mit den Tierrechtlern, die zum Großteil dem Circus auf seiner Tournee von Standort zu Standort nachgereist sind, nicht möglich war. Der Circus Krone nimmt dabei jederzeit zu sachlich vorgetragenen Kritikpunkten Stellung.

Alle Wildtiere die mit dem Circus Krone unterwegs sind wurden im Zirkus geboren und sind von Geburt an die Nähe des Menschen gewöhnt. Die Dressuren sind durch Gewalteinwirkungen auf die Tiere nicht zu erreichen, sondern nur durch das gegenseitige Vertrauen zwischen Dompteur und Tier zu erzielen. Diese Vertrauen zeigt sich auch in den Vorstellungen sehr deutlich. Die Elefanten werden beim Circus Krone in großen beheizten Zelten gehalten und nur bei der Fütterung wegen des Futterneides und zur Körperpflege mit Gurten fixiert. Bei der Ortsbesichtigung konnte auch keine Vorrichtungen für die Fixierung mit Ketten im Gehege der Elefanten gefunden werden und alle Tiere konnten sich frei bewegen, was auch auf alle übrigen Wildtiere zutraf. Die Tiere führen nur Bewegungen in den Vorstellungen durch, die sie auch in freier Wildbahn ausführen würden. Der sogenannte Kopfstand bei dem das Gewicht des Elefanten auf der Stirnplatte und den Vorderbeinen ruht, wird von den Tieren auch in freier Wildbahn durchgeführt wenn sie aus einem Wasserloch saufen möchten. Auch der Vorwurf das die Raubkatzen in der freien Wildbahn über mehrere Kilometer rennen und daher im Zirkus nicht genügend Auslauf und Bewegung haben entspricht nur teilweise den Tatsachen. Die Raubkatzen machen diese Anstrengungen nur wenn sie auf der Flucht vor Feinden oder auf Nahrungssuche sind. Ansonsten schläft eine Raubkatze rund 18 Stunden am Tag. Da die Flucht und die Nahrungssuche im Zirkus und auch in den zoologischen Gärten für die Tiere nicht notwendig ist sind sie auch nicht gezwungen kilometerweit zu rennen.

Selbstverständlich haben die Tierschützer das Recht und auch die Pflicht auf vorhandene Missstände in der Öffentlichkeit aufmerksam zu machen. Es wäre der Sache und auch dem gewollten Schutz der Tiere sehr nützlich, wenn sie sich vor Ort erst einmal ein Bild über die tatsächlichen Umstände der Tierhaltung machen würden, als mit globalen Parolen alle Zirkusbetriebe über einen Kamm zu ziehen. Dass es auch im Zirkusbereich „schwarze Schafe“ gibt denen das Handwerk auch gelegt werden und die Tierhaltung untersagt werden muss wenn sie nicht in der Lage sind ihre Tiere artgerecht zu halten, ist unbestritten und wird auch von den großen Zirkusunternehmen wie dem Circus Krone bejaht. Aber man muss dabei immer erst die tatsächliche Situation der Tiere vor Ort prüfen um dann die entsprechenden notwendigen Entscheidungen zu treffen.

Die tierrechtliche Abteilung des Landratsamtes hat sich bereits am Mittwoch durch einen unangekündigten Besuch des Unternehmens in Gunzenhausen ein Bild von der Tierhaltung des Unternehmens gemacht und sich dabei auch die Prüfprotokolle der vorangehenden Standorte in Neustadt/Aisch und Lauf zeigen lassen berichtete uns Landrat Gerhard Wägemann. Es konnten dabei aber keinerlei Beanstandungen gegen das Unternehmen festgestellt werden. Gerhard Wägemann fasste die Situation sehr treffen zusammen als er sagte „wenn es allen Menschen auf der Welt so schlecht gehen würde wie den Tieren beim Circus Krone dann könnte sich die Menschheit glücklich schätzen“.

(KH)

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