Aktionstag „Keine Gewalt gegen Frauen und Mädchen“ am 25.11.2023

Weißenburg – Gewalt hat viele Gesichter, diese Worte prägen sich bei der Bevölkerung ein. Wo begegnet uns Gewalt? Zuhause, auf der Arbeit, im öffentlichen Raum, im Netz? Welche Formen nimmt sie an? Schläge werden eindeutig als Zeichen von Gewalt gesehen aber auch Bedrohungen, Beschimpfungen und Kontrolle sind Formen von Gewalt. In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt; etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt durch ihren aktuellen oder durch ihren früheren Partner. Um auf dieses sensible Thema Gewalt aufmerksam zu machen und anlässlich des Aktionstages „Keine Gewalt gegen Frauen und Mädchen“ am 25. November, führt die Gleichstellungsstelle des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen in Zusammenarbeit mit dem ZONTA-Club „Fränkisches Seeland“ und der Gesundheitsregionplus verschiedene Projekte durch.

Aktionstag „Keine Gewalt gegen Frauen und Mädchen“ (v.li.): Agnes Müller, Julia Wittmann (beide Gleichstellungsstelle) sitzend Andrea Kramp (ZONTA), Landrat Manuel Westphal, Renate Gutmann (ZONTA), Andrea Linke (ZONTA), Stefanie Bodensiek (Gesundheitsregionplus), Stephanie Göggerle (Diakonie), sitzend Dr. Cornelia Schmid-Tönnes, Eva Neuner (Diakonie).   
 (Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen)

Insbesondere die häusliche Gewalt ist nach wie vor ein Tabu-Thema: Scham und Minderwertigkeitsgefühle verhindern, dass sich Betroffene jemandem anvertrauen oder gar Hilfe annehmen.

Hinzukommen (Verlust-)Ängste, Gefühle der Hilflosigkeit und gesellschaftliche Normen wie „Die Kinder sollen nicht ohne Vater aufwachsen.“ oder das Versprechen „In guten wie in schlechten Zeiten…“ usw. Das Resultat ist nicht selten ein zunehmender sozialer und persönlicher Rückzug.

Die betroffenen Frauen und Mädchen leiden still und fühlen sich allein in ihrer Situation zurückgelassen. Neben der körperlichen und psychischen Belastung infolge der Gewalterfahrungen, wirken sich auch andauernde Gefühle der Einsamkeit in vielerlei Hinsicht negativ auf das Wohlbefinden und die Gesundheit aus. Daher ist es wichtig, mit den geplanten Aktionen auf die Thematik aufmerksam zu machen, die Enttabuisierung voranzutreiben und Betroffene zu Offenheit und Mitteilung zu ermutigen.

Orange Bank – Hier ist kein Platz für Gewalt gegen Frauen!

Eine vom ZONTA-Club „Fränkisches Seenland“ gestiftete „orange Bank“ wird zum Zeichen gegen Gewalt am Landratsamt unter Beteiligung von Landrat Manuel Westphal, der Präsidentin des ZONTA-Clubs Andrea Kramp sowie Vertreterinnen der Gesundheitsregionplus und des Diakonischen Werks sowie den Gleichstellungsbeauftragten aufgestellt. Die Farbe Orange symbolisiert eine gewaltfreie Welt für Frauen und Mädchen und wird in diesem Zusammenhang mit den „Orange Day“ der Vereinten Nationen, also dem Aktionstag „Keine Gewalt gegen Frauen“, verwendet. Ein großer schwarzer Schriftzug „Hier ist kein Platz für Gewalt gegen Frauen“ signalisiert bereits im Vorbeigehen, auf welches Thema aufmerksam gemacht werden soll.

Mittels eines QR-Codes können Hilfenummern und entsprechende Internetseiten der Hilfe und Prävention gegen Gewalt aufgerufen werden, wie beispielsweise Frauenhäuser oder das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“.

„Jede und jeder kann zu einem gewaltfreien Miteinander beitragen. Belästigung darf nicht geduldet werden. Der Aktionstag ist dafür da, ein Zeichen dagegen zu setzen!“, so die Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen Agnes Müller und Julia Wittmann.

In Verbindung mit der Aufstellung der orangen Bank macht die Gleichstellungsstelle des Landkreises auf eine weitere Aktion rund um den 25.11 aufmerksam machen. So wurden auch in diesem Jahr wieder Bäckertüten an die lokalen Bäckereien und Tafeln ausgeliefert, welche mit dem Motto „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte“ auf diesen Tag aufmerksam machen. Auf den Tüten sind auch die Hilfenummern abgebildet. Durch die Aktion soll die Bedeutung dieses Tages an die Bevölkerung herangetragen werden und ein weiterer Schritt zur Enttabuisierung gemacht werden.

Es beteiligen sich die Bäckerei Lechner aus Dittenheim, die Bäckerei Specht aus Ellingen, der Ettenstatter Beck, die Bäckerei Kleeberger mit Stammsitz in Gunzenhausen, das Backhäusle aus Haundorf, die Bäckerei Spitzbart aus Meinheim, die Bäckerei Herzog mit Stammsitz in Muhr am See, die Bäckerei Leikamm aus Nennslingen, die Bergmühle Bechthal, die Bäckerei Mayer aus Raitenbuch, die Bäckerei Solnhofener Klosterbrot, der Lehner-Bäck mit Stammsitz in Treuchtlingen, die Altstadtbäckerei in Weißenburg sowie der Naturkostladen Mundart aus Gunzenhausen sowie die drei Tafeln im Landkreis an der Aktion. Es wurde insgesamt 31.000 Tüten im Landkreis verteilt, sowie 350.000 in ganz Mittelfranken.

Ebenso werden im Landkreis Notfallkarten verteilt, welche verschiedene Nummern von Hilfestellen beinhalten. Die im Scheckkartenformat gehaltenen Karten zeigen auf, welche verschiedenen Adressen, Internetseiten und Telefonnummer zum vielschichtigen Thema Gewalt aufgesucht werden können. Diese Notfallkarten gibt es bei Behörden, Arztpraxen und Apotheken im Landkreis zum Mitnehmen.

 

„Mit unseren Aktionen wollen wir ein sehr sensibles Thema ansprechen und Aufmerksamkeit dafür erregen. Gewalt gegen Frauen und Mädchen darf keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Vielen Dank an unsere Gleichstellungsstelle sowie auch dem ZONTA-Club ‚Fränkisches Seenland‘ für das Engagement“, betont Landrat Manuel Westphal während eines Pressetermins am Landratsamt zur Vorstellung der Aktionen.

Hilfsangebote für Betroffene

· Notfallkarten des Landkreises (erhältlich in Behörden, Arztpraxen und Apotheken im Landkreis oder online abrufbar unter www.landkreis-wug.de/gleichstellungsstelle/)

· Hilfetelefon „Keine Gewalt gegen Frauen“ 116 016

· Bayern gegen Gewalt: https://bayern-gegen-gewalt.de/

· Frauenhäuser Ansbach Tel: 0981 95959 und Schwabach Tel. 09122 98080 (https://www.frauenhaus-schwabach.de/)

Quelle und Bild: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen – Claudia Wagner

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