Altmühlfranken – Radeln für Leib und Seele

Gunzenhausen – Wie viele Region können schon für sich behaupten ein eigenes Buch über ihre tollen Radwege geschrieben bekommen zu haben? Die Buchreihe „Radeln für die Seele“ kam im März 2022 mit einer speziellen Ausgabe zu „Wohlfühltouren“ im Altmühltal heraus, geschrieben von Ernst Wrba, der darin die schönsten Radwege der Gegend beschreibt. Nicht nur der Autor erkannte die Faszination, die Altmühlfranken auf begeistere Radfahrer ausübt, auch die Regierung ist sich bewusst, dass man damit ein gewaltiges Touristenmagnet besitzt, wie auch ein großes sportliches Angebot für Einheimische. Nicht zuletzt deshalb legte man hier 2022 den Grundstein für ein neues, landkreisweites Radverkehrskonzept für den Alltags- wie auch den Freizeitradverkehr, mit Vorhaben zur Ausweitung der Infrastruktur, Förderung der Verkehrsetikette gegenüber Radfahrern und generell der Förderung von Radfahren als umweltgerechte Fortbewegungsmethode. Die Region selbst brachte in der Vergangenheit international anerkannte Radprofis hervor, und auch der bayerische Radsportverband e.V. ist natürlich in der Gegend vertreten.

(von links) Polizeichef Harald Eckert die Jungen Kollegen der Bereitschaftspolizei, Erika Gruber, Uwe Mann und Erich Halmheu von der PI Gunzenhausen, Gabi Bayerlein, Manuel Reif mit Horst Corell und Manuela eif von der Verkerhswacht informierten die Besucher über die Verkehrssicherheit bei Fahrrädern bei der Firma Zweirad-Gruber in Gunzenhausen

Altmühlfranken sowie der Naturpark Altmühltal zählen zu den besten Radtour-Regionen Deutschlands. Der Bike & Travel Award kürte 2023 die „Fünf-Täler-Tour“ in der Kategorie „Die besten Touren in Deutschlands“ zum Sieger – basierend auf der Online-Wertung von 15.000 Lesern. Sie führt, wie der Name bereits besagt, durch fünf Täler, und unter anderem durch Neuburg a.d. Donau, Eichstätt, Beilngries, Neumarkt i.d. Oberpfalz, Kehlheim und Bad Gögging. Die Strecke lädt zur mehrtägigen Tour ein, entlang dem Altmühltal- sowie dem Donauradweg, wobei nicht nur die herrliche Landschaft begeistert, sondern auch zahlreiche Sehenswürdigkeiten erkundet werden können – wie das Kloster Weltenburg, die Burg Kipfenberg sowie der Burgsteinfelsen bei Dollnstein. Ein Pluspunkt bei der Bewertung war sicherlich auch die leichte Erreichbarkeit und gute Anbindung der Tour an öffentliche Verkehrsmittel, mit Ingolstadt als nahgelegener Bahnhof zum Start wie auch nach dem Ziel.

Die Fünf-Täler-Tour ist allerdings nur eine der vielen attraktiven Radrouten in und um Altmühlfranken, die sowohl für entspanntes Radeln und Familien wie auch erfahrene Radsportler geeignet sind. Der Naturpark Altmühltal führt durchs Tal bis hinauf in die Jurahöhen und ist auch fürs Fahren mit dem E-Bike geeignet. Neben reinen Freizeitradlern kommen hier auch Sportler auf ihre Kosten – mit fünf Rennradtouren, Gravelbike- und Mountainbike-Touren, inklusive Service-Stationen zu Radverleih, Reparatur und mehr. Um die 79 Radwege stehen hier zur Wahl, sodass man auch als Einheimischer stets neue Strecken zu erkunden hat.

Auch das Fränkische Seenland lädt Radbegeisterte aus ganz Deutschland und den europäischen Nachbarländern zum Erkunden ein, wobei auch hier neben der idyllischen Umgebung historisches Kulturgut erlebt werden kann. Der Tore-Türme-Schlösser Radweg erstreckt sich über 84 Kilometer und führt durch geschichtlich bedeutende Orte zwischen Ansbach und Gunzenhausen. Die „Heide“ sowie der Mönchswald bieten schattige Strecken, das Wasserschloss in Sommersdorf lädt zum Besuch und einer Verschnaufpause ein, und wer sich etwas Erfrischung wünscht, kann in einem Waldseebad oder an einem der zahlreichen Seen und Weiher auf der Strecke Rast machen und ins kühle Nass abtauchen. Selbstverständlich befinden sich entlang der Strecke zahlreiche Gaststätten und Biergärten zum gemütlichen Einkehren und Stärken.

Nicht jeder ist zum Entspannen und der schönen Umgebung wegen auf dem Rad unterwegs. Altmühlfranken ist ebenso bekannt für den Radsport, und die Region brachte bereits mehrere international bekannte Radprofis hervor. Der ehemalige Radrennfahrer Sebastian Schwager beispielsweise stammt aus Ansbach. 2005 wurde er deutscher U23-Meister, im Folgejahr gelang ihm ein Etappensieg im U23-Etappenrennen Mainfranken-Tour, die er mit seinem Team Thüringer Energie fuhr, bevor es ihn 2007 nach Italien zog. Matthias Kessler stammt aus dem nahen Nürnberg und fuhr 2006 bei der Tour de France, wo er einen Sieg in der dritten Etappe landete. 2004 wurde er mit dem weißen Trikot als bester Nachwuchsfahrer ausgezeichnet. Viele bekannte deutsche Radsportler kommen aus dem Norden Deutschlands, doch wer Wetten auf die diesjährige Tour de France abschloss, weiß, dass auch der Süden Talente hervorbringt, wie Georg Zimmermann aus Augsburg oder Pascal Ackermann aus der Pfalz.

In Altmühlfranken fördert man den Sport durch Vereine wie auch Regierungsinitiativen. Der bayerische Radsportverband e.V. hat seinen mittelfränkischen Sitz in Weißenburg, in Oberbayern in Aschheim-Dornach. Dort wird Radfahren als Breitensport wie auch als Leistungssport gefördert, mit einem umfassendem Rennkalender, inklusive dem Trainingsrennen Altmühltal Cup wie auch den Bayerischen Meisterschaften für Straße, Mountainbike und BMX. Im Bereich Breitensport wird der Erwerb von Radsportabzeichen angeboten, ebenso wie Wettbewerbe im Radwandern.

Altmühltalfranken radelt!“ ist ein relativ neues Radverkehrskonzept, das mit einer Ausschreibung im Frühjahr/ Sommer 2022 begann und das seitdem stetig vorangetrieben wurde. Das Konzept konzentriert sich auf die Erfassung bestehender Radwege in der Region, dem Erfassen von Netzlücken und dem Ausbau der bestehenden Infrastruktur. „Rücksicht mach Wege breit“ ist in diesem Zusammenhang eine aktuelle Schilderinitiative, die die Verkehrsteilnehmer zur gegenseitigen Rücksichtnahme auffordert und das Radfahren in der Gegend noch sicherer machen soll.

Die Region kennt also ihr Zukunftspotenzial für den Radsport wie auch ihre Verantwortung als beliebte Gegend für Radtouren, sowohl für die Einheimischen wie auch als Touristenmagnet, welcher Sportler und Naturliebhaber aus weiten Teilen Deutschlands anzieht.

 

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