Finanzen

Vorstand der Sparkasse ist mit Geschäftsjahr 2015 zufrieden

Gunzenhausen – „2015 – Die anhaltende Niedrig-/Negativzinsphase und weiter steigende regulatorische Anforderungen stellen die

Vorstände Burkhard Druschel (rechts) und Jürgen Pfeffer (links) der Vereinigten Sparkasse Gunzenhausen stellten den Geschäftsbericht für das Jahr 2016 vor

Bankenlandschaft vor besondere Herausforderungen.“

Die anhaltende Niedrigzinsphase (ist inzwischen zur Negativzinsphase geworden) sowie stetig steigende regulatorische Anforderungen stellen gerade regional ausgerichtete Kreditinstitute vor besondere  Herausforderungen.

Wenn der Zins durch die EZB praktisch abgeschafft ist, dann kann das mittelfristig nicht ohne Auswirkungen auf die Zinsüberschüsse der Sparkassen und andere Kreditinstitute bleiben. Derzeit ist nicht abzusehen, wie lange die Negativzinsphase in Deutschland  andauert und welche Regulierungsanforderungen im Zuge europäischer Harmonisierungen noch auf die Branche und die Sparkasse Gunzenhausen zukommen. Wir warnen deshalb vor den gefährlichen Nebenwirkungen der Zinspolitik.

Die Geschäftsergebnisse 2015

Die Vereinigten Sparkassen Gunzenhausen können auf  ordentliche  Zahlen für das Jahr 2015 zurückblicken. „Unser Ergebnis für 2015 zeigt, dass wir unserem Anspruch,  unseren Kunden ein dauerhafter und leistungsfähiger Partner rund ums Geld zu sein gerecht wurden“, so werteten die Vorstände der Vereinigten Sparkassen Gunzenhausen das abgelaufene Jahr. „Ein gutes wirtschaftliches Umfeld, langjährige Kundenverbindungen und eine qualitativ hochwertige Beratung sind der Schlüssel zum Erfolg“.

Bilanzielle und außerbilanzielle Geschäfts-Entwicklung:

Die Bilanzsumme erhöhte sich um 23 Mio. Euro auf nun 777 Mio. Euro.

Wobei dies heute im Bankgeschäft nicht mehr der Maßstab ist. Eine nachhaltig möglichst gute / stabile Ertragssituation zur Stärkung des Eigenkapitals aus eigener Kraft ist das heutige Oberziel der unter massivem Ertragsdruck durch die Negativzinssituation  leidenden Bankenbranche.

Auf der Aktivseite der Bilanz ist das Kunden-Kreditvolumen nunmehr auf 488 Mio. Euro angewachsen, was einem Plus von 18 Mio. Euro entsprach. Während die Firmen durch die gute wirtschaftliche Gesamtsituation in der Regel über eine hohe eigene Liquidität verfügen, zog die Kreditnachfrage durch den Wohnungsbau an.

Auch die Verbraucherkredite (Konsumentendarlehen) stiegen durch das gestiegene Verbrauchervertrauen und die gute Arbeitsmarktlage deutlich an.

Auf der Passivseite der Bilanz kam es durch die nun erstmalig so ausgeprägte Negativzinshase zu Umschichtungen (Verschiebung Kundeneinlagen / Kreditinsti-tutsanlagen).

Einerseits wurden zu den Kundeneinlagen zählende Großeinlagen von Verbundpartnern in Einlagen von Kreditinstituten umgeschichtet (45 Mio. Euro), da wir inzwischen die paradoxe Situation haben, dass andere Kreditinstitute Parkmöglichkeiten für überschüssige Gelder suchen und im Zweifel sogar bereit, sind im kurzfristigen Bereich  Strafzinsen für ihre Geldanlage zu zahlen.

Andererseits kommt durch die aufsichtsrechtliche Regulatorik der Zwang hinzu, bei sehr hohen kurzfristigen Großeinlagen entweder Strafzinsen (Verwahrentgelte) zu verlangen, oder diese auf ein übliches Guthabenniveau abzusenken (unter 1 Mio. Euro), da die neu eingeführte Liquiditätskennziffer die Banksteuerung erheblich belastet und im Zweifel Banken dazu zwingt, zusätzliche mit Strafzins bewährte Staatsanleihen (Bundesrepublik Deutschland aktuell -0,13 Prozent auf 10-Jahrespapiere) zu kaufen, um die Kennziffer für kurzfristige Anlagen  (LCR) damit für die Aufsicht zu erfüllen.

Hinzu kommt, dass Banken und Sparkassen selbst Strafzinsen für solche Überschussgelder (in der Regel -0,40 Prozent für Giro-, Tages- oder Cash-Konten) untereinander und auch bei der EZB zahlen müssen, also die Gelder nicht einfach weitergereicht werden können.

Aus diesem Grund wurde der Bestand an kurzfristigen Firmen-Großeinlagen um ca. 8 Mio. Euro reduziert.

Gestiegen ist aber weiter der Trend im Gesamtkundenbestand hin zu möglichst kurzfristigen Kontoanlagen. So ergab sich im Bereich der täglich fälligen Gelder ein Zuwachs von 18 Mio. Euro.

Wir werden auch weiterhin bemüht sein, unsere Privatkunden und kleinen Mittelstandsfirmen von Negativzinsen zu verschonen, auch wenn die Zinspolitik der EZB dies nicht leichter macht.

Im Saldo wuchs somit  auch der Bestand an Einlagen für Kunden und Kreditinstitute um rund 17 Mio. Euro.

 Vor dem Hintergrund der Niedrigzinsphase wechselten darüber hinaus viele Anleger in Wertpapieranlagen – hier stieg der Bestand um fast 25 Mio. Euro an.

 Das Betriebsergebnis liegt wie in den Vorjahren im Mittelfeld aller bayerischen Sparkassen. Für eine der kleinsten bayerischen Sparkassen ein anspruchsvolles Ziel und gutes Ergebnis.

„Für diese Entwicklung möchten wir uns vor allem bei unseren Kundinnen und Kunden bedanken. Sie haben uns ihr Vertrauen erneut geschenkt“ so Jürgen Pfeffer, Vorstandsmitglied. Das Ergebnis ist Beweis für das nachhaltig gute Wirtschaften der Sparkasse – und dies in einem schwierigen Umfeld. Dabei ist Nachhaltigkeit mehr als ein Schlagwort. Diese Nachhaltigkeit ist unter anderem Verdienst der seit zwei Jahrhunderten bestehenden Sparkassenidee. Dieses traditionelle Geschäftsmodell hat sich in der Finanzkrise 2008 und danach bewährt.

Nachhaltige Unterstützung der lokalen Wirtschaft – Kreditneuzusagen gestiegen

Neue Kreditzusagen wurden in Höhe von 95 Mio. Euro vergeben. Dies ist eine Steigerung um 9 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr. Zu dieser Entwicklung haben sowohl das Privatkundengeschäft als auch das gewerbliche Geschäft beigetragen.

Ein wichtiger Teil unseres Kreditgeschäfts ist der Einsatz zinsgünstiger öffentlicher Fördermittel, den wir bei vielen Finanzierungen als Baustein mit berücksichtigen. Das Gesamtvolumen der von unseren Partnern, der KfW Bankengruppe, der LfA Förderbank Bayern sowie der Landwirtschaftlichen Rentenbank ausgereichten Förderdarlehen beträgt 66 Mio. Euro.

Das Verbundgeschäft hat sich positiv entwickelt

Besonders erfolgreich sind wir in der Zusammenarbeit mit unseren Verbundpartnern im Versicherungs-, Bauspar- und Wertpapiergeschäft.

Im Versicherungsbereich vertrauen wir unserem Partner, der Versicherungskammer in Bayern. Sie ist ein sehr solider und leistungsfähiger Partner, der dazu beiträgt, dass sich die Sparkasse Gunzenhausen im Lebensversicherungsgeschäft und auch  im Sachversicherungsgeschäft  unter den besten  Sparkassen in Bayern wiederfindet.

Im Bauspargeschäft ist unser Partner die LBS Bayern. Auch in 2015 bleiben wir wie im Vorjahr im vorderen Bereich der bayerischen Sparkassen und konnten dieses Geschäftsfeld weiter ausbauen.

Wertpapiere sind ein wichtiger Bestandteil eines nachhaltigen Vermögensaufbaus und in diesen Zeiten der Zinsphase von besonderer Bedeutung

Bei der Geldanlage in Wertpapieren kann die Sparkasse für jeden Anleger ein passendes Produkt  anbieten. Hier steht die Deka-Gruppe, das zentrale Wertpapierhaus der Sparkassen, zur Verfügung. Die Beratung im S-Finanzkonzept  – egal ob Aktien, Fonds oder Anleihen – findet am Bedarf des jeweiligen Kunden und an dessen Anlagepräferenzen ausgerichtet statt.

In den Kundendepots verwahrt die Sparkasse Wertpapiere im Gesamtwert von 179 Mio.  Euro. Der Bestand kann einen Zuwachs von ca. 25 Mio. Euro verzeichnen. Insgesamt verwalten wir über alle Geldanlagebereiche hinweg derzeit über 835 Millionen Euro an Kundengeldern.

Die Region profitiert vom Jahresergebnis

Die Sparkasse trägt als zuverlässiger Steuerzahler zur Stabilisierung der Einnahmen bei den Kommunen bei

Mit einem Betrag von rund 1,2 Millionen Euro an Steuerzahlungen sind die Vereinigten Sparkassen Gunzenhausen nach wie vor  ein großer und stabiler Steuerzahler. Ein großer Teil von über 625.000 Euro geht als Gewerbesteuer an die Kommunen und trägt verlässlich zur Stärkung der kommunalen Haushalte vor Ort bei.

Homebanking / mobile banking (Internetfiliale)

Die Vereinigte Sparkassen Gunzenhausen ist eine moderne „Kundenbank“ und fühlt sich der Region gegenüber verpflichtet.

Der kontinuierliche Ausbau der Produkte und Dienstleistungen, auch im Internet, bietet eine Steigerung des Angebotsportfolios unabhängig von Zeit und Ort. Unsere Online-banking-Quote ist kontinuierlich angestiegen auf aktuell fast 40 Prozent. Bei den Geschäfts- und Firmenkunden liegt die Nutzung des online-banking bei bereits fast 70 Prozent. Dieser Trend in der Branche wird sich in den kommenden Jahren weiter fortsetzen.

Wichtig ist und bleibt uns dennoch, unseren Kunden weiterhin auch die Möglichkeiten anzubieten im persönlichen Gespräch oder über unser Kunden-Service-Center Dienstleistungen abwickeln zu können.

Als neues Produkt im Bereich des Online-Bezahlverfahrens ging paydirekt vor Kurzem bei allen Sparkassen an den Start. Um sich für paydirekt registrieren zu können, benötigen unsere Kunden ein Girokonto sowie einen Online-banking-Zugang.

Das neue System wird in Deutschland betrieben. Es gelten der deutsche Datenschutz und das deutsche Bankgeheimnis – dies sind für viele Nutzer von Online-Bezahlverfahren wichtige Kriterien.

Das elektronische Postfach erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Privatkunden können schon seit Längerem ihre Kontoauszüge online abrufen und ersparen sich dadurch den Gang zum Kontoauszugsdrucker. Auch bei unseren Gewerbe- und Firmenkunden steigt die Nachfrage nach dem digitalen Postfach, um die Kontoauszüge online abfragen zu können. Aus diesem Grund bieten wir ab 01. Juli unseren gewerblichen Kunden die qualifizierte elektronische Signatur, einen rechtssicheren und unveränderbaren Kontoauszug an, der den Erfordernissen von Behörden entspricht. Die Signatur auf dem Kontoauszug stellt sicher, dass das Dokument von der Sparkasse ist.

Kunden-Service-Center

Seit 01. November 2015 halten wir für unsere Kunden einen neuen Service bereit. Das Kunden-Service-Center – die telefonische Geschäftsstelle der Sparkasse. Mit dem Kunden-Service-Center können Bankgeschäfte einfach, bequem und sicher telefonisch erledigt werden – und das rund um die Uhr an sieben Tagen! Unsere Kunden können hier fast alle Serviceleistungen in Anspruch nehmen, wie in einer stationären Geschäftsstelle. Der einzige Unterschied besteht darin, dass man sein Anliegen am Telefon bespricht und nicht von Angesicht zu Angesicht. Auch haben wir wie die gesamte Branche festgestellt, dass unsere Kunden immer seltener zu uns in die Geschäftsstellen kommen. Die Kontakte am Telefon und in der Internet-Filiale hingegen nehmen deutlich zu, deshalb haben auch wir uns den verändernden Kundenbedürfnissen und -wünschen angepasst. Die Erfahrungen aus den ersten Monaten geben uns Recht: Dieser neue Service wird sehr gut angenommen. Die Anzahl der Kundenkontakte liegt weit über unseren Prognosen. Bisher konnten wir  über 32.000  Anrufe verzeichnen.

Im Kunden-Service-Center werden unsere Kunden von Montag bis Freitag, von 8.00 bis 18.00 Uhr durch unser örtliches Sparkassen-Team persönlich betreut. Darüber hinaus arbeiten wir mit dem zentralen Dienstleister der Sparkassenorganisation zusammen. Dieser übernimmt die weiteren Service-Zeiten für uns und über 200 weitere Sparkassen. So können wir unseren Kunden an jedem Tag einen 24-Stunden-Service anbieten.

Diesen Branchentrend hin zu neuen Technologien griffen wir auf, um auch in Zukunft für unsere Kunden auf allen Kommunikationswegen direkt, gut und vor allem sicher erreichbar zu sein: Über Internet und Kunden-Service-Center sowie persönlich in der Filiale oder zur Beratung zuhause.

Förderung der Region: Über 150.000 Euro für gute Zwecke

Unser vielfältiges gesellschaftliches Engagement haben wir 2015 wieder durch eine Vielzahl von Einzelspenden in Gesamthöhe von über 150.000 Euro an soziale, kulturelle und sportliche Einrichtungen und Vereine unterstrichen. Aber nicht nur durch finanzielle Zuwendungen unterstützen wir das öffentliche Leben, viele unserer Mitarbeiter sind ehrenamtlich tätig und leisten in Vereinen und Verbänden einen wichtigen Beitrag.

Darüber hinaus haben wir vor einigen Jahren unsere Stiftergemeinschaft ins Leben gerufen. In dieser Stiftergemeinschaft haben interessierte Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, als Stifter ab einem Kapital von 25.000 Euro vereinfacht eine eigene Stiftung zu gründen.

 Die Sparkasse hat in diesem Rahmen eine eigene Sparkassenstiftung gegründet und aktuell mit einem Stiftungskapital in Höhe von insgesamt 400.000 Euro ausgestattet. Auch diese Erträge kommen  vielfältigen sozialen und gemeinnützigen Zwecken im Geschäftsgebiet zugute.

Unsere Kunden stehen im Zentrum unserer Aktivitäten

Bei allen unseren Aktivitäten stehen die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden im Mittelpunkt. Die Kundenverbindung als Ganzes zu betrachten ist uns äußerst wichtig. Mit dem Sparkassen-Finanzkonzept hat die Sparkasse ein ideales Instrument, um eine ganzheitliche Beratung unserer Kunden zu ermöglichen. Es berücksichtigt den individuellen Kundenbedarf, die persönlichen Verhältnisse und trägt der persönlichen Risikoneigung des Kunden Rechnung. So sind wir in der Lage eine individuelle und solide, an Lebensphasen orientierte Finanz- und Vermögensplanung für jeden Kunden zu erstellen.

Ausblick 2016 – Herausforderungen werden aktiv gestaltet – aufsichtsrechtliche Anforderungen und die Zinspolitik der EZB stellen große Herausforderungen dar

Eigenkapital ist die Basis für ein gesundes Kreditinstitut „Die Stärkung unserer Kapitalbasis ist im Hinblick auf steigende Eigenkapital-Verschärfung einer der  wichtigsten Bestandteile unserer Geschäftspolitik“, so Burkhard Druschel, Vorstandsvorsitzender. Die aufsichtsrechtlichen Eigenmittel wurden  auf nunmehr 72 Mio. Euro erhöht.  Insbesondere die Änderungen bei den aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen – „Basel III“, die Bankenabgabe – erforderten,  ebenso wie die geplante EU-Einlagensicherung, verstärkte Anstrengungen im innerbetrieblichen Bereich.

Die Entwicklung der Niedrig- und Negativzinsen  ist für die kommenden Jahre  die größte Herausforderung für die deutsche Kreditwirtschaft.

Wir gehen auch 2016 davon aus, gemeinsam mit unseren Mitarbeitern die anstehenden Herausforderungen wieder gut zu meistern, eine gute ordentliche Geschäftsentwicklung zu erzielen und unseren Kunden Partner zu sein.

Niedrig- und Negativzinsen

„Durch die Geldpolitik der EZB gerät das Geschäftsmodell der Sparkassen, Banken, Lebensversicherungen und Bausparkassen immer stärker unter Druck“, so Druschel.

Im Einlagen- und Kreditgeschäft lassen sich zunehmend kaum noch Margen erreichen. Wie andere einlagenstarke Kreditinstitute geraten die Sparkassen durch den Niedrigzins oder die „Null-Zins-Phase“ weiter unter Druck. Ziel ist es, diesen Druck in Form von Negativzinsen aber möglichst  nicht an die Sparer weiter zu geben.

Niedrig- und Negativzinsen schwächen Sparer und ihre Einlagen

Der niedrige Leitzins belastet vor allem die Sparer. Niedrige Spar- und Einlagenzinsen sorgen dafür, dass die Rendite auf gespartes Geld immer geringer wird. Sparen und eine finanzielle Vorsorge lohnt sich aus  Sicht der Sparer dann nicht mehr. Dies gilt vor allem für Personen mit geringen Einkommen sowie junge Menschen.

Faktisch bestrafen extrem niedrige Zinsen die Sparer und begünstigen  die Aufnahme von Krediten. Die aktuelle Zinspolitik im Euroraum fördert die Verschuldung privater Haushalte, der Wirtschaft und der öffentlichen Hand.

Dies ist vor allem in Deutschland ein Problem: „Hier besteht eine traditionell ausgeprägte Sparkultur“, so Druschel. Viele Menschen nutzen angespartes Geld insbesondere zur privaten Vorsorge für das Alter. Bei geringen Erträgen erscheinen Sparen und eine finanzielle Vorsorge wenig attraktiv. Der Spar- und Vorsorgegedanke leidet.

Auch die betriebliche Altersvorsorge ist von den dauerhaft niedrigen Anlagezinsen negativ betroffen.

Altersvorsorgesysteme in Deutschland beruhen auf verzinslichen Papieren, die sowohl planbare als auch wiederkehrende Zinserträge erzielen. Dauerhaft niedrige Zinsen verringern diese Erträge. Diese Rahmenbedingungen werden auf den Kopf gestellt und sind von den Menschen schwer zu verstehen. Der Eigenvorsorgegedanke wird beschädigt.

Der Leitzins muss wieder auf ein normales Niveau angehoben werden

Ein lang anhaltender Niedrig-/Negativzins geht mit der Gefahr einher, dass sich Wirtschaft und Politik an dieses Umfeld gewöhnen. Dies ist ein Problem: Durch extrem niedrige Zinsen und geringe Kosten für Geld verliert der Zins seine Funktion als Wertmaßstab für Kapital. Investoren und Unternehmen verlieren damit ein wichtiges Instrument, um Chancen und Risiken von Investitionen zu bewerten.

Die Zinspolitik im Euroraum setzt Anreize zur weiteren Verschuldung statt zur Begrenzung von Schulden. Gleichwohl hat die EZB  bisher keine Wende in der aktuellen Zinspolitik signalisiert.

Regulierungen beeinflussen immer stärker – Wohnimmobilienkredite

Mit dem Inkrafttreten der europäischen Wohnimmobilienkreditrichtlinie veränderte sich die Landschaft für Kreditfinanzierungen. Grundsätzlich als Verbraucherschutzregelung konstruiert, wurden die Einzelanforderungen aber nicht nur für Kreditinstitute, sondern auch für die Kreditnehmer sowohl mit erhöhtem Aufwand als auch mit klaren Einschränkungen  verbunden. Wer eine Finanzierung bei der Sparkasse abschließen will, wird künftig deutlich umfangreichere Dokumentationen während der Beratung erhalten.

„Er muss aber auch eine aufwändigere und strengere Kreditwürdigkeitsprüfung durchlaufen, die ab März 2016 gesetzlich vorgegeben ist“, so Pfeffer. Für Darlehensentscheidung und –konditionen spielt es künftig eine zentrale Rolle, ob der Kreditnehmer das Darlehen über die gesamte Laufzeit sicher und allein aus seinem laufenden Einkommen bedienen kann. Nicht der Wert der Immobilie, sondern liquide Mittel werden dabei ausschlaggebend sein.

Quelle: Vereinigte Sparkassen Gunzenhausen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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