Gunzenhausen – Bereits zum vierten Mal hielt die Feuerwehr Gunzenhausen für Ihre Jugendlichen einen Berufsfeuerwehrtag ab. Diesmal waren auch die Jugendgruppen der Feuerwehr Büchelberg, Streudorf, des THW Gunzenhausen und die Bereitschaftsjugend der BRK Bereitschaft Gunzenhausen mit von der Partie.
Am letzten Wochenende im März spielten die Jugendfeuerwehrmitglieder den Dienstablauf einer Berufsfeuerwehr nach. Im Vordergrund standen natürlich Spaß und Action, eingebaut in Übungen und fiktive Einsatzszenarien.
Verfolgt werden mit dem BF-Tag pädagogische und soziale Ziele. Der Tag trägt zum Kennenlernen untereinander bei, auch die Jugendlichen der Feuerwehren Büchelberg und Streudorf sowie die THW Jugend Gunzenhausen und die BRK Bereitschaftsjugend aus Gunzenhausen waren mit eingebunden. So ein Tag bringt Spaß, Action und das Gefühl für 24 Stunden ein „echter Berufsfeuerwehrmann/- frau“ zu sein.
Ein erfahrener Berufsfeuerwehrmann erzählt
Pünktlich um 17 Uhr hieß es am Freitagabend ANTRETEN!. Nach einer kurzen Ansprache des Jugendwartes wartete schon der erste Programmpunkt auf die Jugendlichen. Um einmal eine Einblick in die Arbeit einer Berufsfeuerwehr zu erhalten, hatte sich die Feuerwehr Gunzenhausen mit Thomas Lessmann einen erfahrenen Berufsfeuerwehrmann aus der Berufsfeuerwehr Fürth eingeladen. Der Feuerwehrnachwuchs wurde über die vielfältigen Aufgaben in einer BF aufgeklärt, erfuhr welch kuriose Einsätze Hr. Lessmann bereits im Laufe seiner Dienstzeit erlebt hat und wie man überhaupt Berufsfeuerwehrmann wird.
Dann ging es endlich los. Verschiedene Kleineinsätze warteten auf die Jugendlichen, ein Mülleimer stand in Flammen und musste abgelöscht werden, an der Grundschule Süd lief ein Keller voll Wasser und in Frickenfelden traute sich eine Katze nicht mehr vom Baum und musste mit Hilfe einer Leiter gerettet werden. Nachdem die Einsätze abgearbeitet waren, konnten sich alle erst einmal bei einem gemeinsamen Abendessen stärken, bevor der Alarm ein weiteres Mal ertönte. Ein Verkehrsunfall zwischen einem PKW und einem Krad hatte sich ereignet. An der Einsatzstelle eingetroffen galt es Verletze zu versorgen, Öl aufzufangen und abzubinden und den Brandschutz sicher zu stellen. Nach der Rückkehr ins Gerätehaus freuten sich die Jugendlichen endlich ihr Bettenlager vorbereiten und sich etwas von den Einsätzen erholen zu können. Allerdings ließ der nächste Einsatz nicht lange auf sich warten, in der Nähe des Altmühlüberleiters wurden mehrere Personen vermisst, eine großangelegte Suche begann. Mit der Unterstützung der THW Jugend wurden Bereiche ausgeleuchtet, die vermissten Personen aufgefunden und der Bereitschaftsjugend zur weiteren Versorgung übergeben.
Ausschlafen gibt es bei der Berufsfeuerwehr nicht
Der nächste morgen startete bereits um 7.30 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück. Eine Stunde später stand die erste Ausbildungseinheit für diesen Tag auf dem Programm. Hierbei wurden verschieden technische Gerätschaften von THW und FFW begutachtet und ausprobiert, welche es im Laufe des Tages auch noch einzusetzen galt. Während im Anschluss alle Fahrzeuge penible von den Jugendlichen geputzt wurden, läutete der erste Alarmgong an diesem Tag. Gemeldet war ein Verkehrsunfall, PKW gegen LKW, bei dem mehrere Personen eingeklemmt waren und der LKW nicht näher definierte Ladung transportierte. Die Patienten wurden aus dem Fahrzeug befreit und durch die Jugendlichen der BRK Bereitschaft versorgt. Durch FFW und THW wurden die Fahrzeuge gesichert, die Ladung identifiziert und geborgen. Nach diesem Schweißtreibenden Einsatz hatte sich alle ihr Mittagessen verdient.
Nach der Mittagspause stand die Ausbildung am Feuerlöschtrainer auf dem Programm. Hierbei lernte die Jugendliche wie schnell sich z.B. ein Fettbrand entwickelt, wenn versucht wird diesen mit Wasser zu löschen. Ein Teil der Truppe musste leider kurz darauf schon wieder zum nächsten Einsatz abrücken. Ein Anrufer meldete einen seit einiger Zeit piepsenden Heimrauchmelder in einer Wohnung. An der Einsatzstelle fanden die Nachwuchskräfte eine verrauchte Wohnung und angebranntes Essen vor. Die Wohnung wurde mittels Hochdrucklüfter belüftet und kurz darauf ging es für die Jugendlichen wieder zurück zur Feuerlöschtrainerausbildung.
Für den letzten fiktiven Einsatz an diesem Wochenende hatten sich die Ausbilder etwas größeres ausgedacht. Ein Scheunenbrand mit Wasserförderung über eine lange Schlauchstrecke verlangte den Jugendlichen nochmal einiges ab und so waren alle zufrieden als es endlich Übungsende hieß. Als alle Fahrzeuge wieder Einsatzbereit waren bedankten sich die Ausbilder bei einem gemeinsamen Antreten bei den Jugendlichen für die zwei tollen Tage, attestierten ihnen „tadelloses Verhalten“ und lobten sie für die Einsatzbereitschaft sowie das schon vorhandene Fachwissen. Auch an die Helfer und Betreuer wurde gedacht, ohne diese ist solch ein Event nicht durchführbar.
Quelle und Bild: Feuerwehr Gunzenhausen – Timo Reuter