Frauenhäuser in Bayern brauchen mehr Geld

Weißenburg – Seit langem bemüht sich die SPD-Landtagsfraktion um eine bessere finanzielle Ausstattung der Frauenhäuser in Bayern. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion Markus Rinderspacher, dem SPD-Betreuungsabgeordneten Harry Scheuenstuhl, SPD-Bundestagskandidat Lutz Egerer und der stellvertretenden Bezirkstagspräsidentin Christa Naaß besuchte auch SPD-Kreisvorsitzender Harald Dösel den Caritasverband der Stadt und des Landkreises Ansbach – den Träger des Ansbacher Frauenhauses, um sich über die aktuelle Situation dort zu informieren.

SPD-Delegation informierte sich über die Situation im Ansbacher Frauenhaus

2057 Frauen haben in den 26 Jahren des Bestehens im Frauenhaus, in dem Platz für 10 Frauen und 13 Kinder ist, Zuflucht gefunden, erfuhren die SPD-Politiker von Geschäftsführer Heinz Kestler und der Leiterin des Frauenhauses Hildegard Goldbrich. Auch Dekan Kunert war zu dem Termin gekommen, um den Gästen Auskunft über die wichtige Arbeit der Caritas in diesem Bereich zu geben.

Nur dank der sehr engagierten Mitarbeit von 30 ehrenamtlichen Kräften ist das Haus an 365 Tagen rund um die Uhr erreichbar und aufnahmebereit. Ohne diese 6800 ehrenamtlichen Stunden pro Jahr wäre dies nur tagsüber zu den Arbeitszeiten der hauptamtlichen Kräfte möglich.

Den größten Teil der Kosten für die Einrichtung tragen die seit 1995 beteiligten Kommunen, im Einzelnen die Stadt und der Landkreis Ansbach, sowie die Landkreise Neustadt Aisch/Bad Windsheim und Weißenburg-Gunzenhausen. Die beiden SPD-Kreisräte Christa Naaß und Harald Dösel berichteten dazu, dass der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen in diesem Jahr mit 57.000 Euro entsprechend der Belegung von Frauen aus dem Landkreis WUG beteiligt ist.

„Der Freistaat Bayern jedoch übernimmt lediglich einen Anteil von 11,7 Prozent der Gesamtkosten, obwohl die SPD-Landtagsfraktion zuletzt eine Verdoppelung der staatlichen Unterstützung für die Frauenhäuser in Bayern eingefordert hatte. Dieser Antrag wurde jedoch von der CSU-Mehrheit abgelehnt“, wie der SPD-Fraktionschef im Bayerischen Landtag Markus Rinderspacher zu berichten wusste. „Auch bräuchten wir, insbesondere in den städtischen Ballungszentren in Bayern, wesentlich mehr Frauenhausplätze, denn in den 40 bayerischen Frauenhäusern stehen lediglich 367 Plätze für Frauen und 456 Plätze für Kinder zur Verfügung.“

Diesen Mangel bestätigte auch die Leiterin des Frauenhauses. „Die durchschnittliche Verweildauer der von Gewalt und Aggression bedrohten Frauen beträgt im Jahr 2017 bisher 46,6 Tage. „Und es ist nicht immer leicht“, so Hildegard Goldbrich auf Nachfrage SPD-Bundestagskandidat Lutz Egerer, „für die Frauen mit Kindern passenden Wohnraum zu finden“.

Einigkeit zwischen den Vertretern der Caritas und der SPD-Delegation bestand außerdem darüber, dass neben einer besseren finanziellen Ausstattung der Frauenhäuser selbst auch der Ausbau der präventiven Arbeit erforderlich wäre. In diesem Zusammenhang wäre es erforderlich, die im Jahr 2015 im Freistaat eingerichteten Interventionsstellen über das Jahr 2018 hinaus weiterzuführen. Denn Ziel dieser Beratungsstellen ist es, Frauen in einer von Gewalt bedrohten Situation möglichst früh zu erreichen, den Gewaltkreislauf schnell zu durchbrechen und so den Zugang zu effektiven Hilfsangeboten zu erleichtern und damit evtl. einen Frauenhausaufenthalt zu vermeiden.

Quelle und Bild: SPD-KV Weißenburg-Gunzenhausen – Anette Lederhos-Fay

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