Wieder wöchentliche Leerung der Biotonne

Weißenburg – Nach den letzten Frostnächten im April stehen die Gartenbesitzerinnen und -besitzer in den Startlöchern. Jetzt kann es losgehen: Hecken und Stauden werden geschnitten, Beete werden für die Aussaat vorbereitet, der Rasen wird vertikutiert oder bald das erste Mal gemäht. Die Vegetationszeit beginnt – und damit steigen auch die Grüngutmengen. Deshalb wird ab Mai wieder auf den wöchentlichen Leerungsrhythmus der Biotonnen umgestellt.

Der Komposthaufen im Garten plus eine Biotonne für organische Abfälle. (Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen)

Die Biotonnen füllen sich schneller. Außerdem führen die steigenden Temperaturen dazu, dass der natürliche Verrottungsprozess bereits in der Biotonne beginnt. Deshalb wird ab Mai wieder auf den wöchentlichen Leerungsrhythmus der Biotonnen umgestellt. Dabei kann es zu Verschiebungen in der Abfuhrzeit kommen. Die Abfallwirtschaft empfiehlt daher, die Tonnen bereits ab 6 Uhr bereit zu stellen. Nun können auch die Saison-Biotonnen aus dem Winterquartier geholt werden. Diese „Sommer-Tonnen“ werden nur während der Monate Mai bis Oktober geleert.

Bei sommerlichen Temperaturen geht es auch in der Biotonne heiß her. Unangenehme Gerüche oder auch kleine weiße Maden können in dieser Zeit auftreten. Diese unliebsamen Gäste entwickeln sich in den Bioabfällen, wenn Fliegen ihre Eier in offenstehende Lebensmittel oder Bioabfälle gelegt haben. Schon nach wenigen Tagen schlüpfen daraus ganze Scharen von Maden. Auch wenn die Maden völlig ungefährlich sind – man möchte sie lieber nicht in der Biotonne haben. Und der Geruch sollte auch in Zaum gehalten werden. Deshalb gibt die Abfallwirtschaft hierzu ein paar Tipps für die Praxis:
 Um die Fliegen bereits an der Eiablage zu hindern, sollen Lebensmittel (vor allem solche, die tierisches Eiweiß enthalten) nicht offen stehen gelassen werden.

Ebenso soll die Biotonne immer gut geschlossen sein.
 Küchenabfälle wie gekochte Speisen, Fleisch- und Knochenreste wickelt man am einfachsten in Papier (z.B. Zeitungspapier, Tüten vom Bäcker oder Metzger) ein oder verwendet Papiertüten.
 Papier saugt Feuchtigkeit auf und vermindert so deutlich den unangenehmen Geruch. Außerdem erschwert es die Lebensbedingungen für Insekten. Deshalb macht es Sinn, auf den Boden der Biotonne 1-2 leeren Eierschachteln oder zerknülltes Zeitungspapier zu legen.
 Ein schattiger Stellplatz für die Biotonne lässt die Temperaturen und damit auch die Zersetzungsgeschwindigkeit im Inneren der Tonne nicht so stark steigen.
 Treten dann trotz aller vorbeugenden Maßnahmen Maden auf, hilft das Einstreuen von Branntkalk in die Biotonne. Branntkalk wirkt zusammen mit Wasser ätzend, deshalb Vorsicht bei der Anwendung. Kalk bindet Wasser und entzieht den Maden die lebensnotwendige Feuchtigkeit. Auch Gesteinsmehl ist bei Madenbefall hilfreich. Die genannten Stoffe gibt es im Baumarkt, im Baustoffhandel oder im Gartencenter. Sie helfen gegen die Maden, schaden jedoch nicht dem Biomüll. Auf andere Hilfsmittel wie Desinfektionsmittel u. ä. muss unbedingt verzichtet werden!
 Noch ein wichtiger Hinweis: Bitte nutzen Sie keine sogenannten Biokunststofftüten. Denn diese können zwar innerhalb einiger Monate verrotten, in der Praxis unserer Kompostierungsanlage dauert das allerdings viel zu lang. Diese „biologisch abbaubare Folienbeutel“, wie sie der Handel anbietet, sind zwar praktisch, werden jedoch in der Kompostierungsanlage zusammen mit Plastiktüten aufwändig aussortiert. Verschmutzt sind sie nicht voneinander zu unterscheiden; außerdem würden sich die Biobeutel innerhalb der kurzen Rottephase auf der Kompostierungsanlage nicht zersetzen und blieben als kleine Schnipsel im Kompost zurück.

Eigenkompostierung plus Biotonne – das perfekte Paar

Im Gegensatz zum eigenen Komposthaufen im Garten stellen gekochte Speisereste, Fleisch-, Wurst- oder Käsereste, Unkräuter und befallene Pflanzen aus dem Garten für die Kompostierungsanlage kein Problem dar. Bei Temperaturen von rund 70 Grad findet hier eine sogenannte Hygienisierung statt, in der Keime, Samen und Krankheitserreger vollständig abgetötet werden. Diese vollständige Hygienisierung erreicht man bei der Eigenkompostierung kaum.

Bioabfall – ein wichtiger Beitrag zum Umwelt-und Klimaschutz

Bioabfall ist ein wertvoller Rohstoff, wenn es um die Bereitstellung von organischem Dünger, die Rückgewinnung von Pflanzennährstoffen, aber auch um die Substitution von Torf geht. Den Kompost nutzen Landwirte, Hobbygärtner und der Gartenbau als Ersatz für Mineraldünger und Torferde, um neue Pflanzen heranzuziehen. Bereits die Produktion von Mineraldünger ist mit erheblichen Umweltbelastungen verbunden. Mit der Kompostdüngung statt der mineralischen Düngung werden außerdem Böden und Gewässer geschützt. Kompost verbessert dank seiner humusbildenden Wirkung die Struktur des Bodens und schützt sie damit vor Erosion und erhöhten Nährstoffauswaschungen. Nicht zuletzt trägt Kompost bei der Herstellung von Erden als Torfersatz zum Erhalt der Moore und zum Klimaschutz bei.

Die getrennte Sammlung von Bioabfällen ist daher ein wichtiger Beitrag zum Umwelt-und Klimaschutz. Nach wie vor gehen leider noch immer erhebliche Mengen an Bioabfällen mit dem Restmüll verloren, da sie nicht getrennt gesammelt werden. Aber auch erhöhte Fremdstoffgehalte in der Biotonne erschweren die Verwertung und damit den Ertrag aus den Küchen- und Gartenabfällen.

Zu den Fremdstoffen zählen vor allem Plastiktüten oder Kunststoffverpackungen, Glas und Metalle. Jedoch sollen aus hygienischen Gründen auch keine Fäkalien wie Hundekot oder Katzenstreu o.ä. in die Biotonne gegeben werden.

Seit einigen Monaten werden die Müllwerker durch einen am Fahrzeug verbauten Störstoffdetektor unterstützt. Schlägt dieser Detektor beim Heben der Biotonne an, blockiert der Leerungsvorgang und die Tonne wird – zusammen mit einer Roten Karte – zurückgestellt. Eine so beanstandete Tonne muss nachsortiert werden und kann dann zur nächsten Leerung wieder bereitgestellt werden.

Informationen und interessante Links zur Biotonne findet man unter www.landkreis-wug.de/biotonne/

Quelle und Bild: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen – Claudia Wagner

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