Halloween im JUZ

Gunzenhausen – Vampire, Zombies, Skelette, Hexen und Zauberer stehen vor den Haustüren. Die Gruselgestalten fordern: „Süßes oder Saures!“ und strecken freudig Tüten zum Befüllen mit Süßigkeiten entgegen. Unter den Kostümen stecken zumeist Kinder. Es ist also wieder Zeit für Halloween – die gruseligste Nacht des Jahres. Jugendsozialarbeiter Thomas Pfaffinger und Streetworkerin Amelie Wagner von der Diakonie Südfranken laden deshalb im Vorfeld Kinder und Jugendliche aus Gunzenhausen zu einem Halloween-Event in das Jugendzentrum ein. Gut 30 Teilnehmer sind mit dabei und erleben viele spannende Aktionen. Das tatsächliche Highlight stellt natürlich die „Süßes oder Saures“-Tour durch die Stadt dar.

Gruppenfoto mit einigen der Teilnehmer mit den fertigen Kürbissen

„Dem Beutezeug fiebern die Kinder gleich zu Beginn entgegen“, schildert Pfaffinger. „Darauf freuen sich alle und es ist ein tolles Gemeinschaftserlebnis.“ Seit vielen Jahren organisiert er die beliebte Veranstaltung zu Halloween, die vorwiegend im Garten des Jugendzentrums über die Bühne geht. In diesem Jahr unterstützt ihn Amelie Wagner, die in der Streetwork und im Jugendmigrationsdienst tätig ist. „Halloween ist auch bei uns in Gunzenhausen angekommen und hat hier als Spaß-Veranstaltung seinen Platz gefunden.“ Damit alles „schaurig-harmlos“ bleibt, müssen böse Streiche außen vor bleiben: Für die Kinder stünden ja tatsächlich die gesammelten Süßigkeiten im Mittelpunkt. Die teils okkulten Herkünfte des Festes spielen keine Rolle mehr und wenn mal jemand, bei dem geklingelt wird, keine Lust auf Halloween hat, kein Problem: „Dies kann dann für die Kinder ein gutes Feld für gegenseitige Toleranz sein. Jeder denkt schließlich anders über bestimmte Feste.“

Die Ursprünge von Halloween reichen weit zurück: Übersetzt bedeutet Halloween „der Abend vor Allerheiligen“. Das Fest kommt aus Irland, also aus Europa. Dort feierten die Einwohner Irlands schon vor vielen hundert Jahren dieses Fest. Auch in Schottland finden sich erste Belege. Über die Jahre hinweg entwickelte sich Halloween im 19. Jahrhundert zu einem Party-Event, als irische Einwanderer den Brauch nach Amerika brachten. Seither werden auch Kürbisse ausgehöhlt – früher waren es Zuckerrüben, die an die Legende von Hufschmied Jack erinnerten. In den USA hatte Halloween rasch einen ähnlichen Stellenwert wie hierzulande Fasching. Diese gruselig, lustige Variante des Halloween-Festes hat inzwischen Deutschland und natürlich auch Gunzenhausen erobert.

Im Jugendzentrum werden unterdessen fleißig Gespenster- und Spinnen-Muffins gebacken, Behälter für die Süßigkeiten gebastelt und die bereit gestellten Kürbisse zu gruseligen Leuchtkörpern mit lustigen Gesichtern ausgehöhlt. Schließlich geht es los, die Spannung ist bei allen spürbar: „Süßes oder Saures“ heißt es in den folgenden drei Stunden. Nach erfolgreicher Tour kommen die Kinder und Jugendlichen mit prall gefüllten Taschen zurück: „Es war ein tolles Erlebnis. Manche Häuser waren krass dekoriert und richtig gruselig“, freut sich einer der Teilnehmer. Einigen tun aber nun vom vielen Laufen die Füße weh. „Auf die Idee, heute noch Streiche zu spielen, kommt wohl keiner unserer Teilnehmer mehr“, schmunzeln Amelie Wagner und Thomas Pfaffinger beim Zuschließen der Tür des Jugendzentrums, bevor auch sie in die Grusel-Nacht entschwinden.

Quelle und Bilder: Thomas Pfaffinger

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