Cronheim

Richard Bartsch und Harald Eckert tauschten ihre Rollen

Cronheim – Das Therapiezentrum Schloss Cronheim hat für einen halben Tag ungewohnte personelle Verstärkung erhalten.

Foto: AWO-Therapiezentrum Schloss Cronheim

Bezirkstagspräsident Richard Bartsch und der Leiter der Polizeidienststelle Gunzenhausen, Harald Eckert. Der „Rollentausch“ brachte den Gästen neue und unerwartete Einsichten.

Dazu hatte Frank Genahl, der Gesamtleiter des Therapiezentrums, eingeladen. Es war das sechste Mal, dass seine Einrichtung an der bayernweiten Aktion teilnahm. Diese wird von den Wohlfahrtsverbänden durchgeführt. Der „Rollentausch“ ist Teil des Forums Bayern, das 2005 vom Sozialministerium gegründet wurde. Das Ziel der Aktion besteht darin, Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft die Möglichkeit zu geben, soziale Arbeit und Pflege kennenzulernen. Frank Genahl: „Was Menschen sehen, erfahren und erleben, das bleibt ihnen im Gedächtnis, kann sie unmittelbar berühren. Das persönliche Gespräch mit Mitarbeitenden und Klienten schafft Verständnis für die Situation der Menschen mit sozialen Problemen und der sozialen Einrichtungen.“

Das Haus in Cronheim wird vom AWO-Kreisverband Roth-Schwabach getragen. In das ehemalige Wasserschloss und den Anbau kommen suchtkranke Menschen, vor allem Alkoholiker, die schon etwas älter sind. Das Therapiezentrum arbeitet eng mit dem Bezirkskrankenhaus in Ansbach zusammen.
In den letzten Jahren wagten der AOK-Landesvorsitzende Dr. Helmut Platzner, Landrat Gerhard Wägemann, Raiffeisenvorstand Jürgen Gempel, Bürgermeister a.D. Joachim Federschmidt, MdL Manuell Westphal, Manfred Pappler, Vorsitzender der CSU Stadtratsfaktion,  stellvertretende Bezirkstags Präsidentin Christa Bauer, AWO Vorstand Thomas Bauer und Bürgermeister Fitz aus Gunzenhausen, den Rollentausch.

Richard Bartsch und Harald Eckert wurden gemeinsam der Ergotherapie zugeteilt und versuchten sich dort am Körbe flechten. Schnell entwickelte sich mit den dortigen Bewohnern ein intensives Gespräch über „Wunden“, welche der Alkohol schlägt.

Den „Rollentausch“ nutzte Frank Genahl, um seinen Gästen den Wert dieser Aktion für das Therapiezentrum vorzustellen und verwies auf den Multiplikatoren Effekt, der durch „Chefbesuche“ aus einem Rollentausch entstehen kann.

Richard Bartsch und Harald Eckert zeigten sich beeindruckt von der Arbeit die im Therapiezentrum geleistet wird und erkannten auch dass es einen hohen Stressfaktor beinhaltet, mit suchtkranken Bewohnern zu arbeiten. Sie stellten zum Schluss aber besonders den respektvollen Umgang zwischen den betreuten Menschen und den Mitarbeitern heraus und Richard Bartsch fiel die Offenheit der Bewohner im Umgang mit ihrer Krankheit und deren persönliche Akzeptanz auf.

Die 60 stationären und 20 ambulanten,  ebenso die 15 ambulanten Plätze des Therapiezentrums sind immer restlos belegt stellte Frank Genahl fest. Dies zeigt auch, wie sehr das soziotherapeutische Setting in Cronheim notwendig ist. Dies sieht auch der Bezirk Mittelfranken, so dass die Cronheimer demnächst eine Tagesstätte für psychisch und Suchtkranke Menschen in Gunzenhausen eröffnen können. Genahl kann der Aktion „Rollentausch“ nur Gutes abgewinnen betonte er. Das persönliche Gespräch mit Mitarbeitern und Klienten schafft ein Verständnis für die Situation der Menschen mit sozialen Problemen und der sozialen Einrichtung.

Zum Abschied bedankte sich Frank Genahl noch bei Harald Eckert für die Unterstützung und die Kooperation der Polizei Gunzenhausen und bei Richard Bartsch für das herausragende Engagement des Bezirks Mittelfranken. Beide Hospitanten erhielten noch ein kleines Erinnerungsgeschenk aus dem Schlossladen das von den Bewohnern selbst angefertigt wurde.

Quelle und Bilder: AWO Therapiezentrum Schloss Cronheim – Frank Genahl

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