Das nächste Weißenburg-Stück feiert Weltpremiere

Weißenburg – Das Stück „WEISSEN“ von Sigi Zimmerschied feiert am Donnerstag, 2. Mai, um 19.30 Uhr im Rahmen einer szenischen Lesung Weltpremiere. Der Autor wird es im Weißenburger Wildbadsaal vorstellen. Gut ein Jahr nach Dienstantritt beendet Zimmerschied damit auch seinen Dienst als Weißenburger Stadtschreiber offiziell.

Der Passauer Kabarettist, Schauspieler und Autor hat ein wort- und bildgewaltiges Werk abgeliefert. Ein skurriler Ritt durch eine fantastische Geschichte, die eine Stadtgesellschaft an den Rand ihres Funktionierens führt – und darüber hinaus. Es geht um die großen Fragen der Zeit. Um moralische Deutungshoheit, um Identitäten, Abgrenzungen und nicht zuletzt die Frage, ob gut Gemeintes nicht auch ins Böse kippen kann, wenn man es zu sehr gut meint.

Es schließt sich ein Kreis

In bekannter Manier hat Zimmerschied dabei kein Blatt vor den Mund genommen und eine bissige Satire abgeliefert, deren Humor manchmal schmerzhaft sein kann. Mit der Vorstellung des Zimmerschied-Stücks schließt sich ein Kreis – wenn auch etwas anders als gedacht.

Denn ursprünglich sollte das Opus des dritten Weißenburger Stadtschreibers im Weißenburger Bergwaldtheater in der Spielzeit 2025 aufgeführt werden. Dazu wird es aber nicht kommen, weil die in Gründung befindliche Weißenburger Theatergenossenschaft eine Aufführung von „WEISSEN“ im Bergwaldtheater mehrheitlich abgelehnt hat. Man hatte unter anderem Sorge, dass die Umsetzung des opulenten Stücks mit den in Weißenburg vorhandenen Möglichkeiten nicht gelingen könnte.

Eine eigene Lesefassung

„WEISSEN“ nicht zu spielen, sollte aber nie bedeuten, den Text nicht zu veröffentlichen. Und so entschied sich die Genossenschaft in Absprache mit Sigi Zimmerschied dafür, das Stück in Buchform herauszubringen. Mit der szenischen Lesung in Weißenburg wird das Stück deutschlandweit im Buchhandel zu bestellen sein und kann natürlich auch bei der Veranstaltung im Wildbadsaal erworben werden. Zudem will Zimmerschied mit einer eigenen Lesefassung auf Tournee gehen.

Die Entscheidung, „WEISSEN“ nicht ins Bergwaldtheater zu bringen, war keine leichte. Sie sorgte für engagierte Diskussionen, für Meinungsverschiedenheiten, auch für Verletzungen. Dass es gelungen ist, diesen herausfordernden Prozess gut zu moderieren, zeigt, wieviel allen Beteiligten an dem Weißenburger Theaterprojekt liegt. Auch Sigi Zimmerschied bleibt ihm freundschaftlich verbunden. „Dass alle einer Meinung sein müssen, fordern sowieso nur die Despoten“, schreibt er augenzwinkernd im Nachwort von „WEISSEN“.

Das Theaterprojekt geht weiter

Zu der Lesung laden die Weißenburger Theatergenossenschaft und die Kulturinitiative Altmühlfranken (KIA) gemeinschaftlich ein. Die KIA hatte die Trägerschaft des von der Treuchtlinger Wilhelm- und Christine Hirschmann Stiftung finanzierten Stadtschreiberprojekts übernommen. Ein eigenes Weißenburg-Theaterstück wird im Sommer 2025 im Bergwaldtheater im Übrigen trotzdem zu sehen sein. Konkrete Informationen dazu wird die Genossenschaft noch im April veröffentlichen.

Tickets für die szenische Lesung mit Sigi Zimmerschied gibt es ab sofort in der Buchhandlung Meyer, der Geschäftsstelle des Weißenburger Tagblatts sowie nach Verfügbarkeit an der Abendkasse.

Quelle und Bilder: Die Theaterbürger – Mathias Meyer

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