Gemeinsam die Natur sauber halten

Weißenburg – Ob Müllsäcke entlang von Wegen, Haushaltsschrott auf Wiesen oder Glasscherben und Zigarettenstummel im Wald – Müllablagerungen beeinträchtigen nicht nur das Landschaftsbild, sondern können auch eine Gefahr für die Umwelt darstellen. Leider wird oft zu wenig darauf geachtet und Abfall ohne Rücksicht in die Natur geworfen. Für Verursacher illegaler Müllablagerungen kann das entsprechend teuer werden. Denn wer seinen Abfall in der Umwelt entsorgt, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss mit einem Bußgeld rechnen.

Beim Frühjahresputz in Altmühlfranken werden jedes Jahr Müllberge aus der Umwelt gesammelt und anschließend entsorgt.
 (Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen)

Beim Spazierengehen schnell mal den leeren Kaffeepappbecher fallen lassen, das benutzte Taschentuch auf dem Weg liegen lassen, die Zigarette am Boden austreten oder die Getränkeflasche einfach in den nächsten Graben werfen. Der Abfall ist nicht nur für den nächsten Spaziergänger ärgerlich, sondern kann vor allem in den heißen und trockenen Sommermonaten eine echte Gefahr darstellen. Noch glühende Zigarettenstummel oder Glasscherben können bei Trockenheit zu Waldbränden führen und Plastikmüll kann in der freien Natur über Bäche und Flüsse in das Wassersystem gelangen. All das schadet unserer Umwelt enorm und stellt auch eine echte Gefahr für unsere Tierwelt dar. Aus diesem Grund können solche Vergehen laut dem bayerischen Bußgeldkatalog Umweltschutz mit einem Bußgeld oder einem Verwarnungsgeld von 5 bis 55 Euro geahndet werden.

Doch die zuständigen Sachbearbeiter des staatlichen Abfallrechts im Landratsamt erleben regelmäßig auch massivere Ablagerungen: Haushaltsabfälle, Elektroschrott und sogar alte Fahrzeuge werden regelmäßig in der freien Natur entsorgt. Auch Müllsäcke, die beispielsweise neben Altglascontainern abgestellt werden, stellen eine illegale Müllablagerung dar.

Vor allem aber Elektroschrott, der von kaputten Haushaltsgeräten bis zu alten Fahrzeugen reichen kann, ist ein erhebliches Risiko für die Umwelt. Durch Witterungseinflüsse können Schadstoffe wie Farben, Lacke und Lösungsmittel abgetragen werden oder schadstoffhaltige Flüssigkeiten austreten, die auf unbefestigtem Boden versickern und im schlimmsten Fall in das Grundwasser eintreten können. Aber auch Batterien, Katalysatoren oder Reifen enthalten eine Vielzahl an umweltschädlichen Stoffen. Gerade Reifen werden im Landkreis häufig in der freien Natur entsorgt. Die Verursacher werden in solchen Fällen durch die Polizei ermittelt. Solche Abfallablagerungen können laut Gesetz mit einem Bußgeld von bis zu 100.000 Euro geahndet werden.

Die illegalen Mülllagerungen werden meist durch die Polizei, Naturschutzwächter oder Privatpersonen an die zuständige Fachabteilung im Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen gemeldet. Diese arbeiten dann sowohl mit den betroffenen Kommunen, auf deren Fläche die Ablagerung stattgefunden hat, sowie der Polizei zusammen, um den Verursacher zu ermitteln. Je nach Schweregrad wird anschließend ein entsprechendes Bußgeld ausgestellt.

Um die Natur im Landkreis sauber zu halten und auch um die Bevölkerung zu sensibilisieren, unterstützt die Kommunale Abfallwirtschaft im Landratsamt seit über zehn Jahren die Aktion „Frühjahrsputz in Altmühlfranken“. Rund 50 bis 60 Gruppen pro Jahr machen sich zum gemeinsamen Müllsammeln auf und sorgen für eine saubere Umwelt. Die „Funde“ reichen von Zigarettenstummeln über Altreifen und Bauschutt bis hin zu ganzen Sofas, sowohl neben Fußgänger- und Radwegen als auch im Wald. Gruppen, die an der Aktion teilnehmen möchten, können sich übrigens noch bis zum 15. Juli 2023 unter www.altmuehlfranken.de/fruehjahrsputz melden.

Auch der Zweckverband Brombachsee will den Unmengen an Abfall, die jedes Jahr rund um den Kleinen und Großen Brombachsee sowie den Igelsbachsee entstehen, ein Ende bereiten. Mit der Kampagne „Brombachsee müllfrei“ soll den Müllmengen und der illegalen Abfallablagerung rund um die Seen begegnet werden. Mit einer umfangreichen Aufklärungskampagne werden die Besucherinnen und Besucher rund um den See auf die Abfallvermeidung hingewiesen. Die Gastronomiebetriebe an den Seen stellen den Gästen im To-Go-Bereich eine Mehrwegalternative zur Verfügung. Die LBV-Umweltstation in Muhr am See unterstützt die Kampagne mit verschiedenen Bildungsprojekten. Wie auch in den Bergregionen verzichtet im Bereich des Brombachsees zudem auf Mülleimer. „Den Abfall, den ich vor Ort produziere, kann ich mit der kostenlosen Papiertüte, die ich zum Beispiel in der Gastronomie rund um die Seen erhalte, auch wieder mit nach Hause nehmen. Entsorgungsmöglichkeiten für Hundekot und Windeln gibt es weiterhin. Durch unsere Kampagne ‚Brombachsee müllfrei‘ wollen wir gemeinsam mit unserer Bevölkerung und den Gästen am See einen Beitrag für eine saubere und müllfreie Natur leisten – ohne großen Aufwand“, erklärt Landrat und Zweckverbandsvorsitzender Manuel Westphal. Wenn gar kein Einsehen besteht und der Abfall illegal in die Natur geworfen wird, droht auch am Brombachsee ein Bußgeld. „Wir hoffen aber auf die Vernunft unserer Besucherinnen und Besucher. Gemeinsam können wir so etwas Gutes für unsere wunderschöne Natur tun!“, ist sich Landrat Manuel Westphal sicher.

Quelle: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen – Sabrina Huf

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