„Der zerbrochene Krug – mal so ganz anders“

Muhr am See – Am Mittwoch, den 05.07.2017 steht um 20 Uhr bereits die dritte Premiere nach „Pinocchio“ und „Mondscheintarif“ bei den Altmühlsee Festspielen an:

Szenenbild (Foto © Altmühlseefestspiele)

Das berühmte und viel gespielte Lustspiel von Heinrich v. Kleist wird in einer von Philipp Lang extra für die Altmühlsee Festspiele geschriebenen Bühnenfassung in heutiger Sprache in die heutige Zeit geholt …, aber dann doch lieber wieder zurückgeschickt!

Entstanden ist eine äußerst witzige, berührende, manchmal schrille, in jeden Fall aber sehr unterhaltsame Inszenierung.

Der Dorfrichter Adam war in der Nacht zu Eva Rull ins Haus geschlichen. In der Dunkelheit von Ruprecht, dem Verlobten des Mädchens, zum schnellen Rückzug gezwungen, wurde er von diesem mit der Türklinke auf den Kopf geschlagen. Zerschunden lief er davon. Seine Perücke musste er auf der Flucht ebenfalls zurücklassen.

Frau Marthe Rull fordert Gerechtigkeit für den zerbrochenen Krug, der in der Kammer ihrer Tochter Eve zerstört wurde, wodurch auch das Ansehen Eves zu Schaden gekommen ist. Sie beschuldigt Eves Verlobten Ruprecht, die Tat begangen zu haben. Ruprecht wiederum beteuert seine Unschuld, seinerseits davon überzeugt, dass Eve ihn mit seinem Konkurrenten Leberecht betrogen habe.

Adam verstrickt sich in seinem Bemühen, den Verdacht von sich abzulenken. Er verpflichtet Eva zum Schweigen, indem er ihr droht, sonst ihren Geliebten als Soldaten nach Indien zu schicken. Bis zum Schluss auf Vertuschung bedacht, schließt sich Adam der Vermutung der abergläubischen Nachbarin an und behauptet, bei dem Täter könne es sich nur um den Teufel handeln. Als er von dem Schreiber Licht jedoch durch das Aufsetzen seiner verlorenen Perücke, die die Nachbarin zufällig gefunden hat, eindeutig überführt wird, spricht er in einem grotesken Fehlurteil Ruprecht schuldig.

Das hält Eva jedoch nicht aus; sie öffnet jetzt den Mund und erzählt den wahren Hergang der Sache.

Nachdem Adam geflohen ist, vertraut Eve dem Gerichtsrat Walter die ganze Wahrheit an: Adam hatte sie mit dem Attest für Ruprecht erpresst und als Gegenleistung sexuelle Dienste von ihr eingefordert.

Das Stück endet mit der Versöhnung der Liebenden und Walters Ankündigung, Adam nicht zu streng bestrafen zu wollen.

Die Mitwirkenden sind Jens Ulrich Seffen (Adam, Dorfrichter), Andreas Schirra (Walter, Gerichtsrat), Hartmut Kühn (Licht, Gerichtsschreiber), Tina-Nicole Kaiser (Marthe Rull), Olivia-Patrizia Kunze (Eve Rull), Simon David Altmann (Veit Tümpel), Tobias Steinhardt (Ruprecht Tümpel), Ursula B. Kannegießer (Frau Brigitte) und  Eric Naumann (Bauer Günther). Regie führte Intendant Christian A. Schnell und das Bühnenbild gestaltete Martin Riedel.

Für die Premiere gibt es noch ein kleines Restkontingent an Karten. Weitere Aufführungen finden am 07.07., 08.07., 14.07., 15.07., 20. – 22.07.2017 jeweils 20 Uhr auf der Freilichtbühne in Muhr am See statt. Bei schlechter Witterung wird die Aufführung in den Saal des AIZ verlegt.

Quelle und Bilder: Altmühlseefestspiele (Stageworkers)

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