Bundestagsabgeordnete Martina Stamm-Fibich informiert den SPD-Ortsverband Gunzenhausen über aktuelle Fragen der Gesundheitspolitik

Gunzenhausen – Trotz der aktuellen Pandemiesituation konnte sich der SPD Ortsverband Gunzenhausen bei einer Onlinediskussion mit der Bundestagsabgeordneten Martina Stamm-Fibich über die Fragen der aktuelle Diskussion in der Gesundheitspolitik informieren.

SPD-Bundestagsabgeordnete Martina Stamm-Fibich (Pressebild)

Mit Martina Stamm-Fibich als Mitglied des Gesundheitsausschusses in Bundestag konnte die Ortsverbandsvorsitzende Bianca Bauer eine sehr kompetente Gesprächspartnerin zur Gesundheitspolitik für ihre Genossinnen und Genossen begrüßen. Leider konnten nur wenige Mitglieder des Ortsverbandes an der Onlineveranstaltung teilnehmen weil zeitgleich auf Kreisverbandsebene eine Onlinediskussion zu den Plänen über den Center-Parcs am Brombachsee stattfand bedauerte Bianca Bauer.

Natürlich drehte sich der Schwerpunkt der Diskussion um die aktuellen Fragen der Corona-Bekämpfung durch Impfungen und Testungen. Martina Stamm-Fibich informierte darüber, dass im Moment 4 verschiedene Impfstoffe zugelassen sind und die Zulassung weiterer Impfstoffe unmittelbar bevorsteht. Dabei gibt es Überlegungen ob man den AstraZenica Impfstoff nach der derzeitigen Überprüfung komplett freigeben sollte um die Impfgeschwindigkeit mit den niedergelassenen Hausärzten zu steigern. Sie persönlich sieht den Impfstoff als sicher an und würde sich auch jederzeit damit impfen lassen versicherte die Bundestagsabgeordnete. Die Impfung ist das einzige aussichtsreiche Mittel bei der Bekämpfung dieser Pandemie stellte Stamm-Fibich fest. Es wird bis zum Sommer genügend Impfstoff zur Verfügung stehen um alle Impfwilligen auch impfen zu können versicherte sie. Es sind alle zugelassenen Impfstoffe sicher aber es besteht leider immer noch eine gewisse Unsicherheit in der Bevölkerung bedauerte sie.

Bei den Testungen bedauerte sie, dass der Gesundheitsminister mit seiner Aussage das jeder Bürger pro Woche einen kostenlosen Schnelltest erhält, vorgeprescht ist ohne sich über die dafür notwendige organisatorischen Voraussetzungen informiert zu haben. Es wird noch einige Zeit benötigen um diese Zusicherung auch in der Praxis umsetzen zu können, berichtete Martina Stamm-Fibich.

Aufwertung der Pflegeberufe

Neben diesen aktuellen Fragen informierte die Bundestagsabgeordnete aber auch über die weiteren Themen die derzeitig im Gesundheitswesen diskutiert werden. Dabei ist ihr die Aufwertung der Pflegeberufe durch die neu eingeführte teil-akademische Ausbildungsform sehr wichtig. Die Pflegekräfte sind im Gegensatz zu den Ärzten leider nicht gut genug organisiert um ihre Interessen auch nachhaltig vorbringen zu können. Dies zeigte auch das Scheitern eines flächendeckenden Tarifvertrags durch die Caritas.

Martina Stamm-Fibich sieht auch große Mängel bei der Krankenhausfinanzierung in der Altersgruppe der Säuglinge bis zu den Jugendlichen Patienten und der Geburtshilfe. Hier setzt sie auf ein neues Modell zum Ersatz der Fallpauschalen durch regionale Gesundheitsbudgets. Krankenhäuser in strukturschwachen Gebieten dürfen nicht aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen werden sondern müssen als teil der Daseinsvorsorge erhalten bleiben, fordert sie.

Bei den Gesundheitsämtern sieht sie einen großen Bedarf bei der einheitlichen Digitalisierung der Kommunikation. Es kann nach ihrer Ansicht nicht sein, dass das Faxgerät immer noch das bevorzugte Kommunikationsmedium in vielen Gesundheitsämtern ist. Der öffentliche Gesundheitsdienst in den Gesundheitsämtern muss gestärkt werden und mehr präventive Aufgaben wahrnehmen.

Leider hat Gesundheitsminister Jens Spahn seit Beginn der Corona-Pandemie die falschen Prioritäten in der Gesundheitspolitik gesetzt, bemängelte sie die aktuelle Situation. Der Gesundheitsausschuss ist in der Pandemie leider nur noch ein zahnloser Tiger bedauerte sie, da die Entscheidungen am Ausschuss vorbei zwischen der Regierung und den Ministerpräsidenten getroffen werden.

(KH)

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