Gunzenhausen

Interview mit Thriller-Experten begeisterte

Gunzenhausen – Der Thriller „Kalt wie Nordlicht“ von Bernhard Stäber war das Buch des Abends

beim Literaturcafé in der Stadt- und Schulbücherei. Christine Höller interviewte den „Thriller-Experten“ Wolfgang Höller zu Plot und Ermittlerteam und für diese Inszenierung gab es großen Beifall. Wolfgang Höller versprach einen Spannungsroman mit viel Informationen zu den Mythen der Samen, einem launischen Ermittlerteam und „genügend Morden“.

„Sehr familiär“ – so die Ulrike Zatschker – geht es hingegen bei Dora Helds ersten Kriminalroman „Böse Leute“ zu und erst im zweiten Teil des Buches kommt es dann doch zu einem Leichenfund. Dafür bewegen sich die Leserinnen und Leser hier im gewohnten Sylter Ambiente.

Einen historischen Krimi aus Irland stellte Annerose Schmitz vor: Peter Tremayne ist im Buchangebot der Stadtbücherei ohnehin gut vertreten und auch sein 26. Fall „Lohn der Sünde“ spielt im Irland des 7. Jahrhunderts. Kein Krimi, aber eine sehr spannende Erzählung ist „Verschwunden“ des irisch-stämmigen Autors Colum MacCann. Kristy Husz erzählte diese Geschichte bis zum Wendepunkt und machte Lust aufs Selberlesen.

Einen Schwerpunkt setzt die Stadt- und Schulbücherei in diesem Jahr bei den historischen Romanen. Gisela Szonn lobte die Beschreibungen des Schulalltags von „Fräulein Lehrerin“, die im Württemberg des 19. Jahrhunderts als berufstätige junge Frau mit allerhand Widerständen zu kämpfen hat.  Nicht so gut gefallen hat unserer Leserin, dass der Autor Gerd Friedrich den historischen Roman mit einer unglaubwürdigen Liebesgeschichte überfrachtet. Babett Guthmann stellte Peter Pranges „Rose der Welt“ vor und lobte den historischen Roman, der an eine der ersten Universitäten Europas im 12. Jahrhundert entführt.

Selbstverständlich waren beim Literaturcafé auch einige Neuerscheinungen der Buchmessen-Stars aus Leipzig vertreten. Dazu gehört ohne Frage Juli Zeh, deren Gesellschaftsoman „Unterleuten“ das fragile Beziehungsgefüge in dem gleichnamigen brandenburgischen Dorf aufgreift. Gut beobachtet, gut erzählt und mit Spannungselementen – von Ulrike Fischer kam eine eindeutige Empfehlung für diesen Roman.

Auch Kerstin Zels legte sich für ihren Buchmessen-Favoriten ins Zeug: „180 Grad Meer“ von Sarah Kuttner beeindruckt durch eine klare und schöne Sprache und erzählt, wie trotz der bedrückenden Familiengeschichte die Liebe unter Geschwistern bestehen kann.

„Das Gegenteil von Einsam sein ist nicht das wahllose Zusammensein mit Leuten.“ Allein wegen solcher Sätze kommt von Melena Renner die Empfehlung für Benedict Wells‘ neuen Roman „Vom Ende der Einsamkeit“.

Alljährlich wird beim Buchpreis in Leipzig auch die beste Übersetzung des Jahres ausgelobt. Den Preis gewann 2016 Kirsten Brandt, die mit Joan Sales „Flüchtiger Glanz“  einen wichtigen Roman der Weltliteratur erstmals ins Deutsche übersetzt hat. Johann Teiml stellte den Roman, der im Barcelona zur Zeit des spanischen Bürgerkrieges verortet ist, vor und weckte Sympathie für seine Figuren.

Wunderbare Naturbeschreibungen hat Ingeborg  Darlapp in „Das zerstörte Leben des Wes Trench“ von dem amerikanischen Autor Tom Cooper entdeckt. Hier geht es um die Menschen in der Gegend von New Orleans, deren Lebensplan vom Hurrikan Kathrina zerschlagen wurde. Kritische Worte fand Bernd Guthmann für Michael Kumpfmüllers Beziehungsroman „Die Erziehung des Mannes“, der aus seiner Sicht recht ereignisarm dahinplätschert.

Ein ungewöhnliches Team-Building-Wochenende in einem englischen Herrenhaus ist Thema von „Der Pfau“. Und jener Pfau, der eine eindeutige Abneigung gegen alles Blaue hat sorgt für allerhand Verwicklungen. Ein Buch in dem neben dem Pfau eindeutig der britische Humor eine Hauptrolle einnimmt, bekräftigte Carolin Bayer ihre Lese-Empfehlung.

Mit einem Plädoyer für jegliche Alternative zur Plastiktüte oder sonstigen Verpackungen aus diesem Material endete das Literaturcafé. Jürgen Huber lobte Julia Grimms „Statt Plastik, ein  Ideenbuch für Einfälle statt Abfälle. Ein Verzeichnis mit allen vorgestellten Titeln gibt es in der Stadt- und Schulbücherei.

Quelle und Bilder: Stadt Gunzenhausen – Pressestelle – Ingeborg Herrmann

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